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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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betrachtete das luxuriöse Schlafzimmer. Auch hier war alles unverändert – die vergoldeten Rokoko-Möbel, das Mahagonibett mit dem Baldachin und dem karminroten Seidenüberwurf, die blank polierten Spiegel, der schwere Kronleuchter. Nirgends lag ein Staubkörnchen. Jeder Gegenstand war an seinem Platz. Der einzige Fremdkörper, das einzige störende Element in dem eleganten Raum war sie selbst.
    Sie trat ans Fenster und sah auf den gepflegten Garten mit dem Blumenrabatten und kunstvoll gestutzten Hecken, hinter dem, inmitten von Wiesen, Feldern und sanften Hügeln, die roten Dächer von Felici lagen.
    Tränen stiegen in Bethanys Augen. Die Landschaft war so zauberhaft, so harmonisch und friedlich, dass sie ihr inneres Chaos nur noch deutlicher machte.
    Als sie ein leichtes Geräusch hinter sich hörte, das nur einer verursacht haben konnte, drehte sie sich um.
    Leo lehnte in der schmalen Tür, die seine Suite mit ihrer verband. Er trug dunkle Hosen und einen schwarzen Kaschmirpullover. Sie spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg. Im Gegensatz zu ihr wirkte er in dem Raum nicht wie ein Fremdkörper, er war dafür geschaffen. Die aristokratischen Züge, der wohlgeformte Mund, seine ganze Haltung bestätigten das alte Adelsgeschlecht, dessen jüngster und vollkommenster Spross er war.
    Ihr war, als habe sie die bevorstehende Schlacht verloren, bevor diese überhaupt begonnen hatte.
    „Willkommen daheim, principessa “, murmelte er.
    Sie war zurück in Felici. Nach drei Jahren war sie endlich wieder dort, wo sie sein sollte. Leo empfand ein enormes Gefühl der Genugtuung, aber auch so etwas wie Erleichterung, obwohl er sich das nur ungern eingestand. Wie dem auch sein mochte, sie war zurück, und diesmal für immer. Sie wusste es nur nicht.
    Er musterte sie kritisch. Sie sah müde aus, und ihr Gesicht war ungewöhnlich blass. Doch es trug den gleichen Ausdruck, der ihm schon in Toronto aufgefallen war – eine Mischung aus Würde und Stolz.
    Aber damit konnte er nichts anfangen, was er von ihr wollte, war Leidenschaft. Leidenschaft und Lust waren das Fundament ihrer Beziehung, der Leim einer Ehe, in der es um Pflichten und gesellschaftliche Verpflichtungen ging. Er hatte sich damit abgefunden, warum konnte sie das nicht auch?
    Sein Blick glitt über die verblichene Bluejeans und das knappe weiße T-Shirt, unter dem sich die festen runden Brüste herausfordernd abzeichneten. Sie glich mehr einer Studentin als einer Fürstin. Jetzt aber war ihm die unpassende Aufmachung gleichgültig – Hauptsache, sie war wieder hier.
    Er wollte sie neben sich, in seinem Bett. Er wollte sie küssen und liebkosen, bis ihr der Atem verging, bis sie vor Lust stöhnte. Ihr geben, wonach sie verlangte, wonach sie beide verlangten. Er wusste, dass er es konnte, und diesmal würde er sie nicht gehen lassen. Sie gehörten zusammen, daran änderte auch dieses Durcheinander uneingestandener Empfindungen und Wunschträume nichts.
    „Ich hoffe, dein ehemaliges Schlafzimmer ist immer noch nach deinem Geschmack“, sagte er.
    Ein Schauer lief Bethany über den Rücken, und ihr Puls beschleunigte sich. Sie schluckte und wandte den Kopf ab. Leo lächelte wissend.
    „Ich verstehe nicht, warum man mich hierhergebracht hat“, erwiderte sie nach einer Weile, ohne auf seine Frage zu antworten. „Die Pension war durchaus nach meinem Geschmack.“
    „Wie ich sehe, verlierst du keine Zeit, um zur Offensive überzugehen, Bethany. Bist du es immer noch nicht müde? Meiner Ansicht nach haben wir auch ohne überflüssige Melodramatik genügend Probleme.“
    „Von Melodramatik ist nicht die Rede“, entgegnete sie kühl. „Ich sehe nur nicht ein, warum ich hier wohnen muss.“
    „Warum nicht? Nenn mir einen stichhaltigen Grund, weshalb du lieber in einer Pension als hier im Castello wohnen willst.“
    Sie starrte ihn an, als wäre er begriffsstutzig, und das machte ihn wütend. Wenn jemand das Recht hatte, frustriert zu sein, dann doch wohl er und nicht sie.
    „Ich will nicht im Schloss wohnen“, erwiderte sie, immer noch mit dem gleichen Ausdruck in den blauen Augen. „Einen anderen Grund brauche ich nicht.“
    Leo stieß sich von der Tür ab und trat in den Raum. Als sie erschrocken zurückwich, lächelte er spöttisch. Hatte sie Angst, er würde sich auf sie stürzen? Vielleicht sollte er das tatsächlich tun – sie aufs Bett werfen und ihr eine Lektion erteilen. Aber so verlockend die Idee auch war, damit wäre niemandem gedient.
    Sex

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