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Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Castle 1 - Castle, R: Castle 1

Titel: Castle 1 - Castle, R: Castle 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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versprochen.“
    „Allerdings.“ Sie vernahm das Klirren von Eiswürfeln in einem Glas und sah, wie Margaret den Deckel von einer Flasche Jameson schraubte.
Und ich lerne jeden Tag etwas Neues dazu, Jameson Rook
, dachte sie.
    Die Nachrichtensprecherin appellierte an Rooks Verantwortungssinn als Bürger dieser Stadt, und er schaltete die Klimaanlage ab. Nikki schaute von ihren Karten auf, und ihr Blick folgte seinen Shorts und dem
U-2-3-D
-T-Shirt, während er barfuß über den Orientteppich auf die gegenüberliegende Wand zuging. Er beugte sich vor, um die Schiebefenster zu öffnen, durch die man eine beeindruckende Aussicht auf Tribeca hatte. Nikki ließ den Blick an ihm vorbei in die Ferne schweifen und entdeckte die riesige Silhouette des RiverStarr-Gebäudes auf dem Hudson, das von den Lichtern in Jersey City angestrahlt wurde. Das halbfertige Bauwerk selbst war dunkel. Lediglich eine rote Flugzeugwarnlampe blinkte einsam an der Spitze eines ungenutzt herumstehenden Krans zwischen zwei nackten Stahlträgern, die darauf zu warten schienen, dass man sie mit etwas ummantelte. Sie würden sehr lange darauf warten müssen.
    Margaret nahm auf dem Stuhl ihres Sohnes neben Nikki Platz und sagte: „Das ist eine sehr schöne Aussicht.“ Als Rook sich vorbeugte, um das nächste Fenster zu öffnen, lehnte sich die gealterte Diva zu Nikki herüber und flüsterte: „Ich bin seine Mutter, und selbst ich finde, dass es eine schöne Aussicht ist. Aber das ist reines Eigenlob.“ Und dann, nur um sicherzugehen, fügte sie hinzu: „Jamie hat meinen Hintern geerbt. Ich erhielt dafür eine wundervolle Kritik in
Oh! Calcutta!

    Zwei Stunden später, nachdem erst Rook, dann die Nachrichtensprecherin und schließlich auch ihr Mann aus dem Spiel ausgestiegen waren, gewann Nikki eine weitere Runde gegen den Richter. Simpson behauptete, es mache ihm nichts aus, doch seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, konnte sie sich glücklich schätzen, dass sie den Gerichtsbeschluss vor dem Pokerspiel erhalten hatte. „Ich schätze, die Karten sind mir heute einfach nicht wohlgesonnen.“ Sie wollte wirklich gerne hören, wie er „Nein!“ sagte.
    „Es sind nicht die Karten, Horace“, meinte Rook. „Ausnahmsweise kann mal jemand an diesem Tisch deine Bluffs durchschauen.“ Er stand auf und ging in die Küche, um sich ein lauwarmes Stück Pizza aus der Schachtel zu nehmen und eine Dose Bier aus dem Eis im Spülbecken zu fischen. „Für mich hast du heute Abend ein großartiges Pokerface. Ich kann beim besten Willen nicht beurteilen, was hinter dieser schweigsamen richterlichen Maske vor sich geht. Es könnte ein Hurra oder ein Auweia sein. Aber diese Gegnerin hier hat dich durchschaut.“ Rook nahm wieder Platz, und Nikki fragte sich, ob er sich nur deswegen Pizza und Bier geholt hatte, um seinen Stuhl danach näher an ihren rücken zu können.
    „Mein Gesicht gibt absolut nichts preis“, beharrte der Richter.
    „Es geht nicht um das, was du preisgibst, sondern um das, was sie wahrnimmt“, erklärte Rook. Er wandte sich ihr zu, während er weiter mit dem Richter sprach. „Ich begleite sie jetzt schon seit Wochen, und ich glaube, ich bin noch nie jemandem begegnet, der so geschickt darin ist, Menschen einzuschätzen und in ihren Gesichtern zu lesen.“ Er schaute sie weiterhin an, und obwohl sie sich längst nicht so nah waren wie vor einigen Tagen auf Starrs Balkon, verspürte sie ein Kribbeln in der Magengegend. Sie wandte sich schnell ab, um ihren Gewinn an sich zu raffen, und fragte sich, auf was für ein Spiel sie sich hier eingelassen hatte, und sie bezog sich nicht auf das Pokern. „Ich denke, ich sollte für heute Schluss machen“, sagte sie.
    Rook bestand darauf, sie hinunter zum Bürgersteig zu begleiten, aber Nikki druckste so lange herum, bis die anderen Gäste ebenfalls aufbrachen und sie als Gruppe unterwegs waren. Auf diese Weise würde sie nicht mit Rook allein sein. Bei der Aufzugfahrt nach unten wurde ihr klar, dass es weniger das Alleinsein, sondern vielmehr das Zusammensein mit Rook war, das ihr Sorgen bereitete.
    Das kann ich heute Nacht wirklich nicht gebrauchen
, dachte sie.
    Die Nachrichtensprecherin und ihr Mann wohnten nur einen kurzen Fußweg entfernt und verabschiedeten sich, während Simpson ein Taxi herbeiwinkte. Der Richter musste nach Uptown in die Nähe des Guggenheimmuseums und fragte, ob Nikki sich das Taxi mit ihm teilen wolle. Sie überlegte, ob sie Rook mit seinem Hundeblick auf dem

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