Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
diesem Mann“, sagte sie und hielt ihr das Bild hin. „Ich würde gerne seinen Namen wissen und erfahren, wo ich ihn finden kann, dann sind wir sofort wieder weg.“
„Er ist ein schlimmer Kerl“, sagte sie mit hohler Stimme. „Als Andrea … sie ist meine Mitbewohnerin … nach Amsterdam gefahren ist, hat er mich dazu gezwungen, ihre Schlüssel zu dem Sadomasostudio zu klauen, in dem sie arbeitet. Deswegen habe ich meine Wohnung aufgegeben. Und ich mochte sie wirklich. Ich musste mich vor ihm verstecken. Oh Gott …“ Ihr Gesicht wurde blass, und auf ihrer Stirn erschienen Sorgenfalten, während sie zur Tür schaute, als ob sich in ihrem Kopf ein privater Albtraum abspielen würde. „Sie haben mich gefunden. Denken Sie, dass er mich nun auch finden wird?“
Nikki warf ihr einen beruhigenden Blick zu. „Nicht wenn Sie mir helfen, ihn zuerst zu finden.“
Auf der Taxifahrt nach Hunts Point, beschloss Heat, dass dies keine Mission war, durch die man sich mit Mascara und Mumm bluffen konnte. Sie rief bei der Polizei an. Laut Protokoll hätte sie das 41. Revier informieren müssen, da sie sich in dessen Zuständigkeitsbereich begab. Aber das würde nach ein paar unangenehmen Erklärungen bezüglich ihrer Stellung in ihrem eigenen Revier verlangen, es sei denn, sie wollte lügen und so tun, als wäre sie offiziell immer noch mit dem Fall beschäftigt. Also bestand die Polizei, die sie anrief, aus Roach.
„Der Kerl mit der Schlangentätowierung auf dem Foto heißt Tucker Steljess, bisher ist uns noch kein Zweitname bekannt“, sagte Heat. Sie buchstabierte den Nachnamen, damit sie ihn durch die Datenbank jagen und herausfinden konnten, ob er irgendwelche Vorstrafen hatte oder letzte bekannte Adressen auftauchen würden. „Rook und ich verlassen jetzt den Bruckner Expressway und fahren zu der Adresse, die wir bekommen haben. Es handelt sich um eine Motorradwerkstatt in der Hunts Point Avenue, direkt an der Kreuzung mit der Spofford Avenue. Ich habe keine Straßennummer, aber die können Sie sicher herausfinden.“
„Machen wir“, sagte Ochoa. „Und Sie haben sich als verantwortungsvolle Bürgerin erwiesen, indem Sie angerufen und uns diesen Tipp gegeben haben.“
„Hey, ich unterstütze unsere örtliche Polizei“, sagte Nikki. „Da wir gerade davon sprechen, vielleicht sollten Sie dem 41. Revier eine höfliche Vorwarnung geben.“
„Raley kümmert sich bereits darum. Wie sieht Ihr Plan aus?“
„Ich bin zwei Minuten vom fraglichen Ort entfernt. Und da ich ja eine so verantwortungsvolle Bürgerin bin, werden Rook und ich die Situation beobachten, bis Sie eintreffen. Ich will schließlich nicht, dass uns dieser Mistkerl entkommt.“
„Passen Sie einfach nur gut auf sich auf, Bürgerin“, sagte Ochoa. „Und überlassen Sie den Rest den Profis.“
Die winterliche Dunkelheit brach schon früh herein, und von ihren Fensterplätzen im Golden Dip’d Donuts aus beobachteten Heat und Rook, wie in der Werkstatt auf der anderen Seite der Straße die Lichter ausgingen. Dann sahen sie eine Bewegung. Muskelhemden waren zu dieser Jahreszeit nicht angebracht, daher konnten sie nicht sagen, ob sich unter dem langärmeligen Thermounterhemd die Schlangentätowierung befand, aber Nikkis Herz pochte vor Aufregung, als der große Mann das geriffelte Rolltor herunterzog und sie ihn eindeutig als Tucker Steljess erkannte.
„Er wird abhauen“, sagte Rook.
Heat rief Ochoa an. „Wann werden Sie hier sein?“
„Wir haben gerade die Mautstelle an der Robert F. Kennedy Bridge passiert.“
„Der Verdächtige bereitet sich auf den Aufbruch vor“, sagte sie.
„Wir haben es schon durchgegeben“, erwiderte Ochoa. „Sie sollten jeden Moment Streifenwagen sehen.“
Als sie auflegte, war Rook bereits durch die Tür getreten und überquerte die Straße. Sie fluchte leise und holte ihn vor dem Rolltor ein. „Was hast du vor?“
„Ich halte ihn auf. Du kannst es nicht tun, er kennt dich. Aber ich kann da reingehen und den verirrten Autofahrer spielen, der nach dem Weg fragt. Oder noch besser: den Kieferorthopäden in der Midlife-Crisis, der sich beraten lassen will, ob er sich lieber eine Harley oder einen BMW kaufen soll.“
Hinter Rook klimperten Schlüssel. Steljess trat aus seinem Büro. Und entdeckte Nikki. Er stieß Rook gegen sie, und beide taumelten gegen das metallene Rolltor, das beim Aufprall donnerte und wackelte. Steljess verschwand gerade um die Ecke, als sie sich zusammenrauften. Heat warf Rook ihr
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