Catching Love
teilweise aus der Wette und bestand lediglich auf seinen „Nachtisch“. Damit konnte sie leben, zumal sie im Ausgleich die heiß begehrten Pfannkuchen bekam.
Lesley betrachtete Jeffs markantes Profil und gestand sich ein, dass das Zusammensein mit ihm angenehmer war als gedacht. Selbst sein Hang zum Macho störte sie nicht mehr. Denn trotz dieses Wesenszugs war er keineswegs egoistisch. Er nahm sich zurück, war interessiert an dem, was sie dachte, und sorgte immer dafür, dass sie sich wohl fühlte. Jeff war einer dieser Männer, in die man sich mit Leichtigkeit verlieben konnte. In den sie sich aber nicht verlieben durfte, egal wie sehr sie sich zu ihm hingezogen fühlte. Wenn doch nur ihre Situation eine andere wäre und Lesley ihre Selbstzweifel komplett abschütteln könnte. Dann … ja, dann wäre er vielleicht genau der richtige Mann für mehr als ein kurzes Intermezzo. Aber so, mit ihren ungelösten Problemen und den Selbstzweifeln im Gepäck, war einfach nicht mehr möglich als eine zeitlich beschränkte Affäre.
Lesley füllte eine große Tasse mit Kaffee und reichte sie an Jeff weiter. Es war zwar nicht viel, aber wenigstens Kaffee konnte sie kochen. Dachte sie zumindest, bis Jeff den ersten Schluck trank, die Augen aufriss und sich keuchend mit der Faust gegen die Brust klopfte.
„Himmel, Lesley, wie viele Löffel Kaffeepulver hast du da reingetan?“
„15. Sind das etwa zu viele gewesen?“ Sie trank einen Schluck aus ihrer eigenen Tasse und nickte zufrieden. Der Kaffee war genau richtig. „Also bisher hat sich noch keiner über meinen Kaffee beschwert.“
„Aus Höflichkeit, Kleines. Oder hat irgendwann jemand nach einer weiteren Tasse Kaffee gefragt?“ Jeff kippte die Hälfte des Kaffees in die Spüle und füllte seine Tasse mit heißem Wasser aus dem Wasserkocher auf.
„Ich koche den Kaffee immer so.“
„Wahrscheinlich würde ich ihn auch so kochen …“, Jeff nippte an der verdünnten Version und schmunzelte, „… wenn ich mindestens 72 Stunden auf Schlaf verzichten wollte.“ Als ihre Augen sich zu Schlitzen verengten und Lesley schmollend die Unterlippe vorschob, drückte er ihr einen raschen Kuss auf den Mund und reichte ihr einen Teller mit einem großen Berg Pfannkuchen. „Zeit fürs Frühstück.“
Zwei Teller und das Besteck in den Händen folgte Jeff Lesley zum Esstisch. Eine große Flasche Sirup stand bereits in dessen Mitte und zauberte ein sinnliches Lächeln auf seine Lippen. Der Sirup würde seinem „Nachtisch“ eine ganz besondere Note verleihen …
Die nächsten drei Tage verliefen so harmonisch, wie man es sich nur vorstellen konnte. Jeff fand immer mehr über Lesley heraus, lernte ihre Stärken kennen und liebte ihre Schwächen.
Lesley war überaus intelligent. Er wusste, die ersten Semester eines Human-Medizinstudiums hatte sie bereits erfolgreich hinter sich gebracht. Aber ihre umfangreichen Kenntnisse über die Tierwelt waren ihm neu. Lesley hatte im Gegensatz zu ihm ein Händchen für Tiere. Sie versuchte sogar, so etwas wie eine „Freundschaft“ zwischen den Geckos und ihm zu stiften. Zumindest fauchte Bob ihn inzwischen nicht mehr so oft an.
Politisch vertraten sie ähnliche Ansichten, auch wenn sie sich nicht in jedem einzelnen Punkt einig waren. Beim Schach hatte Jeff kaum eine Chance gegen Lesley, dafür gewann er die meisten Pokerspiele. Sie kochten gemeinsam, liebten sich und genossen die Gesellschaft des Anderen.
Jeff glaubte fest daran, sein wohldurchdachter Plan würde aufgehen. Ihre gemeinsame Zeit hätte einfach nicht besser laufen können. Bis der Regen schließlich aufhörte und Jeff mit einem Schlag in die Realität zurück katapultiert wurde …
8. Kapitel
„Es tut mir leid, Blackwood. Aber ich habe von Ihrem Bruder ebenfalls seit vier Tagen nichts gehört.“
Gray nickte, obwohl sein Gesprächspartner das nicht sehen konnte. Sein Griff um den Telefonhörer verstärkte sich vor Sorge um Jeff.
„Es ist nicht seine Art, sich dermaßen zu verspäten. Wir hatten bei unserem letzten Gespräch vereinbart, dass er sich alle 24 Stunden bei mir melden würde. Und unser letztes Gespräch ist mehr als vier Tage her.“ Gray stieß geräuschvoll die Luft aus, ehe er weitersprach. „In Anbetracht der Tatsache, mit wem er sich anlegt, hielt ich diese Vereinbarung für angebracht, Sir.“
„Im Gegensatz zu mir haben Sie vollkommen richtig gehandelt. Ich hätte ihn nicht alleine und ohne Rückendeckung schicken dürfen. Aber ich wollte
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