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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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bringen.«
    »Ich sehe nicht ein, warum …« C. C. brach bei dem pikierten Blick ihrer Tante ab. »Ach ja, schon gut.« Sie stand auf. »Dann kommen Sie eben«, sagte sie zu Trent und ging schon voraus.
    »Es war ein wunderbares Essen, Coco, danke.«
    »War mir ein Vergnügen.« Sie strahlte und malte sich geflüsterte Worte und sanfte, geheime Küsse aus. »Genießen Sie den Garten.«
    Trent ging durch die Terrassentür hinaus und fand C. C., wie sie dastand und mit ihrer Stiefelspitze auf die Steinplatten klopfte.
    Es wird Zeit, dachte er, dass jemand dieser Grünäugigen eine Lektion erteilte.
    »Ich verstehe überhaupt nichts von Blumen«, erklärte sie ihm.
    »Oder von der einfachsten Höflichkeit.«
    Ihr Kinn reckte sich vor. »Jetzt hören Sie mal zu, Kumpel!«
    »Nein, Sie hören zu, Kumpel.« Seine Hand schnellte vor und packte ihren Arm. »Gehen wir. Die Kinder könnten noch in Hörweite sein, und ich glaube nicht, dass sie schon so weit sind, dass sie etwas von unserem Gespräch hören sollten.«
    Trent war kräftiger, als sie gedacht hatte. Er zog sie mit sich, ohne sich um die Flüche zu kümmern, die sie ihm zuzischte. Sie waren bereits von der Terrasse herunter auf einem der verschlungenen Pfade, der sich an der Seite des Hauses hinzog. Narzissen und Hyazinthen säumten den Weg.
    Er blieb unter einem Bogen von Glyzinien stehen, die erst in etwa einem Monat blühen würden. C. C. war sich nicht sicher, ob das Dröhnen in ihrem Schädel von der See stammte oder von ihrem aufbrausenden Temperament.
    »Machen Sie das nie wieder.« Sie hob eine Hand und rieb dort, wo seine Finger Druckstellen hinterlassen hatten, die Haut. »Vielleicht können Sie in Boston die Leute herumstoßen, aber nicht hier. Merken Sie sich das. Das klappt weder mit mir noch mit meinen Angehörigen«, zischte sie.
    Er schwieg einen Moment in der Hoffnung, sein Temperament in den Griff zu bekommen. Die Hoffnung erfüllte sich nicht. »Würden Sie mich kennen oder wissen, was ich tue, wüssten Sie, dass ich für gewöhnlich die Leute nicht herumstoße.«
    »Ich weiß genau, was Sie tun«, behauptete C. C.
    »Witwen und Waisen ihr Zuhause wegnehmen? Werden Sie erwachsen, C. C.«
    Sie biss die Zähne zusammen. »Sie können sich den Garten allein ansehen. Ich gehe wieder hinein.«
    Er versperrte ihr einfach den Weg.
    Im Mondschein leuchteten ihre Augen wie die einer Katze. Als sie ihre Hände hob, um ihn beiseite zu schieben, klammerte er seine Finger um ihre Handgelenke. In dem nachfolgenden kurzen Tauziehen stellte er fest – völlig unerheblich, wie er sich selbst versicherte –, dass ihre Haut die Farbe von frischer Sahne hatte und ganz glatt war.
    »Wir sind noch nicht fertig.« Seine Stimme enthielt eine Schärfe, die nicht länger von Höflichkeit verdeckt wurde. »Sie müssen lernen, dass wenn Sie absichtlich unhöflich und beleidigend sind, ein Preis dafür fällig wird.«
    »Sie wollen eine Entschuldigung?« C. C. spuckte es ihm förmlich entgegen. »Na schön. Es tut mir leid, dass ich Ihnen nichts zu sagen habe, das nicht unhöflich und beleidigend wäre.«
    Er lächelte und überraschte damit sie beide. »Sie sind vielleicht eine, Catherine Colleen Calhoun. Ich kann einfach nicht begreifen, warum ich überhaupt versuche, mit Ihnen vernünftig umzugehen«, bemerkte er.
    »Vernünftig?« Diesmal spuckte sie das Wort nicht, sondern grollte es. »Sie nennen es vernünftig, wenn Sie mich herumzerren und misshandeln …«
    »Wenn Sie das misshandeln nennen, haben Sie ein sehr beschütztes Leben geführt.«
    Ihr Teint wechselte von sahneweiß zu hellrosa. »Mein Leben geht Sie nichts an«, entgegnete sie schnippisch.
    »Gott sei Dank.«
    Ihre Finger krümmten sich und ballten sich dann zu Fäusten. Sie hasste und verabscheute die Tatsache, dass ihr Puls unter seinem Griff mit doppeltem Tempo hämmerte. »Lassen Sie mich sofort los!«
    »Nur, wenn Sie versprechen, dass Sie nicht weglaufen.« Er malte sich aus, wie er hinter ihr herjagte, und die Vorstellung war gleichermaßen peinlich und ansprechend.
    »Ich laufe vor niemandem weg.«
    »Gesprochen wie eine wahre Amazone«, murmelte er und gab sie frei.
    Nur dank eines blitzschnellen Reflexes duckte er sich unter dem Faustschlag, der auf seine Nase zielte.
    »Ich hätte damit rechnen müssen. Haben Sie schon jemals eine intelligente Konversation in Betracht gezogen?«
    »Ich habe Ihnen nichts zu sagen.« C. C. war beschämt, weil sie nach ihm geschlagen hatte, und wütend, weil

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