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Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Titel: Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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gewaschen habe.«
    »Ich helfe Dir«, sagte er, ergriff den Rollstuhl und schob ihn ins Badezimmer, ehe ich ihn selbst in Bewegung setzen konnte.
    »Aber Tony – «
    »Vergiß nicht, was der Arzt über die ›Aber‹ gesagt hat«, erwiderte er. Er drehte den Rollstuhl zur Wanne, so daß ich mich direkt davor befand, und drehte den Hahn auf.
    »Tony, ich kann es nicht zulassen, daß du das alles tust«, protestierte ich.
    »Unsinn. Ich habe so ein schlechtes Gewissen wegen der Geschichte mit Mrs. Broadfield. Ich habe sie schließlich eingestellt. Und nun das! Da ist es doch das Mindeste, daß ich dir selbst die Hilfe zukommen lasse, die du brauchst. Stell dir einfach vor, ich wäre eine männliche Krankenschwester«, fügte er scherzhaft hinzu. »Wie wäre es mit einem Schaumbad?« Er schüttete ein wenig von einem rosa Pulver ins Wasser; dann eilte er hinaus und kam mit einem Waschlappen und Handtüchern wieder.
    »Tony«, sagte ich so freundlich ich konnte, »ich bin eine erwachsene Frau. Ich brauche meine Intimsphäre.«
    »Über diese Dinge solltest du dir keine Gedanken machen«, antwortete er. »Und überhaupt, ich befolge nur die Anweisungen des Arztes.«
    Darauf fiel mir keine Antwort ein. Er drehte den Hahn der Badewanne wieder zu und lächelte auf mich herab.
    »Zeit für das Bad«, sagte er. Ich blickte auf das Wasser und dann auf ihn. Sein graues Haar war ordentlich zurückgekämmt, und seine Augen blickten freundlich, ja liebevoll. »Wenn du erst da drin bist, kannst du dich selber waschen«, bot er mir an. »Ich will nur sichergehen, daß du nicht ausrutschst und gegen die Wanne oder den Boden schlägst.«
    Widerwillig zog ich mir mein Nachthemd über den Kopf. Er nahm es mir ab und griff mir unter die Arme, wobei seine Finger die Seiten meiner nackten Brüste berührten. Ich hielt den Atem an. Niemand außer meinen Eltern, meinen Ärzten und meinen Krankenschwestern hatte mich je nackt gesehen, geschweige denn berührt. Tony jedoch schien gar nicht zu bemerken, was er getan hatte. Er schob seinen Arm unter meine Beine, hob mich auf und ließ mich langsam ins Wasser gleiten, bis der Schaum meine Nacktheit verbarg. Ich fühlte mich entsetzlich hilflos, mehr wie ein Kind als wie eine Kranke.
    »So«, sagte er. »Siehst Du, wie einfach das geht? Hier«, fügte er dann hinzu und reichte mir den Waschlappen. »Ich gehe jetzt hinaus und mache dein Bett, während du badest.«
    Etwa zehn Minuten später kam er wieder zurück.
    »Wie geht es dir?«
    »Gut.«
    »Soll ich dir den Rücken waschen? Da bin ich Experte. Ich habe es schon bei deiner Großmutter gemacht und bei deiner Mutter.«
    »Wirklich?« Ich konnte mir nicht vorstellen, daß meine Mutter ihm das gestattet hatte.
    »Ja, ein richtiger Experte«, wiederholte er, nahm mir den Waschlappen aus der Hand und stellte sich ans Ende der Wanne. Ich beugte mich nach vorne, als er mit dem Waschlappen meinen Hals berührte. »Du hast denselben glatten, anmutigen Hals, Annie«, sagte er und führte den Lappen hinunter zu meinen Schultern. »Und dieselben zierlichen, weiblichen Schultern, Schultern, die den stärksten Mann schwach machen können.«
    Ich fühlte, wie er mit dem Waschlappen über meine Schultern, über mein Schlüsselbein und dann zurück zu meinem Hals fuhr. Wenige Augenblicke später spürte ich auch seinen Atem, und als ich in den Spiegel blickte, der uns gegenüber hing, sah ich, daß seine Augen geschlossen waren und sein Gesicht fast meine Haut berührte. Ein kalter Schauer fuhr mir über den Rücken.
    »Tony«, sagte ich, wobei ich meine Hand auf die seine und den Waschlappen legte, »den Rest kann ich allein machen. Danke.«
    »Was? O ja, natürlich.« Er erhob sich schnell. »Ich werde ein Handtuch auf deinen Rollstuhl legen«, sagte er und tat es auch gleich. »Bist du fertig?«
    »Ja, aber du wirst ganz naß werden.«
    »Mach dir um mich keine Gedanken. Ich bin vorhin schon ganz naß geworden«, schwindelte er und griff ins Wasser, um seine Arme erneut wie Schaufeln unter meinen Körper zu schieben. Dann hob er mich behutsam aus der Wanne und setzte mich auf den Stuhl. Hastig wickelte ich ein Handtuch um meinen Körper. Tony nahm ein anderes Handtuch und begann meine Beine abzutrocknen.
    »Das kann ich selbst, Tony.«
    »Unsinn. Warum solltest du dich denn anstrengen, wenn ich da bin, um dir zu helfen?« Er rieb weiterhin meine Unterschenkel und arbeitete sich zu meinen Knien hoch, wobei er meine Haut mit der Geschicklichkeit eines

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