Catching Love
wies auf die Unterlagen. „Dieser José …“
„Liz, ich möchte nicht, dass du dich damit befasst.“ Tadel sprach aus seinem Blick, während er ihr eine Tasse Tee hinstellte. „Ich kümmere mich schon um Jeff und auch um diesen Gomez.“
„Aber …“
„Liz!“
„Ich wollte doch nur …“
„Nein, Liz!“, meinte er entschieden und schloss mit Nachdruck die Akte. „Alles, worauf du dich im Moment konzentrierst, ist unser Baby, mit dem du schwanger bist. Das hat für dich oberste Priorität und nichts anderes.“
Wie sehr ihr sein belehrender Tonfall auf die Nerven ging. Sie liebte ihren Mann wirklich, aber manchmal übertrieb er es mit seiner Fürsorge. Dann eben im Liz-Style, entschied sie, trank einen Schluck Tee und schnitt ein unverfänglicheres Thema an.
9. Kapitel
Lesley lag ermattet halb auf Jeff, das Kinn auf einen Unterarm gestützt und ein Bein zwischen die seinen geschoben. Ganz sacht strich sie mit den Fingerspitzen über eine dünne Narbe an seiner Schulter, die er im Gegensatz zu den meisten anderen an seinem Körper nicht dem Dienst an der Waffe zu verdanken hatte.
Scherzhaft hatte Lesley ihn vorhin gefragt, ob er sich überhaupt daran erinnerte, woher die einzelnen Narben stammten. Daraufhin tippte er eine nach der anderen an und nannte das jeweilige Datum und den Ort, wo er sich die Verletzungen zugezogen hatte. Wie jedes Mal endete ihr Frage-Antwort-Spielchen schließlich darin, dass sie übereinander herfielen und sich liebten.
Lesley wandte den Kopf und blickte aus dem Fenster. Als sie sah, dass es aufgehört hatte zu regnen, begann ihr Herz aufgeregt in ihrer Brust pochen. Ihr Aufenthalt in der Hütte käme somit bald zu einem Ende. Und Lesley musste die Gunst des Augenblicks nutzen, um Jeff zu überzeugen, sie nicht zu ihrem Onkel zu bringen.
Sicher, wer sollte sie schon aufhalten, wenn sie einfach wieder ihre Taschen packte und ging? Sie war eine erwachsene Frau und niemand konnte sie zwingen zu bleiben, wo sie nicht sein wollte … außer ihrem schlechten Gewissen.
Lesley wusste mit Sicherheit, dagegen würde sie nicht mehr länger ankommen, stand sie erst einmal ihrem Onkel und ihrer Tante gegenüber. Die beiden hatten sie aufgenommen und sie wie eine eigene Tochter großgezogen. Und wie dankte sie es ihnen? Indem sie sich feige vom Acker machte, statt sich mit ihnen auseinander zu setzen.
Obwohl vor allem ihr Onkel versuchte, Lesley in eine vorgefertigte Form zu pressen, liebte sie ihn und seine Frau von ganzem Herzen. Aber sie hatte auch Angst, dass sie sich selbst und ihre Träume aufgab, wenn sie sich ständig seinen Wünschen beugte. War sie jetzt dazu bereit, sich mit ihm auseinander zu setzen? War sie stark genug, ihm notfalls die Stirn zu bieten? Lesley bezweifelte es.
Ihr blieb also nichts anderes übrig, als den Hebel bei Jeff anzusetzen. Er hatte eine Schwäche für sie. Vielleicht half ihr ja die, ihren Willen durchzusetzen.
„Jeff?“
„Ja, Kleines?“ Liebevoll streichelte er ihren Arm, der auf seiner Brust ruhte.
„Es hat aufgehört zu regnen.“
„Ich weiß.“ Jeff wandte den Kopf und schaute aus dem Fenster in die aufziehende Dunkelheit. „In ein, spätestens zwei Tagen können wir die Hütte verlassen.“
„Ich möchte noch nicht zurück.“
„Wenn es nach mir ginge, würde ich auch noch länger mit dir hier bleiben wollen. Aber sicher ist sicher.“ Offensichtlich verstand er sie falsch und ging davon aus, sie wolle ihren Aufenthalt in der Hütte ausdehnen.
„Ich meinte zurück nach Hause. Dafür bin ich noch nicht bereit.“
„Du kannst nicht ewig davonlaufen und dich verstecken, Lesley.“
„Das habe ich auch nicht vor. Nur will ich meine Freiheit noch eine Weile länger genießen.“
Jeffs Stirn runzelte sich, während er über ihre Worte nachdachte. Sie wollte ihre Freiheit noch eine Weile länger genießen. Was ihn an ihrer Aussage störte, war die Tatsache, dass sie ihn ausklammerte und nur von sich sprach. Nach den letzten Tagen konnte sie ihn doch nicht einfach so beiseite schieben wollen. Oder verstand er sie nur nicht richtig?
„Und wie hast du dir das künftig mit uns beiden vorgestellt?“, erkundigte er sich leise und suchte ihren Blick.
„Ich dachte das mit uns wäre nur auf die Zeit hier beschränkt. Ein mehrtägiger One-Night-Stand sozusagen …“ Auf ihre Worte hin verdüsterte sich Jeffs Miene. Verunsichert rückte Lesley von ihm ab und zog die dünne Decke über ihren Körper.
„Ich soll also alleine
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