Cashkurs
sind) und den berühmten Dow Jones Industrial Index mit den 30 größten US -Unternehmen in den USA ,
ebenfalls in den USA den Technologie-Aktienindex Nasdaq,
in Japan den Leitindex Nikkei 225,
den FTSE -Index in Großbritannien – Spitzname: »Footsie« –
und natürlich den MSCI -Weltaktienindex, der einen breiten Querschnitt der wichtigsten Aktienmärkte weltweit bildet und als Messlatte für international gestreute Aktiendepots dient.
Nun sehen Sie jeden Tag die Indexkurve im Wirtschaftsteil der Tageszeitung, in den Börsennachrichten im Fernsehen oder auf Finanz-Websites – aber was sagt der Indexverlauf wirklich aus? Klar: Jeder Index spiegelt die Stimmung im jeweiligen Marktsegment wider und reduziert das komplexe Marktgeschehen auf ein schnell erfassbares Diagramm. Aber so wie die Fieberkurve am Krankenbett keine detaillierte Diagnose liefert, kann auch der Aktienindex den kritischen Blick auf einzelne Branchen und Unternehmen nicht ersetzen. Der schönste Indexverlauf nützt Ihnen wenig, wenn Sie bei Ihrer Aktienauswahl auf eine »lahme Ente« gesetzt haben, die dem Index hoffnungslos hinterherhinkt.
Dazu kommen noch ein paar spezifische Schwächen, die bei einigen Indexfamilien zu beobachten sind. So sind beispielsweise im Dax Automobilaktien mit einem Anteil von 11,7 Prozent vertreten, während im europaweiten Stoxx 50 der einzige Autohersteller Daimler ist, mit einer Gewichtung von 1,7 Prozent. Dafür fehlen Rohstoffunternehmen und Nahrungsmittelproduzenten im Dax gänzlich. Merke: Je nach regionalen Wirtschaftsschwerpunkten können Aktienindizes absolut unterschiedlich zusammengesetzt sein.
Üblicherweise repräsentiert ein Aktienindex einen sogenannten »gewichteten Durchschnitt«. Das hat nichts mit dem Gewicht der Börsenhändler im Durchschnitt zu tun, sondern heißt: Je mehr ein Unternehmen an der Börse wert ist, umso stärker wirken sich seine Kursschwankungen auf den Index aus. So hat etwa der Pharma- und Chemiemulti Bayer im Dax mit 7,9 Prozent Gewichtung einen weitaus größeren Einfluss als der Handelskonzern Metro mit 1,1 Prozent Indexanteil. Wenn also ein Schwergewicht mit hohem Anteil am Index aus welchem Grund auch immer durch die Decke geht, dann zieht das den ganzen Dax nach oben, obwohl alle anderen Aktien im gleichen Zeitraum gefallen sein können. Das ist genau so passiert, als die VW -Aktie durch abenteuerliche Wetten sich mal eben binnen weniger Tage bis auf 1000 Euro verdreifacht hatte. Der Dax-Index wurde dadurch gleich um mehrere hundert Punkte nach oben verfälscht.
Solche Extreme sind natürlich die Ausnahme, aber in kleinerem Stil ist es Alltag.
Allerdings werden nicht alle Indizes nach dem Börsenwert der Unternehmen gewichtet. So zählt bei der Aufteilung des japanischen Nikkei-Index auf die Einzelunternehmen nur der Aktienkurs des Unternehmens, nicht aber sein gesamter Börsenwert. Auch beim US -amerikanischen Dow Jones wird diese Methode angewandt: Man addiert im ersten Schritt die Aktienkurse der im Index enthaltenen Unternehmen und teilt im zweiten Schritt für die Gewichtung des einzelnen Unternehmens dessen Aktienkurs durch die Gesamtsumme der Aktien. Damit hat eine Aktiengesellschaft, die eine Million Aktien für jeweils 150 Dollar im Umlauf hat, einen höheren Indexanteil als ein Unternehmen, von dem 10 Millionen Aktien für je 50 Dollar an der Börse gehandelt werden.
Auch in Bezug auf die Dividenden können Indizes unterschiedlich berechnet werden: Zu nennen sind der Kursindex und der Performanceindex. Beim Kursindex werden die Dividenden der Aktiengesellschaften nicht berücksichtigt, und die Ausschüttungen an die Aktionäre »verflüchtigen« sich in der Index-Berechnung. Der Performance-Index wird hingegen so ermittelt, als würden sämtliche Ausschüttungen eines Unternehmens sofort wieder in dessen Aktien investiert. Die Folge: Bei genau gleichem Inhalt und gleicher Gewichtung hat der Performance-Index immer eine bessere Wertentwicklung als der Kursindex.
Seit den Tiefstkursen Anfang 2009 bis zum Frühjahr 2011 ist der Dax beispielsweise um 105 Prozent gestiegen, der Dow Jones nur um 92,5 Prozent. Wenn man aber weiß, dass hier mindestens zwei Dividendenjahre dazwischenliegen, deren Ausschüttung beim Dax eingerechnet wird, beim Dow Jones hingegen nicht, dann erklärt sich die Differenz recht einfach.
Wenn Sie direkt in Aktien investieren wollen, sind betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse zwar nicht zwingend notwendig (Sie müssen
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