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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Lilah Calhoun schlug ihre langen Beine übereinander, verankerte ihre Knöchel auf der einen Armlehne der Couch und legte ihren Kopf auf die andere. Das halbe Dutzend Armreifen klingelte, als sie auf C. C. deutete. »Süße, ich habe dir gesagt, wenn du immer dein Gesicht so verziehst, erzeugt das nichts als Falten und schlechte Wellen deiner Seele.«
    »Wenn du nicht willst, dass ich mein Gesicht verziehe, darfst du nicht nach ihm fragen.«
    »Na schön, dann frage ich Suzanna.« Lilah richtete ihre meergrünen Augen auf ihre ältere Schwester. »Lass hören.«
    »Attraktiv, mit guten Manieren und intelligent.«
    »Das ist auch ein Cockerspaniel«, warf Lilah ein und seufzte. »Und ich habe auf einen Pitbull-Terrier gehofft. Wie lange müssen wir ihn bei uns behalten?«
    »Tante Coco hält sich ein wenig vage, was die Details angeht.« Suzanna warf ihren beiden Schwestern einen amüsierten Blick zu. »Was bedeutet, dass sie gar nichts sagt.«
    »Amanda kann vielleicht etwas aus ihr herausquetschen.« Lilah wackelte mit ihren nackten Zehen und schloss die Augen. Sie war eine Frau, die davon überzeugt war, dass mit jedem etwas grundsätzlich nicht stimmte, der sich auf einer Couch ausstreckte und kein Schläfchen machte. »Suze, waren die Kinder heute schon hier drin?«
    »Nur zehn- oder fünfzehn Mal. Warum?«
    »Ich glaube, ich liege auf einem Feuerwehrwagen.«
    »Ich finde, wir sollten ihn loswerden.« C. C. stand auf und begann ein Feuer zu machen, um ihre rastlosen Hände zu beschäftigen.
    »Suzanna sagte, du hättest schon versucht, ihn von der Brüstung zu werfen.«
    »Nein«, verbesserte Suzanna. »Ich sagte, ich habe sie aufgehalten, bevor ihr der Gedanke kam, ihn von der Brüstung zu werfen.« Sie stand auf, um C. C. die Kaminstreichhölzer zu reichen, die diese vergessen hatte. »Und wenn wir alle uns auch sonderbar fühlen, ihn hier zu haben, obwohl wir so unentschlossen sind, so ist es nun einmal geschehen. Wir sollten ihm zumindest die Chance einräumen, seinen Spruch aufzusagen.«
    »Immer die Friedensstifterin«, bemerkte Lilah bissig und bekam nicht mit, wie Suzanna kurz zusammenzuckte. »Nun, der Punkt ist vielleicht schon hinfällig geworden, nachdem er sich das Haus angesehen hat. Ich tippe darauf, dass er sich eine schlaue Ausrede einfallen lassen und zurück nach Boston zischen wird.«
    »Je schneller, desto besser«, murmelte C. C. und sah zu, wie die Flammen an dem Holz von Apfelbäumen hochzulecken begannen.
    »Ich bin weggeschickt worden«, verkündete Amanda, als sie in den Raum eilte, wie sie ständig überallhin eilte. Sie fuhr sich mit einer Hand durch ihre langen honigbraunen Haare und setzte sich auf die Seitenlehne eines Sessels. »Sie spricht auch mit mir nicht.« Amandas rastlose Hände zerrten an dem Saum ihres strengen Business-Kostüms. »Aber ich weiß, dass sie auf etwas aus ist – auf mehr als eine Liegenschaftstransaktion.«
    »Tante Coco ist immer auf etwas aus.« Suzanna ging zu dem alten Belker-Schrank, um ihrer Schwester ein Glas Mineralwasser einzuschenken. »Sie ist am glücklichsten, wenn sie etwas ausheckt.«
    »Das mag schon stimmen. Danke«, fügte sie hinzu und griff nach ihrem Glas. »Aber ich werde nervös, wenn ich nicht an ihrer Deckung vorbeikomme.« Nachdenklich nahm sie einen Schluck und ließ ihren Blick über ihre Schwestern gleiten. »Sie benützt das Limoges-Porzellan.«
    »Das Limoges?« Lilah stemmte sich auf die Ellbogen hoch. »Das haben wir nicht mehr verwendet seit Suzannas Verlobungsparty.« Und schon hätte sie sich auf die Zunge beißen können. »Tut mir leid.«
    »Sei nicht albern.« Suzanna wischte die Entschuldigung beiseite. »Sie hat in den letzten zwei Jahren nur wenige Gäste gehabt. Ich bin überzeugt, das hat ihr gefehlt. Wahrscheinlich ist sie bloß so aufgedreht, weil sie Gesellschaft bekommen hat.«
    »Es ist keine Gesellschaft«, warf C. C. ein. »Er ist nichts weiter als ein Ärgernis!«
    »Mr St. James!« Suzanna stand rasch auf und unterbrach damit ihre Schwester.
    »Trent, bitte!« Er lächelte ihr zu. Sein Lächeln für C. C. fiel etwas trockener aus.
    Das war schon ein Gruppenbild, fand er, und er hatte es etwa eine Minute lang genossen, bevor Suzanna ihn an der Tür gesehen hatte.
    Die Calhoun-Frauen ergaben zusammen und getrennt ein Bild, das jeder Mann, der noch atmete, schätzen musste. Groß, schlank und mit langen Beinen, so saßen, standen oder lagen sie im Raum herum.
    Suzanna stand mit dem Rücken zum Fenster,

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