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Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung

Titel: Casteel-Saga 05 - Dunkle Umarmung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V.C. Andrews
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Frühstück aufbrechen? Geht das? Bitte? Wir können Muscheln sammeln.«
    »Einverstanden«, sagte ich. »Laß mich nur schnell duschen und mich anziehen. Geh du schon runter, und fang ruhig mit dem Frühstück an.«
    »Tony ist auch schon unten«, sagte er.
    »Gut.« Ich dachte, daß Tony schon fort sein könnte, wenn ich nach unten kam, und daher ließ ich mir beim Duschen und Anziehen reichlich Zeit. Es sah aus, als würde es ein sehr warmer Tag werden, und deshalb entschied ich mich für meinen Strandspaziergang mit Troy für Shorts und eine kurzärmelige Bluse.
    Leider saß Tony, als ich ins Eßzimmer kam, noch da, las sein Wall Street Journal und trank Kaffee. Mein Herz setzte einen Schlag lang aus, als er die Zeitung senkte, um mich anzusehen. Ich funkelte ihn so wütend, wie es mir möglich war, an, aber er schien nichts davon zu bemerken. Er lächelte strahlend.
    »Guten Morgen, Leigh. Es verspricht, ein wunderschöner Tag zu werden. Troy hat mir erzählt, daß ihr beide einen Spaziergang am Strand machen wollt. Vielleicht komme ich mit.«
    Ich sah Troy an. Er stocherte mit seiner Gabel in einer halben Grapefruit herum. Seine Krankenschwester ermahnte ihn, nicht mit dem Essen zu spielen. Ohne ein Wort zu sagen, setzte ich mich auf meinen Platz. Das Mädchen schenkte mir Orangensaft ein. Ich warf einen Blick auf Tony und sah, daß er immer noch lächelte und mich beobachtete. Sein Haar war ordentlich zurückgebürstet, und er trug ein weißes kurzärmeliges Hemd mit blauen Streifen und eine hellblaue Freizeithose. Er wirkte ganz munter und ausgeruht.
    Wie konnte er bloß so dasitzen? dachte ich. Glaubte er etwa, ich könnte ganz einfach vergessen, was er getan hatte? Er mußte doch damit rechnen, daß ich meiner Mutter alles erzählte… bestimmt ließ sie sich dann von ihm scheiden, und wir könnten von hier fortgehen.
    Aber er war offenbar kein bißchen besorgt. Er faltete seine Zeitung ordentlich zusammen und trank einen Schluck Kaffee.
    »Troy verdrückt heute morgen ein ganz gewaltiges Frühstück, weil er weiß, wieviel Energie er braucht, wenn er alles tun will, was er sich für heute vorgenommen hat, Leigh«, sagte Tony und zwinkerte. »Stimmt’s, Troy?«
    »Mhm«, sagte er und kaute heftig.
    »Ich dachte, du hättest vielleicht Lust, heute eine Weile auszureiten, Leigh. Ich habe Curtis gebeten, Stormy und Thunder nach dem Mittagessen für uns bereitzuhalten. Was hältst du davon?«
    Ich warf einen Blick auf Troys Krankenschwester und auf Troy.
    Beide waren mit anderen Dingen beschäftigt und hörten Tony nicht zu. Dann funkelte ich ihn erbost an.
    »Wie kannst du so etwas auch nur vorschlagen?« fragte ich durch zusammengebissene Zähne.
    Er zuckte mit den Achseln. »Ich dachte, du hättest vielleicht Lust darauf. Heute ist ein wunderbarer Tag für einen Ausritt. Ich dachte, du reitest gern.«
    »Ich reite gern. Darum geht es nicht«, fauchte ich.
    »Worum dann?«
    »Du erwartest von mir, daß ich mit dir ausreite, nach dem… nach dem, was gestern nacht geschehen ist?«
    Die Krankenschwester blickte abrupt auf. Tonys Lächeln verflog, aber er ließ eilig einen Ausdruck der Verwirrung folgen.
    »Was soll das heißen? Was ist denn passiert?«
    Ich sah die Krankenschwester an. Das Dienstmädchen war ebenfalls stehengeblieben und lauschte uns.
    »Ich möchte jetzt nicht darüber reden«, sagte ich und trank meinen Saft.
    Tony lehnte sich zurück.
    »Von mir aus«, sagte er. »Vielleicht fühlst du dich nach dem Mittagessen besser. Wenn ja, dann ist alles bereit. Für mich käme ohnehin nur ein kurzer Ausritt in Frage. Heute morgen hat sich im Büro einiges ergeben, und ich muß heute abend noch nach Boston fahren.«
    »Wenn es nach mir ginge, könntest du auf der Stelle hinfahren«, gab ich zurück. Tony reagierte nicht darauf. Er schüttelte den Kopf, verzog das Gesicht und wandte sich wieder seiner Zeitung zu.
    Wie konnte er derart Theater spielen? dachte ich. Rechnete er wirklich damit, daß er ungestraft davonkam? Ich entschloß mich, dieser Frage im Moment nicht nachzugehen, um Troy nicht zu erschrecken. Er plapperte jetzt schon über unseren Strandspaziergang und darüber, was er mit den Muscheln vorhatte, die wir gemeinsam sammeln würden. Ich mußte einfach lächeln und mich für ihn freuen.
    Tony trank seinen Kaffee aus und stand auf.
    »Vielleicht treffe ich euch beide am Strand«, sagte er. Dann entschuldigte er sich und ging. Ich aß mein Frühstück auf und machte mich dann mit Troy auf

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