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Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition)

Titel: Castle 2: Naked Heat - In der Hitze der Nacht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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Cassidy das Kapitel mit Sicherheit auch nicht JJ anvertraut. Holly konnte er ebenfalls ausschließen. Die freundlicheren Gefühle, die die Tochter ihrer Mutter nach deren Tod entgegenbrachte, schien Cassidy in den letzten Wochen ihres Lebens nicht erwidert zu haben. Das war alles, was er über Cassidy Towne und ihre Beziehungen wusste. Sie funktionierten nur in Form eines Handels.
    Rook hörte auf, die Notizen auf dem Bildschirm zu durchsuchen. Es gab ein kleines Detail ihres Charakters, das er eigentlich hinzufügen wollte, aber dann vergessen hatte. Die Porzellantafel neben ihrer Verandatür, auf der etwas stand, das ihre Meinung über Beziehungen äußerst treffend zusammenfasste. „Wenn das Leben dich enttäuscht, bleibt dir immer noch der Garten.“
    Rook scrollte die Seiten nun langsamer herunter, um die Notizen sorgfältiger lesen zu können. Er befand sich in einem längeren Absatz, in dem es um ihre Leidenschaft für Gartenarbeit ging. Wenn schon nicht erlösend, so war es doch zumindest erleuchtend. Er fand einen Satz, den er ursprünglich als Zwischenüberschrift nehmen wollte. Die Entscheidung war dann doch dagegen gefallen, nachdem er und Nikki bei Cassidys verspäteter Autopsie gewesen waren und Lauren ihnen den Dreck unter den Fingernägeln der Klatschkolumnistin gezeigt hatte. Der Satz lautete: „Cassidy Towne starb, wie sie gelebt hatte – mit Dreck an den Händen.“ So sehr ihm der Satz auch gefiel, hatte er doch das Gefühl, damit zu sehr in die Geschichte einzugreifen, was gegen seine eigene Regel verstoßen hätte.
    Doch die reine Aussage des Satzes ließ ihn innehalten und überlegen.
    Er sprang zu einigen Beobachtungen vor, die er zahllose Male gemacht hatte, wenn sie durch die Verandatür in ihren Garten gegangen oder von dort wieder ins Haus gekommen war. Cassidy hatte ein Telefonat mit ihrem Redakteur beendet, und Rook war ihr nach draußen gefolgt. Dort hatte er geduldig gewartet, während sie die welken Blüten von ihren Pflanzen entfernte oder den Feuchtigkeitsgehalt der Erde mit ihren Fingern überprüfte. Sie erzählte ihm, dass dieser kleine Garten der einzige Grund war, warum sie sich für diese Wohnung entschieden hatte. Eines Abends, als er bei ihr eintraf, um sie zu einer Eröffnungsfeier am Broadway zu begleiten, öffnete sie ihm die Tür im Cocktailkleid. In der einen Hand hielt sie ihre Handtasche und in der anderen eine Gartenschaufel.
    Dann hielt er erneut inne. Dieses Mal bei einem Zitat, das er in seinem Artikel benutzen wollte, vielleicht sogar in Fettschrift – es verband ihren Beruf auf elegante Weise mit ihrem Hobby. Es war Cassidys Meinung darüber, wie man sich verhalten sollte, wenn man einer großen Sache auf der Spur war: „Halte deinen Mund geschlossen, deine Augen offen und deine Geheimnisse vergraben.“
    Rook lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und starrte auf das Zitat. Dann schüttelte er den Kopf und verwarf den Gedanken. Er wollte gerade weiter durch den Text scrollen, als ihm ein weiteres Zitat in den Sinn kam, das er vor Kurzem gehört hatte. Von einer gewissen Detective Nikki Heat. „Wir folgen den Hinweisen, die wir haben, nicht denen, von denen wir uns wünschen, dass wir sie hätten.“
    Er schaute auf seine Uhr und zog sein Handy aus der Tasche, um Nikki anzurufen. Doch dann zögerte er. Falls sich diese Idee als unsinnig herausstellen sollte, wollte er sie nicht unnötig mitschleppen, besonders nicht nach dem Tag, den sie gehabt hatte. Er dachte darüber nach, die Sache ganz zu verwerfen. Doch dann kam ihm ein weiterer Gedanke. Er nahm sein Notizbuch und blätterte zurück, bis er die Nummer fand, nach der er gesucht hatte.
    „Sie haben Glück, dass Sie mich noch erwischt haben“, sagte JJ. „Ich wollte mich gerade ins Kino aufmachen.“
    „Tja, ich bin eben ein Glückspilz.“ Rook trat einen Schritt auf Cassidy Townes Wohnungstür zu und hoffte, dass der Hausmeister seinen Hinweis verstehen und sich sein übliches Geplapper sparen würde. Doch für den Fall, dass er zu subtil gewesen war, fügte er noch eine unmissverständliche Aussage hinzu. „Würden Sie mir dann bitte einfach aufschließen, damit ich meine Sache erledigen kann und Sie es zu Ihrem Film schaffen?“
    „Sind Sie in letzter Zeit mal im Kino gewesen?“
    „Ab und zu.“
    „Wissen Sie, was mich stört?“, fragte JJ, ohne Anstalten zu machen, den Karabiner mit sämtlichen Wohnungsschlüsseln von seinem Gürtel zu nehmen. „Man bezahlt den Eintritt, und der ist nicht

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