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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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blitzten. Das war schon eher die Reaktion, die ich erwartet und gewollt hatte, selbst wenn ich nicht wollte, daß er seine Drohungen wahr machte. Wenigstens war ich mir jetzt sicher, daß ich Logan mehr bedeutete als seine neuen Geschäftsrisiken, sein neuer Reichtum und seine Macht.
    »Nein«, sagte ich. »Ich will nicht, daß du das tust. Es ist jetzt nicht notwendig. Ich verließ ihn als einen gebrochenen, kranken Mann, umgeben von seiner Schuld und seinen traurigen Erinnerungen. Wir schneiden ihn von unserem Leben ab. Er wird genau das sein, was er ist… ein Geschäftspartner und nichts anderes. Weder werde ich jemals mehr daran denken, daß er mein Vater ist, noch du daran, daß er dein Schwiegervater ist. Ich wende mich ab von diesem Teil meines Lebens, schließe den Vorhang nach dem Drama.«
    Logan hielt mich noch immer fest, streichelte mein Haar und sah mir zärtlich in die Augen. »Logan, wir können unser Leben hier aufbauen, weit weg von Farthy und der Vergangenheit. Vergiß die Fabrik, vergiß alles, was irgend etwas mit Tony Tatterton zu tun hat! Wir können die Stonewall-Arzneimittelfirma zu einem riesigen Imperium machen, wir ganz allein. Wir werden bald ein Kind haben, und Drake wird wie unser Sohn sein.«
    »Heaven«, sagte Logan, während er mich losließ und sich aufrichtete, »ich verachte Tony für das, was er getan hat, mehr als du es dir vorstellen kannst, aber – es ist entscheidend, daß ich meine persönlichen Gefühle eine Zeitlang außer acht lasse.«
    »Logan, ich verstehe dich nicht. Wir können doch diesen Mann nicht mehr in unserem Leben haben!«
    »Wir mögen Tony nicht in unserem Leben haben wollen, aber was ist mit den Leuten in Winnerow, mit den Leuten in den Willies? Ohne die Fabrik, Heaven, werden alle ihre Träume sterben. Und«, sagte er, stand auf und lief nervös auf und ab, »und ohne Tony stirbt die Fabrik.«
    »Wovon sprichst du, Logan?«
    »Ich spreche davon, Heaven, daß ohne Tonys Kapital all unsere Träume vorbei sind. Die Träume aller sind vorbei.«
    »Logan, ich dachte, du würdest mich beschützen – «
    »Ich werde alles regeln, Heaven, Tony ist nicht der einzige, der das Manipulier-Spiel spielen kann.«
    Er setzte sich wieder und legte sanft seine Hände auf meine Schulter. »Ich weiß«, sagte er, »daß ich nicht immer so war, wie du gehofft hattest. Ich weiß, ich habe dich oft enttäuscht. Und nicht das Geringste von allem war, daß ich dir und unserer Ehe nicht genügend Aufmerksamkeit entgegengebracht habe. Doch das wird sich jetzt alles ändern. Ich schwöre es. Ich werde hart arbeiten, aber die Arbeit wird immer an zweiter Stelle stehen, hinter unserer Liebe, unserer Ehe und unserer Familie.« Er klopfte mir sanft auf den Bauch. »Unserer wachsenden Familie«, fügte er lächelnd hinzu. »Wir werden immer zusammen sein. Keine Trennungen mehr, Heaven, ich werde dich für immer glücklich machen, Liebling, das verspreche ich.«
    »Und du mußt auch immer Drake lieben und nett zu ihm sein«, fügte ich ängstlich hinzu, weil Logan ihn nicht erwähnt hatte. »Man darf ihn nicht für die Sünden seines Vaters und anderer Erwachsener leiden lassen.«
    »Er wird mir wie ein Sohn sein, das verspreche ich.« Er hielt seine Hand hoch, als wollte er einen Eid schwören.
    »O Logan.« Ich hielt ihn fest und drückte meine Wange an seine Schulter. Er küßte mich wieder und wieder und streichelte sanft mein Haar. Meine Tränen fühlten sich an wie warme Regentropfen. Er hob mich auf und trug mich in unser Bett, wo er mich küßte und beruhigte, bis wir beide müde genug waren, um zu schlafen. In seine Arme gekuschelt, schlief ich ein und fühlte mich so sicher und beschützt wie ein Bärenjunges. Ich hatte keine Angst mehr vor dem Morgen und dem neuen Leben, das auf mich zukam.
     
     
    Die folgenden Tage waren wahrhaftig Tage eines beginnenden neuen Lebens. Ich hatte ständig zu tun, war erleichtert, daß die Zeit so schnell verging und jede Stunde angefüllt war mit wirklich wichtigen Dingen, keine trivialen Dinge, die man nur deshalb macht, um die Zeit auszufüllen. Zwei Tage nachdem wir angekommen waren, brachte ich Drake zur Schule. Vom Standpunkt der Schule aus gesehen war er ein schwacher, etwas schüchterner Junge, der mitten in der Schulzeit in die erste Klasse kommen sollte, aber Mr. Meeks war bereit und eifrig bemüht, eine Ausnahme zu machen. Wie sehr er sich von dem Schulleiter unterschied, den ich als Studentin und Lehrerin im ersten Jahr gekannt

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