Castle 3: Heat Rises - Kaltgestellt (German Edition)
gemacht.“
„Ja“, sagte Detective Hinesburg. „Gut gemacht.“
Als Nikki ihre Wohnung erreichte und die Eingangstür öffnete, schlug diese nach ein paar Zentimetern gegen irgendetwas und ließ sich nicht weiter öffnen. „Uff“, stöhnte Rook auf der anderen Seite. „Warte eine Sekunde.“ Dann zog er die Tür weit auf. Er hielt einen Schraubenzieher in der Hand und stand neben einer Trittleiter.
„Was machst du da?“, fragte sie.
„Ich habe eine Überraschung für dich.“ Er deutete über die Tür, wo er eine kabellose Miniaturkamera angebracht hatte. „Na? Was meinst du?“
„Rook, eine Minikamera?“
„Korrektur: eine Nikkikamera. Nachdem das Fingerabdruckteam gegangen war, dachte ich, du könntest ein wenig zusätzliche Sicherheit gebrauchen. Also bin ich in diesen Spionageladen in der Christopher Street gegangen. Ich könnte dort Stunden verbringen. Hauptsächlich deswegen, weil ich mich auf jedem Bildschirm sehen kann.“ Er warf sich vor dem Flurspiegel in Pose. „Ich bin wirklich ein ziemlich attraktiver Mann, nicht?“
Sie zwängte sich an ihm vorbei und sah zur Kamera hoch. „Keine schlechte Installation.“
„Oh, das klingt langsam nach einem dieser Pornos, in dem ich der lässige Handwerker bin.“ Rook grinste. „Und wie du weißt, gehe ich bei meiner Arbeit keineswegs lässig vor.“
„Nein, du bist sogar sehr fleißig. Du stehst auf meiner Liste für den Mitarbeiter des Monats.“ Sie küsste ihn und ging zur Küchentheke, um den Poststapel abzulegen, den sie zusammen mit der Abendzeitung mit hochgebracht hatte.
„Was hättest du gern zum Abendessen? Sollen wir uns was bringen lassen oder essen gehen?“ Als sie nicht antwortete, drehte er sich um. Nikkis Gesicht war blass geworden. „Was ist?“ Rook stand auf und stellte sich neben sie an die Theke, auf der sie die Titelseite des
New York Ledgers
ausgebreitet hatte. Als er die Schlagzeile sah, schaute er Nikki an, wagte es aber nicht, sie zu unterbrechen. Heat war von dem, was sie las, zu eingenommen – und zu überwältigt.
ZEHN
DIENSTAUFSICHTSHÖLLE
Selbstmord eines Polizisten und interne Machtkämpfe beflecken den Ruf des 20. Reviers
+++ INSIDER EXKLUSIV +++
Von Tam Svejda, Seniorlokalreporterin
Wie schlimm kann es für das 20. Revier des NYPD noch werden? Gestern berichtete diese Zeitung bereits über die Zankerei und die Unordnung innerhalb des Mordermittlungsteams dieser Polizeidienststelle. Bei jenen Uneinigkeiten ging es um „eine ruderlose und unorganisierte“ Ermittlung im schockierenden Mordfall an einem ansässigen Priester, der in einem Sexfolterkeller erwürgt wurde. Zuerst hat es den guten Pater erwischt, und nun scheint sich die Ermittlung selbst im Würgegriff zu befinden.
Frustrierte Detectives hinterfragten öffentlich den Führungsstil des langjährigen Revierleiters Captain Charles Montrose. Denjenigen zufolge, die mit der Situation vertraut sind, ist der Captain in letzter Zeit in seinem eigenen Revier auf der Upper West Side eher ein gelegentlicher Besucher als ein Vollzeitkommandant gewesen. Er hat immer mehr Arbeitszeit außerhalb seines Büros verbracht und sich in den wenigen Stunden, die er anwesend war, von seinen Mitarbeitern abgeschottet.
Reibung … und Hitze
Quellen, die anonym bleiben möchten, haben bestätigt, dass die ständige Abwesenheit des Captains nur ein Element war, das dazu beigetragen hat, dass die Ermittlung des Mordes an Pater Gerry Graf nicht aus den Startlöchern kam. Montroses umstrittene Entscheidungen behinderten die Arbeit der Detectives (angeführt von Titelseitenpolizistin Nikki Heat, deren umwerfende Verbrechensaufklärungsrate sie zu einem aufsteigenden Stern unter den nach Helden hungernden Polizeichefs in Downtown machte). Beispielsweise untersagte er Detective Heat und ihrem hervorragenden Team, vielversprechenden Hinweisen nachzugehen, und befahl ihnen stattdessen, die Dungeon Alley unter die Lupe zu nehmen, obwohl sich dieser Weg – so unterhaltsam er auch sein mag – bereits als ergebnislos erwiesen hatte.
Mitglieder des 20. Reviers wurden vor Kurzem außerdem Zeugen einer internen Auseinandersetzung zwischen Heat und Captain Montrose, bei der es um den zum Stillstand gekommenen Fall ging. Es wurde auf den Tisch gehauen und mit dem Finger auf den anderen gezeigt. „Es war ein regelrechter Bullenkampf“, sagte ein Insider, der darum gebeten hat, nicht genannt zu werden.
Schlimmer und schlimmer
Die aktuellste Episode dieses Melodramas ist
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