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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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auf Feldbetten liegen. Sie öffnet die Tür zu einem Lagerraum und winkt uns hinein.
    »Stellen Sie die Kisten auf den Tisch«, sagt sie, und wir gehorchen.
    Die Offizierin der Erhebung scannt die Kisten mit ihrem Datenpod, bis ein Piepton ertönt. Sie gibt einen Code ein, um die Kisten zu öffnen. Als die komprimierte Luft aus dem Inneren entweicht, ertönt ein Zischen. Der Deckel öffnet sich.
    Im Inneren der Kiste lagern rote Glasröhrchen mit dem Heilmittel, eines neben dem anderen.
    »Wunderbar«, sagt die Frau. Dann sieht sie Caleb und mich an und sagt: »Holen Sie jetzt bitte den Rest. Ich sage meinen Leuten, dass sie Ihnen helfen sollen.«
    Auf dem Rückweg riskiere ich einen Blick auf einen der Patienten. Leere Augen, vollkommen reglos.
    Das Gesicht des Mannes ist ausdruckslos und unbewegt. Steckt in dieser Hülle noch Leben? Wie versunken ist er? Oder nimmt er alles wahr und ist in seinem Körper gefangen?
    Mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter. Ich kann das nicht ertragen. Ich muss weiter.
    Lieber würde ich sterben, als in diesen Zustand zu geraten.
    Zum ersten Mal regt sich in mir ein Anflug von Loyalität gegenüber der Erhebung. Wenn sie mich vor diesem Schicksal bewahrt hat, bin ich ihr möglicherweise doch etwas schuldig. Vielleicht nicht gleich mein ganzes restliches Leben, aber ein paar Medikamententransporte. Nachdem ich die Kranken mit eigenen Augen gesehen habe, könnte ich nicht verantworten, dass die Lieferung unterbrochen wird und sie das einzige Heilmittel, was ihnen hilft, nicht bekommen.
    Meine Gedanken überschlagen sich. Die Erhebung sollte die Airtrains unter ihre Kontrolle bringen und das Heilmittel auch auf diesem Weg verteilen. Sie sollte die Logistik fähigen Leuten übertragen, um möglichst viele Kranke zu erreichen. Vielleicht ist das Cassias Aufgabe.
    Und diese hier ist meine.
    Ich habe mich verändert, seitdem ich in die Canyons geflüchtet bin und die Lockvögel dem sicheren Tod überlassen habe. Ich habe mich aufgrund all dessen verändert, was ich seitdem erlebt habe, und auch wegen Cassia. Ich kann nicht noch einmal andere Menschen im Stich lassen. Ich muss das Heilmittel überbringen, auch wenn es bedeutet, dass ich Cassia nicht so bald wiedersehen kann, wie ich es gerne möchte.

    Zurück auf dem Schiff, gleite ich in den Sitz des Kopiloten, während Caleb durch die Tür hinter mir einsteigt.
    »Moment mal!«, sagt Indie. »Was hast du denn da?«
    Caleb hält noch eine Kiste in den Händen.
    »Hier werden alle Heilmittelvorräte gebraucht!«, wendet Indie ein.
    »Aber diese Kiste sollen wir wieder mit zurückbringen«, erwidert Caleb und hält uns die Kiste hin, was aber gar nichts beweist. Sie sieht genauso aus wie alle anderen, die wir eben ausgeladen haben. »Das gehört zu unserem Auftrag.«
    »Davon weiß ich aber nichts«, entgegnet Indie misstrauisch.
    »Warum solltest du?«, erwidert Caleb in leicht herablassendem Ton. »Du bist die Pilotin, keine Botin.«
    »Indie«, meldet sich unser Kommandeur. »Klarmachen zum Start!«
    »Die Mannschaft ist komplett«, antwortet Indie, »aber wir haben zusätzliche Fracht an Bord. Unser Bote hat eine Kiste mit zurückgebracht.«
    »Das ist in Ordnung«, sagt der Kommandeur. »Sonst noch irgendwelche Probleme?«
    »Nein«, erwidert Indie, »wir sind alle bereit.« Sie blickt zu mir, und ich zucke mit den Schultern. Man will uns offenbar über Calebs zweiten Auftrag im Unklaren lassen.
    Wir warten, bis die anderen Schiffe von der Straße vor der Stadthalle abgehoben haben. Der Computer gibt uns die neuen Zielkoordinaten an, doch ich überlasse es Indie, den Papierausdruck entgegenzunehmen.
    »Wohin als Nächstes?«, frage ich Indie, obwohl ich zu wissen glaube, wohin die Reise geht.
    »Zurück nach Camas. Neues Heilmittel laden.«
    »Und dann?«
    »Wieder hierher zurück. Das ist vorerst unsere Transportroute.« Ihre Stimme klingt mitleidig. »Eine andere Mannschaft übernimmt die Transporte nach Central.«
    »Das will ich hoffen«, sage ich. Ist mir doch egal, wenn der Steuermann mithört. Ich will es sogar. Warum nicht? Vor langer Zeit haben die Menschen laut ausgesprochen, was sie sich wünschten, in der Hoffnung, es zu bekommen. Das nannte man Beten.
    Cassia besitzt sogar etwas Greifbares, mit dem sie sich manchen Wunsch erfüllen kann – die Gedichte aus den Canyons. Bisher hat sie nur einige wenige verbraucht, um Nachrichten mit mir auszutauschen. Es müssten noch genügend übrig sein, um zu bekommen, was sie

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