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Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden

Titel: Casteel-Saga 04 - Nacht über Eden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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was Ihrer Meinung nach getan werden muß.«
    »Trés bien.« Er rieb sich die Hände. Tony strahlte. Ich lehnte mich im Rollstuhl zurück, während er mich zum Waschbecken schob, und der Schönheitsexperte begann sein Werk.
    Als ich in den Spiegel blickte, sah ich Mammis Gesicht, nicht mein eigenes. Die Veränderung der Haarfarbe hatte eine magische Wirkung – sie hatte mein Gesicht in jenes verwandelt, das mir aus all diesen alten Bildern entgegengeblickt hatte. Es war, als wäre der Friseur eine Art Zauberer, der mich in die Vergangenheit zurückversetzt hatte und so genau das getan hatte, was, wie ich wußte, Tonys heißester Wunsch war – zurück in jene Zeit, als er hier in Farthy am glücklichsten gewesen war. Mein Gesicht hatte einen neuen Ausdruck angenommen. Rene hatte meine Haare silberblond gefärbt, wieder in Form geschnitten und so gefönt, daß ich genauso aussah wie Mammi auf dem Foto bei den Stallungen. Später erfuhr ich, daß Tony ihm auch tatsächlich dieses Foto als Vorlage gegeben hatte…
    Ich fragte mich, wie Luke wohl reagieren würde. Er hatte die alten Bilder von Mammi gesehen und immer wieder begeistert von ihrer betörenden Schönheit geschwärmt. Würde er das bei mir auch denken, wenn er mich das erste Mal so sah? Und wenn wir dann allein wären, würde er meine Hand in die seine nehmen und mir seine wahren Gefühle ins Ohr flüstern? In meiner Vorstellung hörte ich schon seine warmen und liebevollen Worte…
    »Annie, als ich dich gesehen habe mit der gleichen Haarfarbe wie deine Mutter, da wußte ich, daß ich dir, gleichgültig, wie verboten es auch sein mag, meine wahren Gefühle gestehen muß, daß du erfahren sollst, wie tief meine Liebe zu dir ist. O Annie, ich kann sie nicht verleugnen! Ich kann es einfach nicht!«
    Immer wieder flüsterte ich diese ersehnten Worte in Gedanken vor mich hin. Dann öffnete ich die Augen und sah mich erneut im Spiegel an. Wenn doch die Veränderung meiner Haarfarbe all das bewirken könnte…
    »Annie, bist du das?« Drake kam ins Schlafzimmer, zwei Koffer mit Kleidern und Schuhen in der Hand. Er stellte sie ans Fußende des Bettes und starrte mich an, ein angedeutetes Lächeln auf dem Gesicht. Ich legte den Handspiegel weg und betrachtete ihn forschend.
    »Sehe ich albern aus?«
    »Nein, nicht albern, nur… anders. Du erinnerst mich an jemanden.«
    »An meine Mutter. Als sie dich damals geholt hat«, half ich ihm.
    »Ja.« Seine Augen leuchteten auf, als ihm das bewußt wurde. »Ja«, wiederholte er begeistert. »Ganz genau. Du siehst großartig aus.« Als hätte er endlich begriffen, daß ich immer noch ich selbst war, kam er zu mir und küßte mich zur Begrüßung. »Es gefällt mir wirklich.«
    »Ich weiß nicht recht. Ich fühle mich… so anders. Aber ich kann nicht glauben, daß sich Mammi mit dieser Haarfarbe wirklich ganz wohl fühlte. Es ist, als würde ich vorgeben, jemand zu sein, der ich gar nicht bin. Sie hat sich bestimmt genauso gefühlt.«
    Drake zuckte die Schultern.
    »Sie ließ sich die Haare sofort wieder in ihre Naturfarbe zurückfärben, als sie und Logan nach Winnerrow zurückkehrten und Hasbrouck House kauften. Vielleicht hast du recht.«
    »Tony hat gemeint, daß ich mich so eher wieder wie eine attraktive junge Frau fühlen würde. Ich war schon ganz depressiv wegen meines Zustandes. Aber genug von mir. Erzähle mir von deiner Reise nach Winnerrow. Wen hast du getroffen? Was haben die Angestellten gesagt? Wie war das Haus, wie geht es Tante Fanny?«
    »Na, na… immer langsam.« Er lachte. Ich biß mir auf die Unterlippe, um nicht weiterzuplappern, und lehnte mich ungeduldig zurück. »Also, laß mich mal überlegen… Winnerrow.« Er tat so, als versuche er sich zu erinnern.
    »O, bitte, quäl mich nicht, Drake. Du weißt gar nicht, wie das ist, wenn man so… eingesperrt ist.«
    Sein schelmisches Lächeln verflog, und seine Augen blickten wieder weich und teilnahmsvoll.
    »Arme Annie. Ich war sehr grausam zu dir. Ich verspreche dir, öfter vorbeizukommen, damit ich dich überall herumschieben kann. Aber nun zu Winnerrow. Sobald ich das Haus betreten hatte, kamen die Angestellten gleich alle angelaufen, sie überfielen mich richtig, um etwas über dich zu erfahren. Mrs. Avery brach natürlich sofort in Tränen aus, und selbst Roland machte den Eindruck, als sei er kurz davor loszuheulen. Gerald war der einzige, der ein unbeteiligtes Gesicht machte, aber das war nur deswegen, weil…«
    »Weil er einfach so ein Gesicht

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