Castle Hill - Stuermische Ueberraschung
würde in den nächsten zwei Wochen viel Zeit haben, so richtig schön braun zu werden, während ich faul am Pool lag. Reisen war nie ein großes Thema für mich gewesen, solche Vergnügungen waren zusammen mit meiner Familie gestorben. Urlaub an einem Ort wie Hawaii war etwas völlig Neues für mich – und noch dazu würde ich jetzt mit meinem rattenscharfen Ehemann hinfliegen!
Braden und ich waren beruflich stark eingespannt. Dies war das erste Mal, dass wir vierzehn Tage ganz für uns hatten, ohne Unterbrechung durch Arbeit, Freunde oder Familie. Die Tage würden wir am Pool oder am Strand verbringen, die Nächte im Bett bei heißem, kräfteraubendem Sex.
Ich lächelte bei dieser Vorstellung.
Ich ging zurück in den Wartebereich und langsam weiter Richtung Bar. Wenigstens war ich nicht verschwitzt und abgehetzt wie einige andere Passagiere, die sich verspätet hatten. Mein Blick schweifte durch die relativ leere Bar und fiel schließlich auf Braden, der mit dem Rücken zu mir auf einem Hocker am Tresen saß. Die Barfrau sah immer wieder verstohlen zu ihm herüber, während sie so tat, als sei sie schwer beschäftigt.
Braden war kein klassisch schöner Mann, aber er war verwegen, sexy, sehr groß, gut gebaut, und Anzüge standen ihm besser als jedem Armanimodel. Schon bei unserer ersten Begegnung hatte mich seine natürliche Selbstsicherheit beeindruckt. Sie war einfach heiß. Selbst wenn sie manchmal an Arroganz grenzte – und mich zu Tode nervte –, machte sie mich an.
Es wunderte mich gar nicht, dass auch andere Frauen meinen Ehemann attraktiv fanden.
Zu Beginn unserer unverbindlichen Affäre hatte ich so getan, als würde es mir nichts ausmachen, wenn ich andere Frauen mit Braden flirten sah. Später dann, nachdem ich aufgehört hatte, ihm etwas vorzuspielen, und klar wurde, dass ich ihn genauso sehr liebte wie er mich, musste ich mich sehr zusammenreißen, um die aufdringlichen Verehrerinnen nicht zu verscheuchen. Manchmal verlor ich auch die Beherrschung und machte besagten Frauen auf nicht sehr diplomatische Weise klar, dass Braden mir gehörte. Der fand das in gleichem Maße lustig wie sexy.
Was sich allerdings schlagartig änderte, sobald man den Spieß umdrehte.
Dennoch hatte sich unsere Beziehung weiterentwickelt, unser Vertrauen zueinander war gewachsen, und gemeinsam waren wir ein bisschen entspannter geworden. Nicht vollständig entspannt, aber immerhin entspannt genug, dass ich in diesem Moment nicht den Drang verspürte, schnurstracks zu meinem Mann zu marschieren und vor den Augen der Barfrau meinen Besitzanspruch anzumelden.
Ich war auf dem Weg in die Flitterwochen. Ich hatte einen riesengroßen Schritt in Richtung Bewältigung meiner Probleme gemacht, allein indem ich geheiratet hatte. Meine Laune war bombig.
Ich hatte Lust zu spielen.
Ich verkniff mir ein diebisches Grinsen, setzte ein neutrales Gesicht auf und schlenderte zur Bar. Allerdings setzte ich mich nicht neben Braden. Meine Absätze klackerten auf dem harten, glänzenden Boden, als ich auf einen Barhocker zusteuerte, von dem aus ich einen guten Blick auf Braden hatte … am anderen Ende der Theke.
»Was kann ich Ihnen zu trinken bringen?«, fragte die Barfrau freundlich.
»Ein Glas Rotwein, bitte.«
Ich spürte Bradens Blicke auf mir, als die Barfrau sich abwandte, um mir meinen Wein einzuschenken. Ich sah zu ihm hin. Seine Augen funkelten vor Belustigung über meinen kleinen Streich.
Er wusste genau, was ich im Schilde führte.
Die Frau schob mir das Weinglas hin, und ich gab mir Mühe, nicht zu lachen.
»Hi«, grüßte ich Braden beiläufig. »Ich bin Jocelyn.«
Er musterte mich einen Moment lang mit seinen einschüchternden, umwerfenden hellblauen Augen. Dann beschloss er offenbar mitzuspielen, denn er rutschte von seinem Hocker herunter und kam zu mir, um sich neben mich zu setzen. Grinsend schüttelte er meine Hand. Ich spürte, wie sein Daumen dabei über meinen Ehering strich. »Braden.«
Ich schenkte ihm ein kleines kokettes Lächeln. »Kann ich Ihnen vielleicht einen Drink spendieren?«
»Eigentlich sollte ich wohl ablehnen.« Er hielt seinen Ringfinger mit dem Ehering hoch. »Ich bin verheiratet.«
»Oh?« Ich verbarg ein Lächeln, als ein Schauer der Erregung mich durchrieselte. Unser kleines Spiel machte Spaß. »Das wusste ich nicht. Ich nehme an, Ihre Frau begleitet Sie heute nicht?«
»Wie es aussieht, nicht«, lautete Bradens Antwort. Als unsere Blicke sich trafen, zuckten seine Lippen.
Ich
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