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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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nicht?«
    »Nein, das stimmt nicht. Schauen Sie, ich bekomme doch jetzt ein Kind«, erklärte sie und deutete auf ihren Bauch.
    »Sie haben aber erst vor zwei Tagen geheiratet, nicht wahr?« fragte Lakewood freundlich und sah dabei den Richter an.
    »Das habe ich Ihnen doch bereits gesagt«, meinte Fanny. »Erinnern Sie sich etwa nicht?« fragte sie, und das Publikum lachte. Der Richter klopfte mit dem Hammer auf den Tisch.
    »Nun, Mrs. Wilcox, könnten Sie bitte dem Gericht erklären, wie es dazu kam, daß Drake Casteel jetzt bei Ihnen lebt?«
    »Was meinen Sie mit ›wie es dazu kam‹? Ich habe ihn mitgenommen.«
    »Mitgenommen? Von wo?«
    »Vor der Willies-Fabrik, am Tag der Party. Ich sah, daß er ganz allein war, während Heaven und Logan feierten und die neue Fabrik herumzeigten. Also bin ich zu ihm hingegangen und habe gesagt, er solle mitkommen. Er ist in mein Auto eingestiegen, und ich habe ihn dorthin gebracht, wo er hingehört.«
    »Sie haben ihn einfach mitgenommen, ohne jemandem Bescheid zu sagen?«
    »Warum sollte ich? Er ist mein Bruder.«
    »Aber konnten Sie sich nicht denken, daß sich Mr. und Mrs. Stonewall Sorgen machen würden?«
    »Die haben sich ja auch keine Sorgen darüber gemacht, was ich empfand.« Sie wandte sich mit blitzenden Augen zu Logan und mir. »Ich meine, sie haben mich auch nicht um Erlaubnis gebeten, als sie ihn nach Boston mitgenommen haben… und als sie ihn hierher nach Winnerow brachten. Also, Vater würde sicher wünschen, daß ich seine Mutter werden würde, nicht Heaven. Er liebte Heaven nicht so sehr wie mich… das weiß sie auch. Du weißt, daß ich die Wahrheit sage, Heaven«, sagte sie und sah mich an.
    Ich hatte immer geglaubt, daß er Fanny mehr liebte als mich. Aber ich wußte auch, daß er mir mehr vertraute. Er wußte, daß ich im Gegensatz zu der selbstsüchtigen Fanny einen Sinn für Verantwortung hatte. Nein, dachte ich, wenn Luke hier sein könnte, dann würde er mich zur Mutter von Drake machen. Immerhin hatte er mich auch zum Vormund von Drakes Vermögen gemacht. Ich war sicher, daß ich das Sorgerecht für Drake haben sollte.
    »Aber immerhin wußten Sie immer, wo er war, Mrs. Wilcox. War es nicht etwas verantwortungslos, was Sie da taten? Einfach ein Kind mitnehmen, ohne irgend jemandem etwas davon zu sagen? Die Polizei suchte ihn ja bereits. Sie hätten doch auch anrufen können, als Sie mit dem Jungen bei sich zu Hause angekommen waren.«
    »Ich habe es Ihnen doch schon gesagt«, erklärte sie. »Mich hat auch nie jemand angerufen, um Bescheid zu sagen. Sie haben mir nicht einmal mitgeteilt, daß sie wieder in Winnerow waren.«
    »Trotzdem, Mrs. Wilcox – «
    »Es war richtig so.« Sie nickte bestätigend. »Heaven glaubt immer, sie kann machen, was sie will, nur weil sie reich ist. Nun, mir ist es egal, wie reich sie ist. Drake gehört zu mir.«
    Es war ganz offensichtlich und für jeden sichtbar, daß Fanny mich verabscheute. Es tat mir weh, und es machte mich verlegen.
    »Keine weiteren Fragen, Euer Ehren«, sagte Lakewood.
    Wendell Burton stand auf, um zu der Zeugin zu gehen. Er hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt. Auf halbem Wege blieb er dann stehen, so, daß er sowohl Fanny als auch uns beobachten konnte. Mein Herz schien stillzustehen und begann dann wie wild zu schlagen.
    »Mrs. Wilcox, Sie bekommen ein Kind. Wessen Kind ist es?«
    »Seins«, sagte sie und zeigte auf Logan. »Er hat mich geschwängert!«
    Ich hörte, wie Logans Mutter aufstöhnte. Ein Aufruhr ging durch die Menge. Auf Randalls Gesicht zeichnete sich Erstaunen ab. Dann hatte ich also recht gehabt, er wußte von nichts; gerade wollte er aufstehen, als Wendell Burton, der schnell zum Tisch zurückgelaufen war, ihn am Arm packte und auf ihn einredete. Da setzte er sich wieder. Vielleicht hatte Burton behauptet, daß Fanny lüge, um Drake zu bekommen. Der Richter, dessen Gesicht vor Wut feuerrot angelaufen war, schlug wie verrückt mit dem Hammer auf den Tisch.
    »Ich habe Sie alle gewarnt«, sagte er. »Wenn noch einmal so ein Tumult entsteht, dann werde ich den Gerichtssaal räumen lassen. Fahren Sie fort, Mr. Burton!« Burton sagte noch etwas zu Randall und wandte sich dann wieder Fanny zu.
    »Mrs. Wilcox, Sie zeigten eben auf Mr. Stonewall, den Ehemann Ihrer Schwester?«
    »Ja, genau. Und du kannst es nicht ableugnen, Logan Stonewall«, schrie sie. »Du hast bisher dafür gezahlt, und deine letzte Rate ist schon überfällig.«
    Logan sah mich an, aber mein

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