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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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zu meinen.«
    »Fanny ist eine wunderbare Schauspielerin.«
    »Als sie bei mir war, weinte sie um das Kind, das sie verloren hatte. Sie sprach davon, wie schlimm es sei, in der gleichen Gemeinde mit ihm zu leben, es nur von Zeit zu Zeit zu sehen, ihm aber keine Mutter sein zu können. Dann erzählte sie von Jane und Keith und davon, daß sie nichts mit ihr zu tun haben wollen. Sie sprach von ihrer Vernunftheirat mit dem alten Mallory, daß sie durch ihn ein nettes Haus und etwas Geld bekommen hatte, aber daß sie trotzdem allein und ohne Familie wäre. Sie wirkte so ernsthaft, daß ich dachte, sie hätte sich vielleicht geändert. Vielleicht war sie mit der Zeit erwachsen geworden.«
    »Und dann hast du sie geliebt?« fragte ich. Er schüttelte den Kopf.
    »Nicht deswegen. So ist es nicht passiert. Wir haben zusammen gegessen. Sie erzählte lustige Geschichten von früher, ein paar von den verrückten Sachen, die sie in der Schulzeit gemacht hatte. Wir haben viel gelacht.« Er schaute mich nachdenklich an, als überlegte er, ob er weitermachen sollte. Er würde mir keine der häßlichen Einzelheiten ersparen, dachte ich.
    »Und dann?«
    »Also, sie hatte auch ein paar Flaschen Wein mitgebracht. Ich habe mir nichts dabei gedacht. Wir tranken sie zum Essen und hinterher, als wir redeten. Ich denke, ich hatte einen Schwips. Und du fehltest mir so. Aber ich will mich damit nicht rechtfertigen«, sagte er schnell. »Das ist keine Entschuldigung… Ich möchte nur, daß du verstehst, wie es dazu kam.«
    »Ich höre«, sagte ich. Ich war kalt, fest und entschlossen. Er mußte wegschauen.
    »Es war heiß an diesem Abend. Fanny trug eines ihrer dünnen, schulterfreien Baumwollkleider. Zuerst merkte ich es nicht, aber als wir dann redeten und tranken, rutschte ihr Ausschnitt immer tiefer, bis…« Er schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wie es passieren konnte. Den einen Augenblick saßen wir noch am Tisch, und im nächsten saß sie schon auf meinem Schoß, hatte die Arme um mich gelegt und war halb nackt.
    Sie sprach immerzu davon, wie einsam sie sei, wie einsam ich doch sein müßte, wie sehr sie Liebe bräuchte und daß es auf eine Nacht doch nicht ankäme. Durch den Wein war mir schwindelig. Ehe ich mich versah, waren wir im Bett.
    Ich sage dir, es war eher eine Vergewaltigung als eine Liebesnacht«, plädierte er.
    »Oh, wie hast du doch gelitten«, sagte ich sarkastisch. Er zog seine Hände zurück und nickte langsam.
    »Ich weiß. Du hast ja recht. Es gibt keine Entschuldigung für das, was passiert ist. Aber, glaube mir, es war nur das eine Mal. Als ich erkannte, was geschehen war, fühlte ich mich entsetzlich. Ich habe sie sofort hinausgeworfen und ihr verboten, sich noch einmal in der Gegend blicken zu lassen.
    Ich dachte, daß es damit erledigt wäre… ein Seitensprung für eine Nacht. Ich habe es aus meinem Gedächtnis gelöscht und versucht, mir einzureden, es sei nur ein Alptraum gewesen. Ich dachte, auf diese Art könnte ich damit leben und es vielleicht sogar irgendwann vergessen.
    Bitte, Heaven, glaube mir. Mehr ist nicht dran. Ich liebe Fanny nicht. Ich mag sie nicht einmal leiden. Aber… aber ich bin nur ein Mann, und das hat sie ausgenutzt, wie der Teufel es nicht besser hätte tun können«, fügte er hinzu.
    »Seitdem habe ich sie gemieden wie die Pest. Sie kam noch ein paar Mal in die Gegend, aber ich habe sie nicht einmal angeschaut.« Er setzte sich neben mich. »Ich weiß, es ist viel verlangt, wenn ich dich bitte, mir zu vergeben. Trotzdem, ich bitte dich darum«, sagte er. Er nahm meine Hand. Ich ließ es zu, aber ich schaute ihn nicht an. »Ich weiß nicht, was ich dir noch sagen soll.
    Nur das, daß du mein Leben bist. Wenn du dich von mir abwendest oder mich verlassen willst, weiß ich nicht, was ich tun werde. Das meine ich ernst.«
    Ich sagte nichts darauf. Er senkte den Kopf. Er konnte es nicht merken, aber in mir tobte ein Krieg. Es war, als bestünde ich aus zwei Personen. Die eine wollte hart und böse sein, ihm gemeine boshafte Sachen sagen und ihn aus dem Zimmer jagen. Männer, dachte ich. Was sind das doch für Lügner. Sie bleiben kleine egoistische Jungen bis an ihr Lebensende. Dieser Teil von mir wußte, daß Logan die Ereignisse verändert und abgeschwächt darstellte, so daß er wie ein Opfer aussah. Als wenn alles nur Fannys Schuld gewesen wäre.
    Der andere Teil von mir, der weiche und vergebende Teil, sah den Schmerz in Logans Augen, sein aufgewühltes Gesicht. Er hatte

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