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Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)

Titel: Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Castle
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ihrem Inneren befand sich ein Schalter, mit dem sie ihre Verletzlichkeit abschotten konnte. Es funktionierte wie das automatische Schließen einer Feuerschutztür im Metropolitan Museum of Art. Im Verlauf eines langen Atemzugs – denn länger brauchte sie dafür nicht – erinnerte sie sich stumm daran, dem Opfer, das sie gleich sehen würde, Respekt zu erweisen, so wie sie es immer tat. Dann legte sie den Schalter um und war bereit. „Gehen wir“, sagte Detective Heat und betrat den Tatort.
    Das Erste, was sie bemerkte, war die über einen halben Zentimeter dicke Eisschicht, die das gesamte Autodach bedeckte. Sie fiel ihr auf, weil sich an der Stelle über dem Fahrersitz ein runder, eisfreier Fleck von der Größe einer DVD befand. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und sah die Delle, die die Kugel beim Austreten hinterlassen hatte. Sie beugte sich vor, um durch das hintere Fenster zu schauen, doch es war, als würde man versuchen, durch eine Duschwand zu sehen. Dann machte der Fotograf der Spurensicherung im Inneren des Autos ein weiteres Bild, und der zusammengesackte Körper erschien wie eine Silhouette in einem Horrorfilm.
    „Ein einzelner Kopfschuss“, sagte eine Stimme. Nikki erhob sich und wandte sich vom hinteren Fenster ab. Einer der Anzugträger, Neihaus, stand mit seinem Notizblock auf dem Bürgersteig.
    „Haben Sie das Opfer eindeutig als Captain Charles Montrose identifiziert?“, war das Erste, was sie fragte. Als er nickte, bat sie Neihaus darum, es auszusprechen. „Sie sind absolut sicher, dass das Opfer Charles Montrose ist?“
    „Ja, ich habe ihn mit dem Foto auf seinem Ausweis verglichen. Aber da wir gerade davon sprechen, Sie kannten ihn doch, nicht wahr?“ Er neigte den Kopf in Richtung der offenen Beifahrertür, und sie spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog. „Wir benötigen noch eine Bestätigung, das wissen Sie.“
    „Er ist es.“ Detective Ochoa erhob sich aus seiner vorgebeugten Haltung an der offenen Tür und kam wieder zu ihnen herüber. Er hielt die Hände abwehrend hoch und schüttelte leicht den Kopf, um Nikki etwas mitzuteilen: Tun Sie es nicht. Und aufgrund der vielen Hundert Opfer, die sie gesehen hatte, und der vielen Hundert schrecklichen Arten, auf die Menschen sterben konnten, und ihres Wissens, was das mit ihren Körpern anstellte, und nicht zuletzt aufgrund des traumatischen Tages, den sie bereits gehabt hatte, entschied Nikki, dass es keinen Sinn hatte, ihre Rüstung einem Belastungstest zu unterziehen.
    „Danke, Detective“, sagte sie in formellem Tonfall.
    „Kein Problem.“ Sein Gesichtsausdruck drückte das Gegenteil aus.
    Nikki riss sich zusammen und wandte sich an Neihaus. „Wer hat ihn gefunden?“
    „Ein Typ von einer Reinigungsfirma, der nach einem Parkplatz gesucht hat, um ins Graestone zu kommen.“ Fast gleichzeitig schauten Heat und Roach zum Ende des Blocks. Ein Lieferwagen von On Call, einer Firma, die Rauch- und Wasserschäden entfernte, stand in zweiter Reihe am hinteren Tor der Diensteinfahrt der angesehenen Graestone-Wohnanlage. Die Detectives Feller und Van Meter befragten daneben einen Mann im Overall. „Er sagt, er sei wütend gewesen, weil er keinen Parkplatz finden konnte, während irgend so ein Idiot neben dem Hydranten geparkt hatte. Er wollte ihm ordentlich die Meinung geigen und hat dann einen ziemlichen Schock bekommen.“
    „Was ist mit Zeugen?“ Sie musste es fragen, auch wenn sie wusste, dass jeder, der etwas gesehen oder gehört hätte, die Polizei verständigt hätte und damit der zufälligen Entdeckung durch den Fahrer des Lieferwagens zuvorgekommen wäre.
    „Bisher nicht. Wir werden natürlich die Leute in der unmittelbaren Umgebung befragen, aber Sie wissen ja, dass das meistens nicht viel bringt.“
    „Haben Sie die Haushälterin gefragt, ob Montrose aus einem bestimmten Grund zum Pfarrhaus gekommen war?“, wollte Nikki nun wissen. „Sie heißt Mrs. Borelli. Haben Sie mit ihr gesprochen?“
    „Noch nicht.“
    „Brauchen Sie ein paar zusätzliche Leute?“, fragte Heat.
    „Ich weiß, dass es Ihr Revier ist und dass es hier um Ihren Captain geht, Detective, aber wir kümmern uns um diesen Fall.“ Neihaus schenkte ihnen seinen aufrichtigsten Blick. „Und machen Sie sich keine Sorgen, hier geht es um die Familie. Der Commissioner wird uns jegliche Ressourcen zur Verfügung stellen, die wir benötigen.“
    „Haben Sie den Wagen schon untersucht?“, fragte Raley.
    „Es gibt keinen Abschiedsbrief, falls Sie

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