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Catherine

Catherine

Titel: Catherine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sodass das letzte Licht des Frühlingsabends einen hellen Schimmer in ihrem Haar erzeugte. Sie wirkte seiner Meinung nach entspannt, abgesehen von dieser Spur von Traurigkeit in ihren Augen.
    Die Schwester auf dem Sofa war eindeutig entspannt und beinahe schon eingeschlafen. Sie trug einen langen, fließenden Rock, der bis zu ihren bloßen Füßen reichte, und betrachtete ihn aus träumerisch-amüsierten Augen, während sie die dichten Locken ihrer taillenlangen roten Haare zurückstrich.
    Wieder eine andere Schwester saß auf der Armlehne eines Sessels, als würde sie aufspringen und aktiv werden beim Klang einer Glocke, die nur sie hören konnte.
    Schlank, glatt und professionell, dachte Trent auf den ersten Blick. Ihre Augen wirkten weder träumerisch noch traurig, sondern einfach kalkulierend.
    Dann war da C. C. Sie hatte auf der Steineinfassung des Kamins gesessen, das Kinn in die Hände gestützt, vor sich hinbrütend wie ein modernes Aschenputtel. Aber sie war schnell aufgestanden, abwehrbereit, wie Trent feststellte, und sie stand gerade wie ein Schürhaken, während das Feuer hinter ihr flackerte. Dies war keine Frau, die geduldig dasaß, damit ihr ein Prinz einen gläsernen Schuh anpasste.
    Er tippte drauf, dass sie dem Prinzen bedenkenlos gegen das Schienbein treten würde oder dahin, wo es noch mehr wehtun würde, falls er etwas versuchte.
    »Ladies«, sagte er, doch seine Blicke ruhten auf C. C., ohne dass er sich dessen bewusst wurde. Er konnte ein leichtes Nicken in ihre Richtung nicht unterdrücken. »Catherine.«
    »Ich stelle Sie vor«, sagte Suzanna. »Trenton St. James – meine Schwestern Amanda und Lilah. Ich könnte Ihnen einen Drink machen, während Sie …«

    Der Rest des Angebots ging in Kriegsgeschrei und hineinpolternden Füßen unter. Wie Zwillingswirbelwinde fegten Alex und Jenny in den Raum. Es war Trents Pech, dass er zufällig in der Feuerlinie stand. Sie prallten gegen ihn wie zwei Geschosse und ließen ihn gegen die Couch taumeln und auf Lilah fallen.
    Sie lachte nur und sagte, es würde sie freuen, ihn kennenzulernen.
    »Es tut mir so leid.« Suzanna packte beide Kinder am Kragen und warf Trent einen mitfühlenden Blick zu. »Alles in Ordnung mit Ihnen?«
    »Ja.« Er löste sich und richtete sich auf.
    »Das sind meine Kinder, Unheil und Katastrophe.« Sie legte einen festen mütterlichen Arm um jedes Kind. »Entschuldigt euch!«
    »Tut mir leid«, sagten sie beide.
    Alex, ein paar Zentimeter größer als seine Schwester, blickte zu ihm unter einem Schopf dunkler Haare auf.
    »Wir haben Sie nicht gesehen.«
    »Haben wir nicht«, stimmte Jenny zu und lächelte gewinnend.
    Suzanna beschloss, ihnen später eine Predigt darüber zu halten, dass man nicht fremde Männer umrennt, und bugsierte die beiden zur Tür. »Fragt Tante Coco, ob das Dinner schon fertig ist. Marschiert!«, fügte sie energisch, aber ohne jegliche Hoffnung hinzu.
    Bevor irgendjemand den Faden der Unterhaltung wieder aufnehmen konnte, erklang ein lauter, hallender Ton.
    »O Gott«, sagte Amanda in ihr Glas. »Sie hat den Gong wieder hervorgeholt.«
    »Das bedeutet Dinner.« Wenn es etwas gab, wofür Lilah sich schnell bewegte, war es Essen. Sie stand auf, hakte sich bei Trent unter und strahlte ihn an. »Ich zeige Ihnen den Weg. Sagen Sie, Trent, wie lauten Ihre Ansichten über Astralprojektion?«
    »Äh …« Er warf einen Blick über seine Schulter zurück und sah C. C. grinsen.

    Tante Coco hatte sich selbst übertroffen.
    Das blanke Porzellan leuchtete. Was noch von dem georgianischen Silber übrig war – es war ein Hochzeitsgeschenk für Bianca und Fergus Calhoun gewesen –, glitzerte. Unter dem fantastischen Licht des Waterford-Lüsters schimmerte der Lammbraten.
    Bevor eine ihrer Nichten eine Bemerkung machen konnte, stürzte Coco sich in höfliche Konversation.
    »Wir dinieren in formellem Stil, Trenton. Das ist so viel gemütlicher. Ich hoffe, Ihr Zimmer gefällt Ihnen.«
    »Sehr schön, danke.«
    Sein Raum war groß wie ein Stall, zugig und in der Decke mit einem Loch von der Größe einer Männerfaust ausgestattet. Aber das Bett war breit und weich wie eine Wolke. Und erst die Aussicht vom Fenster …
    »Ich kann einige Inseln von meinem Zimmer aus sehen.«
    »Die Porcupine Islands«, warf Lilah ein und reichte ihm ein Silberkörbchen mit Gebäck.
    Coco beobachtete alle wie ein Adler. Sie wollte Funken fliegen und Flammen züngeln sehen.
    Lilah flirtete mit ihm, aber deshalb durfte sie sich keine

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