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Cathérine und die Zeit der Liebe

Titel: Cathérine und die Zeit der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Benzoni Juliette
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Ermengarde ruhig, »werden wir uns einen Weg durch eure Reihen bahnen!«
    »Ihr seid nicht viele!«
    »Vielleicht. Aber wir haben die Waffen … und den Mut! Jeder einzelne meiner Männer ist zehn von euch wert. Also ist das Spiel gleich. Es ist möglich, daß wir den kürzeren ziehen, ich glaube es aber nicht. Auf jeden Fall würde unser Tod Euch zu teuer zu stehen kommen. Nicht viele von euch, fromme Leute, würden unversehrt ihren Weg nach Compostela fortsetzen können! Cathérine, bittet unsere gute Schwester, Euch Euer Eigentum zurückzugeben.«
    »Niemals«, rief die Nonne, entschlossen, nicht die Waffen zu strecken. »Dieses Kleinod rührt sicher von einem Diebstahl her! Es muß ebenfalls dem Pater Abt ausgehändigt werden.« Mit einem überdrüssigen Seufzer entriß die Gräfin ihr den Almosenbeutel, überzeugte sich, daß nichts fehlte, und reichte alles wortlos Cathérine. Dann drehte sie sich zu einer ihrer Frauen um und befahl:
    »Amielle! Die Pferde! Ihr werdet Dame Gillette de Vauchelles das lassen, welches sie reitet.«
    Aber die Angesprochene trat entschlossen vor und stellte sich neben Cathérine. »Ich gehe mit Euch! Ich glaube an die Schuldlosigkeit Dame Catherines. Man hat nicht ihre Güte, wenn man vom Wege abgekommen ist!«
    »Und ich auch, ich glaube auch daran!« rief nun auch Margot la Déroule. »Ich möchte Euch folgen! Außerdem braucht mich Dame Gillette.«
    Ermengarde de Châteauvillain lachte.
    »Paßt auf, Messire Bohat, es wird nicht lange dauern, und Ihr habt niemand mehr um Euch.«
    »Das würde mich erstaunen! Die anständigen Leute haben keine Lust, ihren Weg mit einer suspekten Frau fortzusetzen, die uns nur Unglück bringen könnte. Geht! Da es nun einmal nicht möglich ist, die Schuldige ohne Blutvergießen der Gerechtigkeit zuzuführen, wollen wir euch nicht mehr sehen!«
    Er stand aufrecht vor der dichten Front der Pilger, die sich gegenseitig wegzudrängen schienen, um aus der unmittelbaren Nähe der Verdächtigen zu kommen. Einige bekreuzigten sich … Cathérine hätte vor Wut weinen können. Und als sie Gerbert ansah, der, sehr korrekt in seiner dunklen Kleidung, den dicken Stab in der Hand, mit verachtungsvoller Geste auf sie wies, hätte sie am liebsten geheult. Sie brannte vor Scham. Und als Ermengarde sie mit einer Handbewegung einlud, das frei gebliebene Pferd zu besteigen, rief sie:
    »Wie kann ich aufbrechen, ohne meine Schuldlosigkeit bewiesen zu haben, ohne …«
    »Wenn Ihr die geringste Chance hättet, den Beweis anzutreten, würde ich Euch raten, nach Conques zurückzukehren«, entgegnete Ermengarde. »Aber diese Leute würden Euch keine Zeit dazu lassen. Es sind nur Fanatiker ohne eigenes Urteil. Was Euch betrifft, meine Liebe, wenn man den Namen trägt, den Ihr tragt, braucht man sich dem Urteil von Bauernlümmeln nicht zu unterwerfen! In den Sattel!«
    Gebändigt und etwas beruhigt durch die Verachtung, die zumindest ebenso deutlich wie die Gerberts in der Stimme der alten Dame vibrierte, setzte sie die Fußspitze auf die ihr von Béraud gebotene Hand und schwang sich in den Sattel … Die Menge wich vor dem kleinen Trupp zurück, der durch Gillette vergrößert wurde, hinter der sich Margot, glücklich wie ein junges Mädchen, auf die Kruppe geschwungen hatte … Furcht und Mißbilligung zeichneten alle Gesichter, was bei der Dame Châteauvillain nur ein verächtliches Schulterzucken hervorrief. Doch als Cathérine an Gerbert Bohat vorbeiritt, hielt sie ihr Pferd an und sagte von oben herab:
    »Ihr habt mich verdammt, ohne mich anzuhören, Messire Bohat. Für Euch, der Ihr schon immer gegen mich eingenommen wart, konnte ich nur schuldig sein. Ist das Eure Gerechtigkeit und Rechtlichkeit? Wenn ich bei meinem Seelenheil schwöre, daß ich diese Steine nie berührt habe, könnt Ihr mir dann glauben? Der erste beste könnte Euch sagen, daß ich vor der Prozession nach Hause gegangen bin und die Herberge nicht mehr verlassen habe …«
    »Was verliert Ihr Eure Zeit, mit Leuten zu diskutieren, die dickschädeliger als rote Esel sind?« rief Ermengarde ungeduldig.
    Inzwischen hatte Gerbert die Augen zu der jungen Frau gehoben und murmelte mit tonloser Stimme:
    »Vielleicht hattet Ihr einen Komplicen! Wenn Ihr unschuldig seid, geht in Frieden, aber ich halte das nicht für möglich. Was mich betrifft …«
    »Was Euch betrifft, seid Ihr nur zu glücklich, mich unter diesem Vorwand zu hindern, weiter mit Euch zu reisen, nicht wahr?«
    »Ja«, gab er

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