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Cassia & Ky – Die Flucht

Cassia & Ky – Die Flucht

Titel: Cassia & Ky – Die Flucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ally Condie
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angelogen hat, weil ich gar nichts davon wüsste. Und ich würde mich nicht daran erinnern, was er darüber gesagt hat, dass ich ihn sortiert habe.
    Wenn sie nicht wirkt, werde ich ein für alle Mal wissen, dass ich immun bin. Wenn ich etwas Besonderes bin, genau wie Ky, Xander und Indie.
    Ich führe die Tablette zum Mund. Dann höre ich eine Stimme tief in meinem Gedächtnis.
    Du bist stark genug, um ohne auszukommen.
    Na schön, Großvater
, denke ich.
Ich werde stark genug sein, ohne die Tablette auszukommen. Aber ohne bestimmte andere Dinge kann ich nicht auskommen, und ich habe vor, um sie zu kämpfen.

Kapitel 41 KY

    Das Boot verhält sich beim Tragen wie eine Leiche: Es ist schwer, unförmig und hinderlich. Hunter gibt mir zu bedenken, dass nur zwei Leute hineinpassen.
    »Egal«, erwidere ich. »Trotzdem will ich es mitnehmen.«
    Er sieht mich an, als wolle er noch etwas sagen, verzichtet aber dann darauf.
    Wir setzen das Boot in dem kleinen Haus am Rande der Niederlassung ab, wo sich Cassia, Indie und Eli versammelt haben und auf uns warten. Mit einem dumpfen Schlag kommt unsere Last auf dem Boden auf.
    »Was ist das?«, fragt Eli.
    »Ein Boot«, sagt Hunter. Mehr nicht. Indie, Cassia und Eli starren die schwere Plastikrolle ungläubig an.
    »So ein Boot habe ich ja noch nie gesehen«, bemerkt Indie.
    »Ich habe überhaupt noch nie ein Boot gesehen«, sagen Cassia und Eli gleichzeitig. Cassia lächelt Eli an.
    »Damit können wir den Fluss hinunterfahren!«, erkennt Indie. »So dass einige von uns schneller die Erhebung erreichen.«
    »Aber der Fluss ist an vielen Stellen gestaut«, gibt Eli zu bedenken.
    »Inzwischen bestimmt nicht mehr«, sage ich. »Nach dem heftigen Regen müsste er wieder normal fließen.«
    »Und wer fährt im Boot mit?«, fragt Indie.
    »Das wissen wir noch nicht«, antworte ich und schaue Cassia an. Ich konnte ihr noch nicht wieder in die Augen sehen, seitdem sie mich beim Verbrennen der Karte erwischt hat.
    Eli reicht mir einen Rucksack und sagt: »Das habe ich dir mitgebracht. Etwas zu essen und Sachen aus der Höhle.«
    »Danke, Eli.«
    »Ich habe noch etwas anderes«, flüstert er mir zu. »Kann ich es dir zeigen?«
    Ich nicke. »Beeil dich.«
    Eli versichert sich, dass die anderen es nicht sehen können, und dann zeigt er mir …
    Ein Röhrchen aus der blau erleuchteten Kaverne.
    »Eli!«, sage ich überrascht, nehme das Röhrchen von ihm an und drehe es um. Die Flüssigkeit im Inneren schwappt hin und her. Als ich den Namen lese, der auf der Außenseite eingraviert ist, hole ich tief Luft. »Du hättest es nicht mitnehmen dürfen!«
    »Ich konnte nicht anders«, erwidert Eli.
    Ich sollte das Röhrchen am Boden zerschmettern oder es in den Fluss werfen. Stattdessen stecke ich es in die Tasche.
    ***
    Der Regen hat Steine gelockert und die Erde in Schlamm verwandelt. Es fehlt nicht viel, um einen Erdrutsch auszulösen, der den Pfad zu den Höhlen unpassierbar macht, und außerdem müssen wir beim Verschließen der Eingänge aufpassen, dass wir den Inhalt der Höhlen nicht zerstören.
    Hunter zeigt mir den Plan, ein ordentliches Diagramm, das vorgibt, wo, wie und was gesprengt werden soll. »Hast du das entworfen?«, frage ich ihn.
    »Nein«, antwortet er. »Das war Anna, unsere Anführerin, kurz vor dem Aufbruch.«
    Anna.
Ob mein Vater sie auch gekannt hat?
    Ich frage nicht. Ich befolge ihren Plan und Hunters Anweisungen. Der Regen prasselt auf uns ein, und wir tun unser Möglichstes, um den Sprengstoff trocken zu halten.
    »Geh runter und sage den anderen, dass ich den Zünder einstelle«, sagt Hunter.
    »Nein, lass mich das machen«, erwidere ich.
    »Diese Aufgabe wurde mir anvertraut«, entgegnet er. »Anna verlässt sich auf mich. Es muss klappen.«
    »Du kennst diese Gegend besser als ich«, erwidere ich. »Du kennst die Farmer. Wenn irgendetwas mit dem Zünder schiefläuft, bist du in der Lage, die anderen hier rauszubringen.«
    »Das soll aber keine Selbstbestrafung werden, oder?«, fragt Hunter. »Weil du die Karte verbrennen wolltest?«
    »Nein«, antworte ich. »Es ist einfach die Wahrheit.«
    Hunter sieht mich an und nickt dann.
     
    Ich stelle den Zünder ein und laufe weg. Reiner Instinkt – ich müsste reichlich Zeit haben. Ich renne am Fluss entlang zu den anderen. Ich habe sie fast erreicht, als ich die Explosion höre.
    Unwillkürlich drehe ich mich um.
    Die wenigen kleinen Bäume, die sich an die Felswand klammern, scheinen als Erste hinunterzurutschen. Ihre

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