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Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks

Titel: Castello Di Felici - Schloss Des Gluecks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Caitlin Crews
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Heilmittel und zum Schluss die einzige Form des Zusammenseins gewesen.
    Doch das war Vergangenheit, heute war heute, und Schatten waren nicht mehr als Schatten.
    „Tut mir leid, wenn ich dich langweile“, sagte sie mit halbwegs fester Stimme. „Das Beste ist, ich gehe dir aus dem Weg und bleibe auf meinem Zimmer, bis die Gerichtsverhandlung anberaumt wird.“
    Selbst in ihren Ohren klang das übereifrig und forciert. Aber Bethany war jedes Mittel recht, um nicht mit ihm allein zu sein. Ihre Widerstandskraft war begrenzt, und das Verlangen nach ihm überwältigend. Ein Funke genügte, eine zufällige Berührung, und das schwelende Feuer in ihr würde zum Großbrand werden und sie verschlingen. In der Hinsicht machte sie sich keine Illusionen.
    Und sie würde es nicht einmal bereuen, zumindest nicht gleich. Denn sie wollte ihn mehr als alles andere, mehr sogar als ihre innere und äußere Freiheit. Das war es, wovor sie am meisten Angst hatte – dass sie sich ganz und gar in diesem Mann verlieren würde.
    „Davon halte ich nichts, und das weißt du auch“, erwiderte er, während sein Blick auf ihrem Mund verweilte.
    „Rühr mich nicht an!“, stieß sie verzweifelt hervor. Sollte denn alles umsonst gewesen sein? Leo hatte ihr das Herz gebrochen, und sie war drauf und dran, in seine Arme zu sinken. War er doch ein Zauberer?
    „Wie bitte?“ Hochmütig hob er die Brauen, ganz Fürst, ganz Aristokrat.
    „Du hast mich verstanden.“ Sie reckte sich und spürte, wie ein kleiner Teil ihrer Willenskraft zurückkehrte. „Ich will keinen Sex! Er kompliziert alles nur noch mehr.“
    „So? Ich finde eher, er vereinfacht die Dinge.“ Er lächelte.
    „Nein!“, erwiderte sie fest. „Ich schlafe nicht mit dir, nie wieder!“ Sie hob das Kinn. „Ich will nicht. Ich will dich nicht.“
    Sie erwartete eine höhnische Bemerkung und den unausbleiblichen Wutanfall, aber keinesfalls Leos Tausend-Watt-Lächeln. Es traf sie mit voller Wucht. Die Arme vor der Brust verschränkt betrachtete er sie. „Du lügst“, sagte er sanft, fast nachsichtig. „Natürlich willst du mich.“
    „Das ist nicht …“
    Doch er schnitt ihr das Wort ab. „Du hast mich schon immer gewollt, Bethany. Was immer du dir auch einredest.“
    „Dein Ego ist unglaublich.“ Ihre Kehle war so trocken, dass sie kaum sprechen konnte.
    „Genauso, wie ich dich will“, fuhr er unbeirrt fort, als wiederhole er lediglich eine Tatsache, die ihnen beiden bekannt war.
    „Ein für alle Mal, ich bin nicht …“
    „Du kannst ganz ruhig sein – ich habe nicht vor, dich zu verführen.“ Der kühle Ton, in dem er es sagte, widersprach der Glut in den schwarzen Augen. „Solange du hier unter meinem Dach wohnst, rühre ich dich nicht an, das ist ein Versprechen.“
    Bethany schwieg – damit hatte sie nicht gerechnet. Und es war genau das, was sie hatte hören wollen, denn es würde den Aufenthalt hier entschieden vereinfachen. Warum fühlte sie sich dann innerlich ganz leer?
    Sie atmete tief ein. „Da…das freut mich.“
    Der Blick, mit dem er sie bedachte, ging ihr durch und durch. Er besagte eindeutig, dass er ihr nicht glaubte. Wusste er, was sie tief in sich fühlte? Wie sie fühlte?
    Eine Weile blieb es still. Die Spannung im Raum summte wie eine Starkstromleitung, zumindest kam es ihr so vor. Dann sagte Leo: „Es ist an dir, den ersten Schritt zu machen, Bethany.“
    Sie zuckte zusammen. „A…an mir?“
    „Ja, an dir. Wenn du mich willst, musst du zu mir kommen. Du musst mich berühren, nicht umgekehrt.“
    „Da … kannst du lange warten“, entgegnete sie mit gespielter Forschheit. „Ich habe nicht vor, dich jemals wieder …“
    „Aber gute Vorsätze und Erfolg gehen nicht immer Hand in Hand, das solltest du eigentlich wissen.“ Sein Ton verschärfte sich. „Du konntest noch nie die Finger von mir lassen und willst es bloß nicht zugeben. Lieber spielst du die Märtyrerin und behauptest, unsere gegenseitige Leidenschaft wäre für mich ein Mittel, um dich zu dominieren. ‚Am liebsten würdest du mich in dein Schlafzimmer sperren, wie der Pascha die Konkubine‘, hast du es einmal so denkwürdig formuliert. Erinnerst du dich noch? Oder hast du das auch vergessen?“
    Mit offenem Mund starrte Bethany ihm ins Gesicht. In ihrem Kopf schwirrten die Gedanken wild umher. Was er sagte, ergab keinen Sinn, er verdrehte ihre Worte mit voller Absicht. Warum tat er das?
    „Ich bin weder eine Märtyrerin noch eine Sklavin, ich …“ Sie verstummte

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