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Cathérine de Montsalvy

Titel: Cathérine de Montsalvy Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benzoni Juliette
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Hasses stärker als durch zärtliche Liebe aneinandergefesseltes Paar, unheilvolle Schemen aus einem Alptraum, und sie dachte, daß es vielleicht die schlimmste Strafe für sie wäre, wenn man sie zusammen in ein kleines Zimmer sperrte, den Schakal mit der Hyäne, und sie sich dort in alle Ewigkeit gegenseitig zerreißen müßten … Was für eine Verdammnis wäre ein solches Tête-à-tête!
    Aber es blieb ihr keine Zeit, sie verschwinden zu sehen. Einer der Folterknechte hatte ihr seine grobe, haarige, in einen Lederhandschuh gepreßte Pfote auf die Schulter gelegt und zog sie jetzt in den Hintergrund des Folterraums.
    »Hier entlang, meine Schöne!«
    Sein Kamerad band inzwischen den leblosen Körper Feros los, der mit einem dumpfen Geräusch zu Boden glitt. Cathérine fühlte, daß ihre Augen sich mit Tränen füllten. Dieser Mann hatte sie geliebt, dieses gefolterte Fleisch hatte heiß und voller Lebenslust an dem ihren gebebt, diese blutlosen, im Todeskampf zerbissenen Lippen hatten Worte der Liebe gestammelt und sie rasend geküßt … und jetzt war Fero nichts weiter als ein blutiger Fleischklumpen, der in kurzem ins Lager hinuntergeschafft werden würde. Bei dem Gedanken an Tereinas Schmerz stieg ein Schluchzen in ihr auf und drang über ihre Lippen. Der Mann, der sie abführte, täuschte sich über seine Bedeutung.
    »Jetzt kannst du weinen, nachdem du dir dein Todesurteil gesprochen hast, arme Idiotin! Welche Mücke hat dich gestochen, diese fürchterliche Frau anzugreifen?«
    Und als Cathérine nicht antwortete, senkte er den dicken Kopf, der ohne Hals direkt in die massigen Schultern überzugehen schien.
    »Es wird mir Schmerz bereiten, dich zu foltern, weil es schade ist, ein schönes Mädchen wie dich zugrunde zu richten! Aber wahrscheinlich wirst du für das, was du ihr angetan hast, grausam bezahlen müssen.«
    »Was kann sie schon anderes tun als mich töten!« sagte Cathérine verächtlich.
    »Es gibt töten und töten! Mir wär's am liebsten, wenn ich dich nur hängen müßte, aber damit wird sie sich garantiert nicht zufriedengeben! Nun … ich werde versuchen, mich unbeholfen zu stellen, damit es nicht zu lange dauert!«
    Die Absichten des Mannes waren gut, aber die Vorstellung, die seine Worte beschworen, war entsetzlich, und Cathérine preßte die Zähne zusammen, um nicht zu schaudern.
    »Danke!« sagte sie nur.
    Beim Verlassen des niedrigen Raums waren der Folterknecht und seine Gefangene auf einen schmalen Gang getreten, auf den sich drei eisenbeschlagene Türen öffneten. Eine davon war offen. Der Mann stieß Cathérine in ein enges, feuchtes Verlies. Ein modriggrüner Wasserkrug, ein Haufen faules Stroh und ein Paar eiserner Handschellen, die mit rostigen Ketten an der Mauer befestigt waren, bildeten seine ganze Einrichtung.
    Durch ein winziges Kellerfenster, kaum größer als eine Hand und zu hoch angebracht, als daß man es hätte erreichen können, drang dürftiges Tageslicht herein. Schmutziges Wasser rieselte unter ihm an der Wand herunter.
    »So, da bist du fürs erste zu Hause«, sagte der Folterknecht. »Gib deine Hände her!«
    Sie reichte sie ihm widerstandslos, und die dicken Handschellen klappten über den zerbrechlichen Gelenken zu. Der Mann zögerte einen Augenblick.
    »Du hast hübsche Hände«, sagte er, »Damenhände … Schade! Es gibt Tage, wo mein Beruf reichlich traurig ist.«
    »Warum übt Ihr ihn dann aus?«
    Über das stumpfe Gesicht des Folterknechts glitt flüchtig ein Ausdruck naiver Überraschung, während eine Art Lächeln seine gelben Zähne entblößte.
    »Aber … weil ich keinen anderen kenne! Mein Vater hat dasselbe vor mir gemacht und sein Vater vor ihm! Es ist ein schöner Beruf, weißt du, der einen weit bringen kann, wenn man tüchtig ist! Es gibt da Finessen, die einem viel Lob eintragen können. Vielleicht werd' ich eines Tages vereidigter Oberhenker einer großen Stadt! Ah, wenn nur der König nach Paris zurückkehrte, das wäre zu schön!«
    Mit einem Entsetzen, das sie nicht beherrschen konnte, starrte Cathérine auf die noch frischen Blutflecken, die den groben Oberkörper des Mannes beschmutzten. Er bemerkte ihren Blick und deutete ein verlegenes Grinsen an.
    »Nun, ich will dir keine Angst einjagen! Du würdest mich für ein brutales Tier halten! Versuch zu schlafen, wenn du kannst.«
    Sie fürchtete, ihn gekränkt zu haben, und in dem Wunsch, ihn sich nicht zum Feind zu machen, fragte sie:
    »Wie heißt Ihr?«
    »Es ist nett von dir, mich

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