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Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen

Titel: Casteel-Saga 03 - Gebrochene Schwingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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schwachen Punkte in meinem Verteidigungssystem fand? Unser ganzes Leben lang, so weit ich mich zurückerinnern konnte, immer spielte sie mit meinen Ängsten und meinen Wünschen.
    »Ich lüge nicht. Du wirst es sehen, wenn du Logan fragst und ihn dazu bringst, die Wahrheit zu sagen. Ich sage dir nur, was du ihn fragen solltest. Frag ihn, warum er so nett zu mir war, als ich zur Fabrik gekommen bin. Frag ihn, warum er nicht nein gesagt hat, als ich ihm angeboten habe, ihm etwas zu essen in die Hütte zu bringen. Und dann frag ihn, warum er mich nicht nach Haus geschickt hat… Du brauchst ihn nicht zu fragen«, sagte sie schnell. »Ich sage es dir. Er wollte mich immer haben, aber er dachte, ich wäre nicht so gut wie du. Ja, du bist gut, bist klug, du bist edel, aber du bist nicht bei ihm, wenn er dich braucht. Ein Mann möchte seine Frau bei sich haben, weißt du das nicht? Komischerweise glaubst du, du wärest klüger als ich, dabei weißt du nicht einmal die Hälfte von dem, was ich weiß, wenn es um Männer geht.«
    »Ich glaube dir nicht«, sagte ich schwach.
    »Nicht? Er hat mir alles erzählt von eurem wunderschönen Zimmer in Farthy, dem Bild von den Willies, das über eurem Bett hängt, von…«
    »Sei still«, sagte ich, »ich will davon nichts mehr hören.«
    »Gut. Ich bin still. Aber nur für jetzt. Ich werde Logans Kind bekommen, und er ist dafür verantwortlich, hörst du? Ich will, daß er sich für immer und ewig um mich kümmert.« Sie machte eine Pause. Ich konnte kaum noch atmen. »Er hat in dieser Nacht nicht einmal gefragt, ob ich irgendeinen Schutz benutze. Er hat mich nur in den Arm genommen und – «
    Ich knallte den Hörer auf die Gabel. Dann stellte ich mir vor, daß Fanny darüber nicht wütend sein, sondern lachen würde. Einen Augenblick lang saß ich einfach nur da und schaute auf das Bild von den Willies, das über dem Bett hing. Dann kauerte ich mich auf dem Bett zusammen und weinte. Mein Körper versteifte sich, von den Schluchzern des Schmerzes und der Verzweiflung geschüttelt, daß ich das Gefühl hatte, das ganze Zimmer würde erzittern.
    Wieder einmal war ich betrogen worden! Dieses Mal von dem Mann, von dem ich gedacht hatte, daß ich ihm für immer vertrauen könnte. Von dem Mann, der immer für mich da sein wollte. Er war genauso wie die anderen. Es war gemein! War es mein Fluch, es immer wieder zu versuchen, jemandem zu vertrauen, ihm zu glauben, um am Ende wieder betrogen zu werden? Fanny hatte recht – ich war dümmer als sie, wenn es um Männer ging. O Logan, wie konntest du das tun! Wie konntest du nur?
    Langsam wurden meine Tränen weniger. Schließlich setzte ich mich auf, putzte mir die Nase und rieb meine roten Augen, bis sie tatsächlich brannten. Ich holte tief Luft, bis mein Herz wieder langsamer schlug. Dann, nachdem ich mich allmählich wieder gesammelt hatte, schimpfte ich mit mir, daß ich es Fanny gestattete, derartig mit mir umzuspringen. Es gab immer noch die Möglichkeit, daß sie das alles nur erfunden hatte. Darauf mußte ich hoffen.
    Mit zitternden Fingern wählte ich die Nummer der Hütte in den Willies. Das Telefon klingelte und klingelte, aber Logan antwortete nicht. Vielleicht ist er bei seinen Eltern, dachte ich und wählte deren Nummer. Seine Mutter kam ans Telefon.
    »Nein, meine Liebe«, sagte sie, »er ist im Augenblick nicht hier. Wir hatten ihn zum Essen eingeladen, aber er ißt mit seinem Vorarbeiter und einem Lieferanten in der Kantine. Ist etwas passiert? Können wir dir helfen?«
    »Sagt ihm bitte, er soll mich anrufen, sobald er zurückkommt«, sagte ich. »Ganz egal, wie spät es ist.«
    »Du kannst dich darauf verlassen, meine Liebe.«
    Keine fünf Minuten später klingelte das Telefon. Es war Logan, der mich von der Kantine in Winnerow aus anrief.
    »Was ist passiert, Heaven? Ist etwas mit Tony?«
    »Nein, Logan. Es ist etwas mit Fanny«, sagte ich kalt.
    »Fanny?« Ich hörte, wie er am anderen Ende des Telefons tief Luft holte. Ich hörte das Zögern in seiner Stimme. Mein Herz verschloß sich wie eine Muschelschale. »Eh… eh… was meinst du damit?«
    »Du weißt, was ich meine.«
    Am anderen Ende der Leitung war Schweigen. »Heaven, ich weiß es nicht. Was ist los mit Fanny?«
    »Du kommst besser sofort nach Hause, Logan«, sagte ich.
    Wieder kam eine lange Pause. »Heaven, was hat Fanny dir erzählt? Du weißt doch, daß sie unsere Beziehung vergiften will.«
    »Sie ist schwanger«, sagte ich. Ich hatte nicht die Absicht,

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