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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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zuzuziehen!«
    Plötzlich lachte er wieder, diesmal kalt und scharf.
    »Du willst also deine Mutter sein«, höhnte er. »Du willst genauso sein wie sie. Du kriechst in ihr Bett, ziehst ihr Nachthemd an und sprühst dich mit ihrem Parfüm ein. Du träumst davon, Jillian, meine Frau, zu sein. Das also malst du dir in deiner Phantasie aus.«
    »Nein! Deshalb bin ich nicht hergekommen. Ich bin hergekommen, damit du mir nicht zu nahe kommst. Verschwinde!«
    »Genau wie deine Mutter! Du weigerst dich, dir einzugestehen, was du wirklich willst und was du brauchst. Das kann ich gut verstehen. Das liegt bei euch in der Familie«, fügte er noch hinzu und lachte.
    »Geh weg«, flehte ich ihn verzweifelt an.
    »Du hast mich ausgesperrt, genau wie sie es tut«, zischte er. »Das ist nicht recht. Das lasse ich nicht zu.« Er kam näher. Als er kaum noch einen Meter von mir entfernt war, roch ich den Whisky in seinem Atem. Das erschreckte mich noch mehr. Ich zuckte zusammen und zog die Decke über mich.
    »Bitte, Tony, geh weg. Ich fürchte mich vor dir, und ich ekle mich vor dem, was du mir angetan hast. Schon allein bei dem Gedanken daran wird mir übel. Bitte, geh jetzt.«
    »So darfst du das nicht empfinden. Du mußt gegen diese Ängste ankämpfen. Verschließt du deshalb die Tür und suchst dir einen Vorwand nach dem nächsten, um mich dir vom Leib zu halten?« fragte er und verwechselte mich schon wieder mit meiner Mutter.
    »Nein, Tony. Ich bin nicht Jillian. Ich bin Leigh. Kannst du das denn nicht verstehen? Hörst du mir denn nicht zu?«
    »Immer noch wutentbrannt, aber auch die Wut ist eine Leidenschaft. Verstehst du das denn nicht? Du bist erfüllt von Verlangen, Begierde und Lust. Du darfst diese Stimme in deinem Innern nicht mißachten«, sagte er und setzte sich aufs Bett. Ich wich zurück, weil ich dachte, ich könnte auf der anderen Seite aus dem Bett springen und vor ihm davonlaufen, aber er war zu schnell und ahnte rechtzeitig, welchen Fluchtweg ich wählen wollte. Er streckte die Hand aus, umklammerte mein Handgelenk und drehte es um, bis ich die Decke nicht mehr festhalten konnte. Ich schrie vor Schmerz auf, und er ließ mich los, beugte sich aber vor und lag auf meinen Beinen und meinem Bauch.
    »Es ist eine wunderschöne Nacht, eine romantische Nacht, eine Nacht, wie sie sich Liebende erträumen.«
    »Wir sind kein Liebespaar, Tony«, stöhnte ich unter Tränen.
    »O doch, das sind wir. Durch meine Arbeit bin ich in alle Ewigkeit mit dir verbunden.«
    »V ERSCHWINDE , und laß mich in Ruhe!« schrie ich, als er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte. »Meine Mutter wird davon erfahren, von allem, was geschehen ist. Sie wird erfahren, was du mir letzte Nacht angetan hast, und sie wird dich bis in alle Ewigkeit hassen und dich verlassen«, brüllte ich wütend.
    Doch er lachte nur wieder.
    »Du wirst es deiner Mutter erzählen? Und was willst du ihr sagen? Das, was sie längst weiß oder wenigstens hofft. Was glaubst du denn, wer mich in deine Arme getrieben, wer mich dazu ermutigt hat? Wer hat denn vorgeschlagen, daß ich dich als Modell nehme, als Aktmodell? Ich bin nicht dumm. Ich weiß, warum sie das getan hat, und ich habe es akzeptiert, es sogar selbst angestrebt. Du bist sehr schön, und du wirst noch schöner werden, als sie es ist. Glaubst du denn, das wüßte sie nicht? Glaubst du denn, daß sie das nicht ärgert?«
    »Nein«, schrie ich. »Das ist alles gelogen.«
    »Ach, ja?« Er lachte. »Sie hat geglaubt, daß wir beide in dem Häuschen miteinander schlafen, und sie hat es geduldet.«
    »Du Lügner!« Ich holte zu einem Hieb nach ihm aus, aber er fing meine Faust in der Luft und hielt sie fest.
    »Wir haben keine Geheimnisse voreinander. Ich habe versucht, sie eifersüchtig zu machen, sie dazu zu bringen, daß sie mich wieder begehrt, und deshalb habe ich ihr erzählt, wie erregt du warst und daß du mich aufgefordert hast, mit dir zu schlafen. Weißt du, was sie gesagt hat? Sie war froh, daß du von einem Meister, von einem glühenden Liebhaber, angelernt wirst. Ich wußte, daß sie mir nur schmeicheln wollte, aber sie hat sich wirklich nicht daran gestört.«
    »So etwas hätte sie nie gesagt«, behauptete ich und schüttelte den Kopf. »Niemals.« Ich riß mein Handgelenk los. »Du kennst sie doch überhaupt nicht. Du sagst, ihr hättet keine Geheimnisse voreinander, und dabei hat sie ein großes Geheimnis vor dir gehütet«, sagte ich so verächtlich, wie es mir irgend möglich war. »Du

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