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Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition)

Titel: Cassia & Ky – Die Ankunft: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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Gesellschaft versucht, die Daten zu rekonfigurieren, aber sie konnte nicht Schritt halten. Es war nicht schwer, die Paarungen zu sabotieren. Die Silberetuis enthielten keine Mikrochips, und die Bildschirme, die die Partner zeigen sollten, blieben in sämtlichen Provinzen leer.
    Heute Abend haben viele Leute die rote Tablette eingenommen, aber nicht alle werden das Geschehene vergessen. Das Paarungsbankett ist das zentrale Ereignis der Gesellschaft, auf dem alle anderen basieren. Sein Scheitern beweist die Unfähigkeit der Gesellschaft, für ihre Bürger zu sorgen. Selbst diejenigen, die die Ereignisse dieses Abends vergessen haben, werden schon bald feststellen, dass sie keinen Partner haben und irgendetwas ganz und gar nicht stimmt. Sie werden erkennen, dass viel zu viele ihrer Freunde, Verwandten und Bekannten auf Nimmerwiedersehen hinter den Barrikaden verschwunden sind. Die Gesellschaft stirbt, und unsere Zeit ist gekommen.
    Die Erhebung ist für alle da.« Der Steuermann senkt seine Stimme ein wenig, als er den Slogan wiederholt, er spricht tiefer, emotionaler. »Aber ihr seid die Vorreiter! Ihr werdet die anderen retten!«
    Wir warten. Doch er scheint seine Ansprache beendet zu haben. Ohne seine Stimme fehlt etwas im Schiff.
    »Wir werden sie retten«, sagt Indie. »Sie alle. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Ich muss daran glauben«, erwidere ich. Denn wenn ich nicht an die Erhebung und ihr Heilmittel glauben würde, welche Hoffnung gäbe es da für Cassia?
    »Du brauchst dir keine Sorgen um sie zu machen«, sagt Indie. »Sie gehört zur Erhebung. Man wird sich schon um sie kümmern.«
    Ich hoffe, Indie hat recht. Cassia wollte sich der Erhebung anschließen, und deshalb wollte ich es auch. Doch sobald ich mich absetzen kann, werde ich Cassia suchen, und dann werden wir all das hinter uns lassen – die Gesellschaft, die Erhebung, den Steuermann, die Seuche.

    Von oben gesehen scheint es, als wäre die Rebellion schwarz und die Gesellschaft weiß – schwarze Nacht und weiße Mauern rund um das Zentrum von Grandia City.
    Indie geht in den Sinkflug.
    »Sie machen den Anfang«, befiehlt unser Kommandeur. »Zeigen Sie den anderen, wie es geht!« Indie soll das Schiff innerhalb der Barrikaden auf der Straße vor der Stadthalle landen. Das wird eng …
    Der Boden kommt näher. Näher. Näher. Näher. Die Erde rast auf uns zu. Von irgendwoher beobachtet uns der Steuermann.
    Schwarze Luftschiffe, weiße Marmorgebäude.
    Sanft setzt das Luftschiff auf. Eine perfekte Landung. Ich beobachte ihren Gesichtsausdruck, in dem sich zurückgehaltener Triumph widerspiegelt. Als das Schiff steht, sieht sie mich an. Dann lächelt sie voller Freude und betätigt die Entriegelung der Türen des Luftschiffes.
    »Piloten, Sie bleiben in den Schiffen«, befiehlt der Kommandeur. »Kopiloten und Boten, Sie laden die Heilmittel aus.«
    Ich gehe in den Bauch des Schiffes, wo Caleb mehrere Kisten aus dem Frachtraum wuchtet. Wir schultern jeder zwei davon.
    »Geh vor«, sagt er, und ich ducke mich durch die Tür und renne los, sobald ich die Treppe hinunter bin. Die Erhebung hat einen Weg durch die Menschenmenge gebahnt und freigehalten, so dass ich ungehindert den Eingang des medizinischen Zentrums erreiche. Man hört praktisch nichts außer dem Dröhnen der Kriegsschiffe über uns, die uns schützen sollen. Ich halte den Kopf gesenkt, sehe aber aus den Augenwinkeln, wie schwarz gekleidete Offiziere der Erhebung die weiß gekleideten Funktionäre der Gesellschaft zurückdrängen.
    Nicht stehenbleiben! So lautet nicht nur der Befehl meiner Vorgesetzten, sondern auch meine eigene Maxime. Ich laufe weiter, auch, als aus den Terminals im medizinischen Zentrum Gesang ertönt.
    Da ich die Stimme des Steuermannes inzwischen kenne, weiß ich, dass er der Sänger ist. Und ich kenne das Lied. Die Hymne der Gesellschaft. Durch die Art, wie der Steuermann sie interpretiert, wird sie nun zum Requiem – ein Lied für die Toten.
    Ich bin zurück in den Äußeren Provinzen. Meine Hände sind schwarz, die Felsen sind rot. Vick und ich arbeiten an einer Methode, wie wir die nutzlosen Waffen schussbereit machen können. Die anderen Lockvögel sammeln Schießpulver, um uns zu helfen. Bei der Arbeit singen sie die Hymne der Gesellschaft. Es ist das einzige Lied, das sie kennen.
    »Hier entlang«, sagt eine Frau im Schwarz der Erhebung. Caleb und ich folgen ihr an endlosen Reihen von Kranken vorbei, die in der Eingangshalle des medizinischen Zentrums reglos

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