Castle 1 - Castle, R: Castle 1
meinte Rook.
Sie lächelte. „Ja, es gehört definitiv zu den Vorzügen dieses Jobs, dabei zusehen zu können, wie verschwitzte Trottel aus ihren billigen Markenjeansimitaten schlüpfen.“
Ochoa kam in den Raum geeilt. „Ich bin spät dran, die Sache war es wert, halten Sie den Mund.“ Er zog einige Ausdrucke aus seiner Aktentasche. „Ich habe soeben die Überprüfung von Kimberly Starrs Hintergrund abgeschlossen. Oder sollte ich besser Laldomina Batastini aus Queens sagen?“
Das Team versammelte sich um ihn, während er Auszüge aus der Akte vorlas. „Unsere adrette Vorzeigemutti ist in Astoria über einem Hand- und Fußpflegesalon im Steinway-Viertel geboren worden und aufgewachsen. Das ist ziemlich weit von den Mädchenschulen und Reitakademien in Connecticut entfernt. Mal sehen, hat die Highschool abgebrochen … und sie hat ein Strafregister.“ Er reichte Heat die Akte.
„Keine schweren Vergehen“, stellte sie fest. „Wurde als Jugendliche wegen Ladendiebstahls und später wegen des Konsums von Marihuana verhaftet. Ein Eintrag wegen Trunkenheit am Steuer … Oh, jetzt wird’s interessant: Sie wurde mit neunzehn Jahren zwei Mal wegen unzüchtigen Verhaltens gegenüber Kunden verhaftet. Die junge Laldomina arbeitete als Stripperin in mehreren Clubs in der Nähe des Flughafens und trat dort unter dem Namen Samantha auf.“
„Ich war schon immer der Meinung, dass
Sex and the City
billige Rollenbilder propagiert“, kommentierte Rook.
Ochoa nahm die Akte wieder an sich und sagte: „Ich habe mit einem Freund bei der Sitte gesprochen. Kimberly, Samantha, oder wie sie auch heißen mag, hat sich an einen Kerl rangemacht, der im Club zu ihren Stammgästen gehörte, und ihn geheiratet. Sie war zwanzig. Er war achtundsechzig und steinreich. Ihr Sugardaddy entstammte einer altehrwürdigen Familie aus Greenwich und wollte sie mit in den Jachtclub nehmen, also …“
„Lassen Sie mich raten“, unterbrach Rook, „er hat ihr einen Henry Higgins besorgt.“ Roach starrten ihn verständnislos an.
„
My Fair Lady
“, erklärte Heat. „Das Musical.“ Neben Animationsfilmen bot der Broadway Nikki eine Zuflucht von ihrer Arbeit auf den anderen Straßen New Yorks – wenn sie sich eine Eintrittskarte leisten konnte. „Er meint, dass ihr neuer Ehemann seiner Stripperin einen Benimmlehrer besorgte, um sie in eine präsentable Ehefrau zu verwandeln. Sie ging sozusagen in die Klasse-Klasse.“
„Und so wurde Kimberly Starr geboren“, fügte Rook hinzu.
„Der Ehemann starb als sie einundzwanzig war. Ich weiß, was Sie jetzt denken, also habe ich alles doppelt und dreifach überprüft. Er starb eines natürlichen Todes. Herzinfarkt. Der Mann hinterließ ihr eine Million Dollar.“
„Und weckte in ihr das Verlangen nach mehr. Gute Arbeit, Detective.“ Ochoa grinste zufrieden und schnappte sich einen Donut, während Heat fortfuhr. „Sie und Raley behalten sie im Auge. Aber seien Sie dabei nicht zu auffällig. Ich will meine Karten noch nicht auf den Tisch legen, bis ich mehr Informationen habe.“
Heat hatte bereits vor Jahren gelernt, dass ein Großteil der Arbeit eines Detectives aus Routineaufgaben bestand. Man tätigte Anrufe, wühlte sich durch Akten und durchsuchte die Datenbank des Dezernats. Die Telefongespräche, die sie gestern Nachmittag geführt hatte – eins mit Starrs Anwalt und ein paar weitere mit Detectives, die sich um Beschwerdefälle kümmerten –, hatten sich heute Morgen mit einer Akte bezahlt gemacht, die die Namen der Personen enthielt, die Todesdrohungen gegen den Immobilienunternehmer ausgesprochen hatten. Sie griff nach ihrer Tasche und wollte sich auf den Weg machen. Nun würde sie ihrem berühmten Zeitschriftenautor einmal zeigen, wie Ermittlungen vor Ort richtig abliefen. Doch sie konnte ihn nicht finden.
Sie wäre fast ohne Rook aufgebrochen, als sie ihn im Eingangsbereich des Reviers entdeckte. Er wirkte sehr beschäftigt. Eine umwerfend schöne Frau zupfte an seinem Hemdkragen herum. Die Schönheit lachte laut auf und kreischte: „Oh, Jamie!“ Dann nahm sie ihre Designersonnenbrille vom Kopf, um ihre rabenschwarze schulterlange Mähne zu schütteln. Heat beobachtete, wie sie sich nah an Rook heranlehnte und ihm etwas zuflüsterte. Dabei drückten sich ihre Körbchengröße-D-Brüste gegen seinen Oberkörper. Und er wich nicht zurück. Was dachte sich Rook nur dabei? Wollte er diese Parfümanzeigennummer jetzt mit jeder verdammten Frau in der Stadt abziehen? Dann rief
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