Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
Information und sagte: „Wir brauchen keine dämlichen Marken. Und was die Waffe betrifft, was kann dir eine herumstreunende Mörderbande schon anhaben, solange du einen Eiszapfen griffbereit hast?“
Nikki hielt ihm einen Bleistift mit der Spitze zuerst entgegen. „Das sollest du niemals vergessen.“
„Geht klar.“
„Da wir nur zu zweit sind, müssen wir Prioritäten setzen.“ Sie stellte die Präsentationstafel auf die Staffelei und riss das Deckblatt ab, um eine leere Seite zum Vorschein zu bringen. „Das hier sind meiner Meinung nach unsere Hauptziele.“ Heat zog die Kappe von einem Stift und schrieb ihre Liste auf, wobei sie Rook für jeden Namen eine Begründung nannte. „Sergio Torres … Wenn er nicht Grafs Mörder war, steht er irgendwie mit ihm in Verbindung – und seine Fähigkeiten sind für sein Strafregister viel zu gut. Lawrence Hays … Er hat nicht nur die Mittel und das Motiv, sondern hat Pater Graf auch bedroht. Was wolltest du mir gestern Abend eigentlich so Wichtiges über Lancer Standard erzählen, bevor ich dich zur Schnecke gemacht und hochkant rausgeworfen habe?“
„Mir ist eingefallen, dass ich mal etwas Übles über Hays’ Gruppe gehört hatte, also habe ich mich gestern mit einer meiner Quellen in Den Haag in Verbindung gesetzt, von der ich auch Informationen bekam, als ich einen Artikel über Slobodan Miloševićs angeblichen Herzinfarkt schrieb, den er vor seiner Verurteilung erlitten haben soll. Treffer. Sieh dir das an.“ Er deutete auf den Bildschirm seines Laptops und zitierte: „‚Eine internationale Überwachungsorganisation für Menschenrechte reichte eine Klage ein, in der sie fordert, dass Lancer Standard vor den Weltgerichtshof gebracht wird. Der Firma werden diverse Vergehen ihrer Mitarbeiter im Irak und in Afghanistan vorgeworfen, darunter sexuelle Demütigung, Wasserfolter, und …‘, Achtung, jetzt kommt’s: ‚Folter mittels transkutaner elektrischer Nervenstimulation, auch bekannt als TENS.‘“ Er sah zu ihr auf und sagte: „Und in welchem Zusammenhang haben wir davon schon mal gehört, Jungs und Mädchen?“
„Gut gemacht“, lobte sie. „Das hat definitiv mein Interesse geweckt.“ Heat fuhr mit ihrer Liste fort. „Horst Müller … Unser deutscher Stripper hat Graf ebenfalls gedroht und er hat aus irgendeinem Grund eine Kugel kassiert. Selbst wenn sie für mich gedacht war, will ich wissen, warum er vor uns weggelaufen ist. Alejandro Martinez … Das Geld, das wir auf dem Dachboden des Pfarrhauses gefunden haben, war sein schmutziges Drogengeld. Ich will wissen, warum.
Justicia a Guarda
… Eine militante Gruppe mit Revolutionshintergrund, und wir sollten nicht vergessen, dass Pater Graf in ihrer Gesellschaft zum letzten Mal lebend gesehen wurde. Emma … Ich weiß nicht, wer Emma ist – ich erhielt keine Gelegenheit, es herauszufinden –, aber Graf hatte einen E-Mail-Ordner mit diesem Namen, dessen Inhalt gelöscht wurde. Deswegen kommt Emma auch auf meine Liste. Der Tätowierte … Ein Unbekannter, der zusammen mit der Mitbewohnerin der Domina auf dem Überwachungsvideo aus dem Pleasure Bound aufgetaucht ist. Ein loses Ende, das ich nicht einfach so übergehen kann. Captain Montrose … Okay, es gibt zwei Möglichkeiten, ihn zu betrachten. Zum einen stellt sein verdächtiges Verhalten vor seinem Tod eine Verbindung zu Graf dar. Was hatte er vor und warum? Und zum anderen wäre da sein angeblicher Selbstmord. Ich glaube nicht, dass es einer war.“ Sie steckte die Kappe auf den Stift und trat von der Staffelei zurück.
„Und das nennst du ‚die Sache eingrenzen‘?“, fragte Rook.
„Hey, du weißt doch gar nicht, was ich alles weggelassen habe. Zum Beispiel bin ich abgesehen von der Untersuchung der physischen Beweise, die die Spurensicherung durchführt, sehr an zwei einzelnen Socken im Pfarrhaus interessiert: das verschreibungspflichtige Medikament in Pater Grafs Badezimmerschrank und die Bedeutung der verschwundenen Medaille des heiligen Christophorus.“ Sie schrieb „Rezept“ und „hl. Christophorus“ auf das Mordfallbrett. Dann tippte sie sich mit der Kappe des Stifts gegen die Schläfe.
„Tja, das ist eine Menge, womit wir anfangen können“, meinte Rook. „Gut gemacht.“
„Du auch.“ Und dann konnte sie sich eine kleine Spitze einfach nicht verkneifen. „Übrigens, Rook, ich werde doch nichts hiervon in der Zeitung wiederfinden, oder?“
„Hey …“
„Komm schon, bleib locker, ich hab doch nur Spaß
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