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Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Titel: Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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erneut hinsah.
    Granville schnellte in eine aufrechte Haltung hoch, als Heat den Raum betrat. Seine Augen, die die ganze Zeit leicht zusammengekniffen waren, ließen ihn aussehen, als würde er permanent lächeln. Nun weiteten sie sich und fixierten sie auf eine Weise, die Nikki als unangenehm empfand. Es war kein lüsterner Blick … vielmehr starrte er sie mit einer unverdienten Bewunderung und Vertrautheit an.
    „Ich bin Detective Heat.“ Sie warf seine Akte und einen Stift auf den Tisch und setzte sich. „Sie wollten mit mir über etwas reden?“
    Er starrte sie noch ein wenig länger an und sagte: „Ich liebe diesen Artikel über Sie.“
    „Mr. Granville …“
    „Das klingt so formell. Morris reicht völlig. Darf ich Sie Nikki nennen?“
    „Nein.“
    „Ich habe eine Ausgabe aufbewahrt. Besteht die Möglichkeit, dass Sie sie signieren könnten?“
    „Nicht die geringste.“ Sie beobachtete, wie er den Kopf senkte. Sein Mund zuckte leicht, und seine dichten Augenbrauen bewegten sich nervös auf und ab, als ob er eine Art innere Unterhaltung mit sich selbst führen würde. Während er mit sich selbst redete, sagte sie: „Wenn Sie den Artikel gelesen haben, sollten Sie wissen, dass ich eine vielbeschäftigte Person bin. Wollen Sie mir erzählen, was Sie mir zu sagen haben, oder soll ich den Transportwagen rufen, damit Sie rechtzeitig zum Essen im Gefängnis sind?“
    „Nein, tun Sie das nicht.“
    „Dann raus damit.“
    „Ich wollte mit Ihnen reden, weil ich gestern in der Kolumne im
Ledger
gelesen habe, dass Sie Soleil Gray folgen.“
    Diese Worte von einem Stalker zu hören, brachte die Kolumne für Nikki in einen völlig neuen Kontext. Sie dachte an den Stachel und verstand die Feindseligkeit, die Prominente für die Klatschpresse hegten. Doch sie konzentrierte sich wieder auf Granville und fragte sich:
Was will er?
Hatte Hinesburg mit ihrem unsensiblem Witz womöglich recht? Heat wusste, dass Stalker kein einzelnes Profil hatten, doch seiner Akte zufolge war sein „besonderes Identifikationsproblem“ nur auf einen einzigen Prominenten ausgerichtet: Toby Mills. Alle Beschwerden über Granville stammten von ihm. Ebenso wie die Vorwürfe wegen Hausfriedensbruchs und ungebührlichen Verhaltens. Zumindest offiziell zeigte er kein Verhaltensmuster, das auf eine allgemeine Besessenheit von Prominenten schließen ließ – nicht von Soleil Gray und hoffentlich auch nicht von Polizistinnen auf Zeitschriftentiteln.
    „Welches Interesse hegen Sie an Soleil Gray?“
    „Sie war eine großartige Musikerin. Es ist ein enormer Verlust.“
    „Das ist alles? Danke für Ihren Besuch, Mr. Granville.“
    Nikki sammelte ihre Sachen zusammen und wandte sich zum Gehen, und er sagte: „Nein, das ist noch nicht alles.“ Sie blieb stehen, warf ihm aber einen Blick zu, der ihm klarmachte, dass er jetzt besser mit der Sprache herausrückte. Er blinzelte und hob seine Handflächen von der Tischplatte, sodass darauf Schweißspuren in Form seiner Hände zurückblieben. „Ich habe sie einmal gesehen. Persönlich.“
    Sein stolzer Gesichtsausdruck über das, was er offenbar für das bedeutungsvollste Detail dieser Tatsache hielt, ließ Nikki über die Psychologie solcher Menschen nachdenken. Wie sie sich allein durch die Nähe zu einem Fremden definierten. In extremen Fällen, normalerweise die, bei denen Schizophrenie vorlag, glaubten sie sogar, dass der Star einzig mit ihnen kommunizierte, zum Beispiel durch Botschaften, die in Liedern oder Interviews untergebracht waren. Sie waren so sehr von der prominenten Person besessen, dass sie extreme Maßnahmen ergriffen, um im Leben ihres Idols eine Rolle zu spielen – und manche gingen sogar so weit, das Objekt ihrer Bewunderung zu töten. „Fahren Sie fort“, sagte sie. Etwas an seiner Dringlichkeit verriet ihr, dass es nicht schaden würde, mitzuspielen. „Sie haben sie also gesehen. Da sind Sie nicht der Einzige.“
    „Sie war eines Nachts vor einem Nachtclub, eigentlich war es zu diesem Zeitpunkt schon wieder Morgen. Es war so spät, dass ich der Einzige war, der sich dort aufhielt.“
    „Wo?“
    „Im Club Thermal drüben im Meat Packing District. Und Soleil? Sie war betrunken, hackedicht. Sie war sehr laut und wedelte mit ihren Armen herum und hatte diesen heftigen Streit auf dem Bürgersteig, wo die Limousinen warten, wissen Sie?“
    Als er die Limousinen erwähnte, legte Heat die Akten zurück auf den Tisch und nickte. „Ja, ich kenne den Club. Erzählen Sie mir,

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