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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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Datenpool etwas hinzu.
    Ich dachte, die Gesellschaft würde für diese Arbeit speziell ausgebildete Sortierer in der Hauptstadt beschäftigen. Aber sie setzt uns ein. Warum wohl? Ich denke daran, nach welchen Kriterien mich die Leute vom Arboretum als ideal für diese Aufgabe bezeichnet haben. Ich bin schnell, ich bin gut und … ich werde vergessen? Was sollte das denn heißen?
    »Wird man nicht die Spur der Veränderung bis zu mir zurückverfolgen?«, habe ich die Leute im Arboretum gefragt.
    »Nein«, antwortete die Frau. »Wir haben die Paarungs-Logs infiltriert und können Ihre Auswahl umleiten, so dass sie eine andere Identifikationsnummer anstelle der Ihrigen erhält. Falls später Ermittlungen angestellt werden, wird es so aussehen, als wären Sie gar nicht da gewesen.«
    »Aber meine Ausbilderin weiß doch Bescheid!«, protestierte ich.
    »Ihre Ausbilderin wird bei dieser Sortierung nicht zugegen sein«, erwiderte der Mann.
    »Und die Funktionäre …«
    Die Frau unterbrach mich. »Die Funktionäre werden sich weder an Gesichter noch an Namen erinnern«, sagte sie. »Für sie sind Sie nichts als Roboter. Wenn wir Ihr Bild und Ihre Identifikationsnummer vertauschen, werden sie nicht mehr wissen, dass Sie dort gewesen sind.«
    Da erkannte ich, warum die Gesellschaft der Technik nicht vertraut. Sie kann ausgetrickst und manipuliert werden. Genau wie Menschen, denen die Gesellschaft ebenfalls nicht vertraut.
    »Aber die anderen Sortierer …«, wende ich ein.
    »Vertrauen Sie uns«, sagte der Mann. »Sie werden sich ebenfalls nicht an dich erinnern.«
    Endlich sind wir fertig.
    Ich blicke vom Bildschirm auf. Zum ersten Mal begegnet mein Blick dem der anderen, die an dieser Sortierung gearbeitet haben. Ich bin nervös. Der Mann und die Frau irren sich. Heute war alles anders als sonst, für alle Sortierer hier im Raum. Ich werde mich auf jeden Fall an die anderen erinnern – die junge Frau mit den Sommersprossen, den Mann mit den müden Augen. Und sie würden mich wiedererkennen.
    Man wird mir auf die Schliche kommen.
    »Bitte«, sagt einer der Funktionäre, die vorne im Raum stehen, »nehmen Sie Ihre roten Tabletten aus dem Behälter. Schlucken Sie sie nicht, bis jemand zu Ihnen kommt und Sie dabei beaufsichtigt.«
    Alle im Raum atmen erschrocken ein. Aber wir befolgen den Befehl. Ich klopfe die Tablette auf meine Handfläche. Seit Jahren höre ich Gerüchte über die Rote, aber ich bin nie wirklich davon ausgegangen, dass ich sie nehmen müsste. Was wird geschehen, wenn ich es tue?
    Der Funktionär steht vor mir. Ich zögere, bin kurz vor einer Panikattacke.
    »Jetzt«, sagt er, und ich werfe die Tablette in meinen Mund und schlucke sie herunter.

    In meinem Mund liegt der schwache Geschmack von Tränen, und ich sitze im Airtrain nach Hause, ohne so recht zu wissen, wie ich hierhergekommen bin oder was tagsüber geschehen ist.
    Ich habe ein ungutes Gefühl, aber ich weiß, dass ich zu Großvater wollte. Ich muss ihn sehen. Ich kann an nichts anderes denken. Großvater. Geht es ihm gut?
    »Wo warst du?«, fragt er, als ich bei ihm ankomme.
    »Bei der Arbeit«, antworte ich, weil ich weiß, dass ich da war. Aber ich bin völlig aus dem Gleichgewicht und kann mich nicht daran erinnern, wie der Tag abgelaufen ist. Bei Großvater zu sein tut mir jedoch gut. Draußen ist es wunderschön.
    Für eine ganz kurze Zeit im Frühling leuchten sowohl die Knospen an den Bäumen als auch die Blumen am Boden rot. Die Luft ist kühl und warm zugleich. Großvater beobachtet mich, die Augen klar und entschlossen.
    Er fragt: »Erinnerst du dich daran, was ich dir einmal über die grüne Tablette gesagt habe?«
    »Ja«, antworte ich. »Du hast gesagt, ich sei stark genug, um ohne sie auszukommen.«
    »Grünfläche, grüne Tablette«, sagt er und wiederholt, was er damals bereits gesagt hat. »Grüne Augen, grünes Mädchen.«
    »Diesen Tag werde ich nie vergessen«, sage ich.
    »Aber du hast Schwierigkeiten, dich an den heutigen zu erinnern«, sagt er mit wissendem, mitfühlendem Blick.
    »Stimmt«, sage ich. »Warum?«
    Großvater antwortet mir nicht, jedenfalls nicht direkt. Stattdessen sagt er: »Früher gab es einen Ausdruck dafür, wenn man einen Tag nicht vergessen wollte. Man sagte dann: ›Das muss ich mir rot im Kalender anstreichen.‹ Ein roter Tag im Kalender. Kannst du dir das merken?«
    »Ich weiß nicht«, sage ich und presse die Hände an den Kopf. Ich fühle mich durcheinander, und mir ist schwindelig. Großvaters

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