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CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition)

Titel: CATCH - Stunden der Angst: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Bale
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Kontrollgang war in wenigen Minuten erledigt. Jerry wuselte hinter ihm drein wie ein aufgeregtes, aber nicht allzu mutiges Hündchen, das nicht vergessen hatte, wie sich die Stiefelspitze seines Herrchens anfühlte.
    Das Resultat war enttäuschend. Zwar war in einem Schlafzimmerschrank ein Tresor versteckt, doch er war nicht viel größer als ein Schuhkarton, bestimmt für Ausweispapiere, Schmuck und Bargeld.
    »Wir müssen ihn vielleicht knacken.« Stemper ließ der Gedanke keine Ruhe, dass da vielleicht ein USB-Stick drin sein könnte – auf so einem Ding konnte ein ganzes Büro voller Dokumente gespeichert sein.
    Jerry hielt das nicht für wahrscheinlich. »Was wir suchen, ist mit Sicherheit alles auf Papier. Das kann ich garantieren.«
    »Tatsächlich.« Stemper war nicht so skeptisch, wie er sich anhörte. Die Blakes hatten mehr oder weniger das Gleiche gesagt. Aber der Bauplan des Hauses schien das Vorhandensein eines verborgenen Tresorraums oder eines Schranksafes auszuschließen.
    Sie machten sich an die systematische Durchsuchung des Büros, das im größeren der beiden hinteren Schlafzimmer untergebracht war. Die Blakes hatten schon den Büro-Laptop durchforstet, und Stemper hatte empfohlen, ihn heute Nacht wieder hierher mitzunehmen. Außerdem gab es noch einen Desktop-PC und einen älteren Laptop; beide Geräte hatte O’Brien vielleicht für Sicherungskopien behalten.
    Stempers Aktenkoffer enthielt unter anderem eine tragbare Festplatte mit zwei Terabyte Speicherkapazität. Während Jerry die Computer hochfuhr, konzentrierte Stemper sich auf einen großen Aktenschrank mit vier Schubladen.
    »Da hab ich schon reingeschaut«, sagte Jerry. »Ist alles koscher.«
    Stemper hatte seine Zweifel, doch wie sich herausstellte, hatte Jerry recht. Alles, was er fand, waren gewöhnliche Geschäftsunterlagen, die meisten mit dem Hochglanz-Logo der Templeton Wynne Group und umfangreichen Verteilern, wie sie bei brisanten Geheimpapieren kaum vorstellbar waren.
    Der alte Laptop interessierte ihn da schon mehr. Es gab Anzeichen dafür, dass die Festplatte gelöscht worden war. Stemper ließ seine Datenrettungs-Software darüberlaufen und sah sich unterdessen den Desktop-Computer an. Er hatte nur einen einzigen Benutzer-Account und war nicht passwortgeschützt. Sämtliche Dokumente und Ordner nahmen nur 81 Gigabyte auf der 250-GB-Festplatte ein.
    Stemper fragte sich, ob er es hier mit einer Art doppeltem Bluff zu tun hatte und das Beweismaterial irgendwo ganz offen herumlag. Es kam ihm unwahrscheinlich vor, aber die Blakes würden sich selbst überzeugen können, wenn er ihnen eine Kopie der Festplatte gab.
    »Sie sagten, er hätte das Material eher in Papierform als in digitaler Form aufbewahrt. Könnte er es irgendwo außerhalb des Grundstücks versteckt haben?«
    Jerry zog die Stirn in Falten und dachte darüber nach. »Nee. Das wäre nicht Hanks Stil. Er wollte alles immer in seiner Nähe haben.«
    »Was ist mit den Nebengebäuden?«
    »Da gibt es eine Garage und eine alte Scheune. Ein paar Schuppen. Wir können uns da umschauen, wenn wir hier fertig sind.«
    »Das habe ich vor.«
    Jerry schluckte hörbar und konzentrierte sich wieder auf den Laptop. »Sieh an, sieh an«, sagte er mit offenkundiger Erleichterung. »Da haben wir doch etwas.«
    Die Software war damit beschäftigt, Dateien herauszufischen, die irgendwo tief, aber nicht unerreichbar vergraben gewesen waren. Selbst Stemper konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, als er die Titel sah: Girls ’n’ Dogs, Dirty Virgins, Little Darlings, Entjungfert.
    »Dieses alte Ferkel«, murmelte Jerry. »Kindersex, was meinen Sie?«
    »Könnte sein.«
    »Dann bin ich froh, dass er tot ist.«
    »Die Dateien müssen durchsucht werden, für den Fall, dass er irgendetwas dazwischen versteckt hat.«
    »Also, das können die Blakes aber selber machen. Ich rühr diesen Pädo-Mist nicht an …«
    Ein plötzliches Geräusch ließ ihn zusammenfahren. Das Geräusch von splitterndem Glas.
    Stemper blieb vollkommen ruhig. Er wechselte einen Blick mit Jerry, der aussah, als würde er sich jeden Moment in die Hose machen.
    »Ich glaube, wir bekommen Gesellschaft.«
    Stemper nahm ein paar Gegenstände aus seinem Aktenkoffer und steckte sie in die tiefen Taschen seines Overalls.
    »Polizei?«, sagte Jerry mit einem lauten Schmatzen seiner trockenen Lippen.
    »Nein.« Stemper deutete auf den Schreibtisch. »Setzen Sie sich da hin. Rühren Sie sich nicht von der Stelle und seien Sie

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