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Cashkurs

Cashkurs

Titel: Cashkurs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk Mueller
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allgemein zugänglichen Börsenhandel müssen mindestens 25 Prozent der Aktien kommen (das ist der sogenannte Streubesitz).
Mindestens 10000 Aktien müssen in Umlauf kommen.
Für die Börsenzulassung müssen umfassende Geschäfts- und Lageberichte über die letzten drei Geschäftsjahre eingereicht werden.
Die Aktiengesellschaft verpflichtet sich, den jeweils aktuellen Jahresabschluss, mindestens den Halbjahres-Zwischenbericht sowie zeitnahe Meldungen über kursrelevante Veränderungen im Unternehmen (Ad-hoc-Meldungen) zu veröffentlichen.
    Sie sehen, da wird schon genau hingeschaut. Ein Anleger kann sicher sein, dass ihm im geregelten Markt keine Briefkastenfirma untergejubelt wird. Dass Unternehmen in diesem Segment jedoch immer Gewinn machen und nie pleitegehen, das garantiert Ihnen hingegen niemand!
    Eine bunte Mischung aus Groß und Klein bietet der Freiverkehr, wo ebenso Mini- AG s wie ausländische Großkonzerne zu finden sind. Letztere betrachten den deutschen Börsenhandel eher als Nebenschauplatz und sparen sich die Mühe für die aufwendigen Regularien des Regulierten Marktes. Für Mittelständler, die nur wenig Geld für die Börsenregularien ausgeben wollen, stellt der Freiverkehr so etwas dar wie die »Regionalliga« des Aktienmarktes.
    Für die Aufnahme in den Freiverkehr müssen die Unternehmen ein Exposé liefern, das die wichtigsten Daten und Fakten zum Unternehmen sowie einen Geschäftsbericht enthält. Mindestvorgaben zum Aktienvolumen und zum Alter des Unternehmens werden nicht gemacht, und die gelisteten Unternehmen müssen keine Ad-hoc-Meldungen veröffentlichen.
    Vorsicht  Dass im Freiverkehr keine Ad-hoc-Meldungen herausgegeben werden müssen, birgt für Sie als Aktionär das Risiko, dass Sie wichtige Informationen erst dann erhalten, wenn es schon zu spät ist. Deshalb sollten Sie sich in diesem Segment eher auf Aktien großer ausländischer Unternehmen beschränken, die an ihrer Heimatbörse die hohen Anforderungen hinsichtlich der Aktionärsinformation erfüllen. Von risikoreichen Kleinunternehmen, die sich mit dem Freiverkehr vor wichtigen Informationspflichten drücken wollen, sollten Sie hingegen lieber die Finger lassen – es sei denn, Sie kennen sich mit dem jeweiligen Unternehmen bis ins Detail aus.
    Der Prime Standard an der Frankfurter Börse
    Mit dem Prime Standard verknüpft die Frankfurter Börse noch höhere Auflagen, als sie der Regulierte Markt nach dem Gesetz fordert. Sprich: Wenn der Regulierte Markt die Bundesliga ist, dann ist der Prime Standard die Europa- oder Champions League. Zusätzlich zu den Anforderungen des Regulierten Marktes müssen die Unternehmen im Prime Standard noch folgende Bedingungen erfüllen:
    Die Veröffentlichung zeitnaher Quartalsberichte in Deutsch und Englisch
Bilanzierung nach den internationalen Rechnungslegungsstandards IAS oder US - GAAP
Veröffentlichung der Ad-hoc-Meldungen auch in englischer Sprache
Durchführung einer jährlichen Analystenkonferenz
    Damit will die Frankfurter Börse vor allem ausländische Großanleger wie Versicherungen, Investmentfonds und Pensionskassen ansprechen. Um die Unternehmen besser international vergleichen zu können, verlangen diese Großinvestoren in aller Regel die Rechnungslegung nach einem international üblichen Standard und umfassende Transparenz bei der Kommunikationspolitik.
    Der Telefonhandel mit unnotierten Aktien
    Mit dem Telefonhandel ist selbstredend nicht der Kesselflicker gemeint, der bei Ihnen ungefragt anruft und Ihnen eine schwurbelige Kupferminenaktie mit 1000 Prozent Garantiegewinn verticken möchte.
    Der Telefonhandel ist vielmehr das Gegenstück des transparenten und anspruchsvollen Prime Standards, allerdings nach unten verkehrt: Was im Freiverkehr noch für ein Mindestmaß an Kontrollierbarkeit sorgt, fällt im Telefonhandel komplett weg. Hier befinden Sie sich sozusagen im Wilden Westen des Aktienhandels. Das soll jetzt zwar nicht heißen, dass die dort zu findenden Unternehmen unseriös wären. Aber das Risiko ist nicht von der Hand zu weisen – der Markt ist heiß, und man verbrennt sich schon mal die Finger.
    Die Händler sind keine Börsenmakler, sondern zumeist kleine Wertpapierhäuser, die Aktien von Unternehmen kaufen und verkaufen, die nicht an den Börsen gelistet sind. Grund dafür ist, dass das gehandelte Volumen meist so gering ist, dass sich für die Unternehmen eine offizielle Börsennotierung – selbst im vergleichsweise günstigen Freiverkehr – nicht

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