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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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und Ochoa auf, ihren Stapel dem Portier zu zeigen, und machte sich dann zusammen mit Rook zu ihrem Treffen mit Kimberly Starr auf.
    Sobald sich die Fahrstuhltüren geschlossen hatten, ergriff Rook das Wort. „Sie brauchen mir nicht zu danken.“
    „Warum sollte ich Ihnen danken? Ich habe Ihnen ausdrücklich gesagt, dass Sie den Richter nicht anrufen sollen. Aber Sie tun ja immer nur das, was Ihnen gefällt, und das ist normalerweise das Gegenteil von dem, was ich sage.“
    Er hielt inne, um die Bedeutung ihrer Worte zu begreifen, und sagte dann: „Gern geschehen.“ Und gleich darauf ließ er wieder den Klugscheißer raushängen. „Das ist diese Sache, von der ich neulich sprach: dass man bei Ihnen zwischen den Zeilen lesen muss. Heute verbergen Sie den wahren Sinn Ihrer Worte wieder besonders gut, Detective Heat.“ Sah er sie überhaupt an? Nein, er hatte den Kopf in den Nacken gelegt, den Blick nach oben gerichtet und betrachtete die aufsteigenden LED-Ziffern auf der Fahrstuhlanzeige. Dennoch hatte sie das Gefühl gleichzeitig nackt zu sein und mit einem Röntgengerät durchleuchtet zu werden, und brachte kein Wort heraus. Ein leiser Gong ertönte, als sie den sechsten Stock erreichten, und rettete sie aus ihrer misslichen Lage. Zum Teufel mit diesem Kerl.
    Unerwarteterweise öffnete ihnen Noah Paxton die Tür zu Kimberly Starrs Wohnung, und Nikki nahm sich vor, herauszufinden, ob die Witwe und der Finanzverwalter ein Verhältnis hatten. In einem ungeklärten Mordfall konnte jede neue Information von Bedeutung sein, und was passte besser auf die „Was wäre, wenn“-Liste als eine Vorzeigeehefrau mit einer Vorliebe für Bargeld, die gemeinsam mit dem Mann, der die Finanzen ihres jüngst verstorbenen Gatten verwaltete, eine Verschwörung ausheckte? Doch sie schob den Gedanken vorerst beiseite und sagte: „Das ist ja eine Überraschung.“
    „Kimberly ist noch bei einer Schönheitsbehandlung und verspätet sich ein wenig“, erklärte Paxton. „Ich bin nur vorbeigekommen, um ihr ein paar Dokumente zu bringen, die sie unterschreiben muss. Sie rief an und bat mich, Sie zu unterhalten, bis sie wieder hier ist.“
    „Schön, zu sehen, dass sie sich so sehr darauf konzentriert, den Mörder ihres Mannes zu finden“, sagte Rook.
    „Willkommen in meiner Welt. Glauben Sie mir, Kimberly hat es nicht so mit der Konzentration.“ Detective Heat versuchte, seinen Tonfall zu deuten. War das echte Frustration, oder spielte er ihnen das nur vor?
    „Während wir warten, würde ich Sie bitten, sich einige Fotos anzusehen.“ Heat nahm auf demselben Stuhl Platz wie bei ihrem letzten Besuch und zog einen hellbraunen Umschlag hervor. Paxton setzte sich ihr gegenüber aufs Sofa, und sie verteilte die zehn mal fünfzehn Zentimeter großen Abzüge in zwei Reihen vor ihm auf dem Couchtisch. „Schauen Sie sich diese Personen bitte genau an und sagen Sie mir, ob ihnen eine davon bekannt vorkommt.“
    Paxton betrachtete jedes einzelne Foto. Nikki tat, was sie während einer solchen Prozedur immer tat: Sie betrachtete den Betrachter. Er ging methodisch vor, von rechts nach links, zuerst die obere, dann die untere Reihe. Bei keinem Bild verweilte er ungewöhnlich lange, alles verlief sehr regelmäßig. Ohne ein Gefühl des Verlangens zu verspüren, fragte sie sich, ob er im Bett auch so vorging, und dachte einmal mehr an ihre vertane Chance auf ein angenehm routiniertes Leben in den Vororten. Als Paxton fertig war, sagte er: „Tut mir leid, aber ich erkenne keine dieser Personen.“ Und dann sagte er das, was jeder sagte, dessen Fotogegenüberstellung ergebnislos blieb. „Ist einer davon der Mörder?“ Und er sah noch einmal hin, wie sie es alle taten, und fragte sich, wer von den Leuten auf den Fotos die Tat begangen hatte, als ob er es durch bloßes Ansehen herausfinden könnte.
    „Darf ich eine offensichtliche Frage stellen?“ meldete sich Rook zu Wort, als Heat die Fotos wieder in den Umschlag schob. Wie üblich wartete er nicht auf die Erlaubnis, sondern plapperte einfach weiter. „Wenn Matthew Starr so pleite war, warum hat er dann nicht einfach etwas von seinem Zeug verkauft? Wenn ich mich hier umsehe, fallen mir sofort diverse Kostbarkeiten ins Auge: diese antiken Möbel, die Kunstsammlung … Dieser Kronleuchter allein würde ausreichen, um eine aufstrebende Nation ein Jahr lang finanziell zu unterstützen.“ Heat musterte den italienischen Porzellankronleuchter, die französischen Wandleuchter, die vom Boden bis zur

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