CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)
in allen Formen und Größen.«
Stemper nickte zustimmend. »Es ist klug, von der Existenz eines unbekannten Widersachers auszugehen. Gibt es irgendwelche naheliegenden Kandidaten?«
»Uns fällt da niemand ein. Es schien wirklich alles wasserdicht zu sein. Und wir sind so dicht dran – nur noch eine oder zwei Wochen.« Sie ballte die Faust. Gordon betrachtete die Leberflecken auf der straff gespannten Haut über ihren Knöcheln. »Wenn es uns gelingt, schnell eine Antwort zu finden, müssten wir in der Lage sein, die Situation zu retten und uns das zu sichern, was uns rechtmäßig zusteht.«
Stemper, stets der Pragmatiker, fragte: »Ist das Haus immer noch unbewohnt?«
Die Blakes sahen Jerry an, der antwortete: »Soviel ich weiß, ja.«
»Gut. Ich schlage vor, dass wir es heute Nacht durchsuchen.«
Gordon nahm wahr, wie Jerry innerlich aufstöhnte. Er amüsierte sich darüber, dann aber wies er sich zurecht und dachte, dass er vielleicht erwähnen sollte, was sie auf dem Laptop gefunden hatten. Er beschrieb die E-Mail, in der von dem britischen Kinofilm die Rede war.
Stemper hörte interessiert zu und sagte: »Ich würde empfehlen, dass Sie sich eine DVD von dem Film besorgen, wenn es möglich ist.«
»Ich denke, wir haben nichts zu verlieren, wenn wir der Sache nachgehen«, meinte Patricia. »Und das letzte Mal haben Sie mit Ihrer Ahnung ja voll ins Schwarze getroffen.«
Stemper senkte bescheiden den Kopf und erwiderte das Kompliment. »Das war ein hervorragendes Briefing. Vielen Dank.«
Gordon konnte geradezu körperlich spüren, wie seine Frau vor Befriedigung strahlte. Stemper nahm sein Glas und ließ das Wasser darin ein wenig wirbeln. »Lassen Sie uns morgen noch einmal zu einer Lagebesprechung zusammenkommen.«
Plötzlich war da ein Taschentuch in seiner freien Hand, mit dem er das Glas abwischte. Gordon war verblüfft – umso mehr wegen der Tatsache, dass weder Patricia noch Jerry klar zu sein schien, was er da tat: Er beseitigte seine Fingerabdrücke.
Patricia beugte sich vor, als wollte sie unbedingt Stempers volle Aufmerksamkeit gewinnen. Deutlich sah Gordon die Tränen in ihren Augen schimmern.
»Diese Mittel sollten nicht dafür verschwendet werden, uns einen luxuriösen Ruhestand zu finanzieren. Der größte Teil war für ein ganz bestimmtes Projekt bestimmt. Wir wollten eine Menge Gutes mit diesem Geld tun, und jetzt hat jemand …« Ihr Kummer schlug in Rage um, als sie zischend fortfuhr: »Jetzt hat irgendein Untier uns das genommen.«
Als sie aufstand, erhob Stemper sich mit ihr und nickte ernst. »Ich verstehe.«
Sie trat einen Schritt vom Tisch weg, außer Hörweite von Jerry. Gordon stand ebenfalls auf, entschlossen, sich nicht von ihrem Gespräch ausschließen zu lassen.
In einem Ton, der kaum mehr als ein Flüstern war, sagte Patricia: »Es gibt drei Dinge, die wir herausfinden müssen: Wer sind sie? Warum haben sie Hank umgebracht? Was wollen sie jetzt?« Ein Blick zu Jerry, ein weiterer, weniger feindseliger zu Gordon, dann fügte sie hinzu: »Und wenn wir das wissen, dann sollen sie büßen für das, was sie uns angetan haben.«
38
Nachdem Cate gegangen war, herrschte erst einmal unbehagliches Schweigen. Dan traute seiner eigenen Stimme nicht, sodass es Robbie war, der als Erster nachgab.
»Ich weiß nicht, warum sie sich so aufregt. Wir sind doch immer noch Freunde oder nicht?«
»Du hast deine Frisur verändert und dir ein Alibi besorgt, bist aber nicht auf die Idee gekommen, mir etwas zu sagen. Verhält sich so ein ›Freund‹?«
»Dan, du hast nichts zu befürchten, vergiss das nicht. Du bist nicht derjenige, an dessen Arbeitsplatz die Bullen rumschnüffeln werden.«
»Noch nicht. Aber wenn sie die Fingerabdrücke untersuchen, werden sie aus dem Ergebnis nicht schlau werden. Es werden die von O’Brien fehlen und auch die von Cate. DS Thomsett wird dann noch mal zu dir kommen und eine Erklärung verlangen, und je genauer er dich unter die Lupe nimmt, desto mehr wird er sich fragen, ob du nicht doch im Pub warst …«
Robbie nickte frustriert. »Ich weiß. Es hat keinen Sinn.«
»Meine Fingerabdrücke sind auf diesem Umschlag.«
»Ja, aber die sind doch nirgends registriert, oder? Es sei denn, du hast irgendeine Vorstrafe, von der du mir nie erzählt hast.« Er grinste schief.
Dan verzog das Gesicht. »Sehr witzig.«
»Also, es war doch eine regnerische Nacht. Wahrscheinlich gibt es gar keine brauchbaren Abdrücke.«
»Wir müssen beten, dass es keine
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