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Castello Christo

Titel: Castello Christo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arno Strobel
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weckte seine noch im Castello verbliebenen sieben Kollegen, die ebenfalls ihre braunen Mönchskutten anzogen. Gemeinsam stiegen sie anschließend hinunter in das Kellergewölbe, um die Männer aus den Betten zu holen, die sie noch immer als »die Jungen« bezeichneten. Wenn alles so verlief, wie der Oberste es geplant hatte, würden sie in ein paar Stunden frei sein.

Rom. Ein Kellergewölbe
    50
    Sofort nachdem Luca den Hörer abgehoben hatte, begann der Anrufer zu sprechen.
    »Ihr könnt ihn jetzt rausbringen. Du weißt, worauf es ankommt. Es hat sich allerdings eine kleine Änderung ergeben.«
    Luca hörte sich genau an, was ihm aufgetragen wurde. Er hoffte, dass seine Fähigkeiten dafür ausreichten.
    »Ich habe verstanden und werde alles erledigen«, antwortete er knapp.
    »Gut«, antwortete der Anrufer zufrieden. »Ich weiß, dass ich mich auf dich verlassen kann. Und nun beeil dich.«

Rom. Irgendwo am nördlichen Stadtrand
    51
    Gegen halb zwei in der Nacht klingelte in einem kleinen Privathaus am Rand der italienischen Hauptstadt das Telefon. Der Hausbesitzer griff noch im Halbschlaf nach dem Hörer.
    »Was war denn das?«, schnauzte ihn der Anrufer an. »Ich hatte dir ausdrücklich gesagt, du sollst von Keipen nicht verletzen. Er sollte nervös werden, sonst nichts.«
    »Es war ein Versehen«, brummte der Mann zerknirscht.
    »So, ein Versehen. Dann hör mir jetzt gut zu: Wir sind nach über zwanzig Jahren kurz vor dem Ziel. Von Keipen soll seine Rolle im Schlussakt meines Stückes spielen. Ich möchte seine Augen sehen, wenn er erkennt, dass alles umsonst war. Ich möchte sehen, wie er zusammenbricht, wenn ihm bewusst wird, wer wir sind. Wenn du mir dieseinnere Befriedigung noch einmal durch ein Versehen gefährdest, wirst du Besuch bekommen. Und ich garantiere dir, dass dir das nicht gefallen wird. Haben wir uns verstanden?«
    »Ich wollte«, stotterte der Mann kleinlaut, »knapp vorbeischießen, aber er ist mir praktisch in die Kugel gesprungen.«
    »Du bist ein Stümper. Mit seinem Tod hättest du alles zunichte machen können. Ich werde kein weiteres Versehen hinnehmen. Wir haben nur diese eine Chance. Es muss alles so laufen, wie ich es geplant habe.«

Marmore
    52
    Während der ersten halben Stunde Fahrt hatten sie noch angeregt darüber spekuliert, was sie am Ziel wohl erwarten würde. Sie waren sich einig, dass sie kein Risiko eingehen wollten und sofort die Polizei benachrichtigen würden, wenn irgendetwas ihren Verdacht bestätigte. Irgendwann war das Gespräch ins Stocken geraten, bis sie schließlich nur noch stumm nach vorne auf die Straße gesehen hatten.
    Kurz vor halb drei fuhren sie am Ortsschild von Marmore vorbei, während die Frauenstimme des Navigationsgerätes verkündete, sie hätten ihr Ziel erreicht. Matthias hatte nach der Beschreibung im Internet eine kleine Skizze mit dem Fußweg zu dem ehemaligen Kloster angefertigt. Sie würden vom Ortsrand aus etwa drei Kilometer durch einen Wald gehen müssen, immer bergauf, da der Gutshof rund vierhundert Meter höher lag als der Ort.
    Die wenigen Geschäfte entlang der Via Domenico Faggettiwaren unbeleuchtet, die dunklen Schaufenster wirkten wie Mäuler, zu einem stummen Schrei aufgerissen. Fast war Matthias froh, dass der Weg sie von dem Ort wegführen würde und nicht durch ihn hindurch.
    »Sehr einladend«, bemerkte er, während er die Häuser betrachtete, an denen sie langsam vorbeifuhren.
    »Um diese Uhrzeit sieht es überall so düster aus«, entgegnete der Commissario, als müsste er den kleinen Ort verteidigen.
    Zweihundert Meter weiter fanden sie am Ortsrand einen Schotterplatz, auf dem vier Autos parkten. Varotto hatte den Motor gerade abgestellt, als sein Mobiltelefon läutete. Er sah Matthias an.
    »Wenn das Alicia ist, werde ich sie anlügen müssen, sonst setzt sie sich sofort ins Auto«, sagte Varotto. »Sei also bitte leise.« Er meldete sich mit einem langgezogenen »
Pronto
«, so als wäre er gerade aus dem Schlaf gerissen worden.
    »Francesco hier. Entschuldige, dass ich dich wecke, aber gerade ist wieder ein Toter gefunden worden.«
    »Mist!«, entfuhr es Varotto. »Weiß der Chef, dass du mich anrufst?«
    »Nein, ich bin zu Hause. Ich habe es selbst eben erst erfahren.«
    Varotto schnaufte. »Danke, dass du mich informiert hast. Du kannst mir ja vielleicht Bescheid geben, wenn du dort gewesen bist.«
    »Ja   ... Nein   ... Daniele . . .« Tissone zögerte. »Könntest du bitte zum Tatort kommen?«
    Varotto war einen

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