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Cato 01 - Im Zeichen des Adlers

Titel: Cato 01 - Im Zeichen des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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»Vitellius, Pulcher und sechs Syrer.«
    »Dann wäre das Kräfteverhältnis ausgeglichen, sollten wir einen Ausfall wagen.«
    »Einen Ausfall?«, wiederholte Pyrax bestürzt, während er sich dicht an den Boden presste. »Herr, die werden uns niedermachen, ehe wir auch nur in ihre Nähe kommen.«
    »Bloß solange sie noch Pfeile haben.«
    »Falls wir so lange durchhalten.«
    Als ein gellender Schrei ertönte, fuhr Cato zusammen. Ein Maultier war an der Flanke getroffen worden, und jetzt schrie es vor Schmerzen, bäumte sich auf und zerrte am Geschirr. Einen Moment lang sah es so aus, als würde das Tier den Wagen in seiner Panik von den schutzsuchenden Legionären fortziehen, doch das andere Maultier war vor Schreck erstarrt und blickte seinen Kameraden angstvoll an, so dass sich der Wagen nicht von der Stelle rührte.
    »Passt doch auf, ihr Idioten!«, rief Vitellius ganz in der Nähe. »Ihr trefft ja die Maultiere. Wählt eure Ziele mit Bedacht – schießt bloß auf die Männer!«
    »Danke, Tribun«, murmelte Macro verbittert, während unablässig Pfeile in den Wagen einschlugen und die Schilde splitterten. Als er Catos Blick auffing, deutete er mit dem Daumen auf die Angreifer. »Allmählich habe ich die Nase voll von diesen Syrern. Wir sollten etwas unternehmen. «
    »Aber jetzt noch nicht, Herr«, meinte Cato flehentlich. »Bitte warte, bis unsere Chancen besser stehen.«
    Die Pfeile prasselten weiter auf sie nieder, jedoch nicht mehr in so rascher Folge, da die Syrer Munition sparten. Nach und nach waren sie näher gekommen und schossen nur noch dann, wenn sich ihnen ein Ziel bot. Die schmale Böschung machte es ihnen jedoch unmöglich, die Legionäre von der Flanke her anzugreifen. Daher wurde nach einer Weile offensichtlich, dass ein Patt erreicht war. Die Legionäre, die keine Rüstungen trugen und über lediglich zwei Schilde verfügten, wagten nicht, die Bogenschützen anzugreifen; und die leicht bewaffneten Bogenschützen, die gut ausgebildeten Infanteristen wenig entgegenzusetzen hatten, wagten nicht, sich auf einen Kampf Mann gegen Mann einzulassen. Die Syrer konnten bloß darauf hoffen, nach und nach immer mehr von Macros Männern auszuschalten.
    Der Pfeilhagel versiegte, doch die Legionäre blieben in Deckung, da sie dem Frieden nicht trauten.
    »Macro!«, rief Vitellius. »Macro! Lebst du noch?«
    »Jawohl, Herr!« antwortete der Zenturio gehorsam; die Rolle des Untergebenen konnte er so schnell nicht ablegen.
    »Das ist gut. Hör mal, Macro, ich bekomme die Truhe so oder so. Ihr steckt in der Falle, und ich habe bereits Verstärkung angefordert. Es wird eine Weile dauern, bis sie eintrifft. Bis dahin können wir hier rumsitzen und uns gegenseitig anstarren, oder du übergibst mir die Truhe. Dann lasse ich dich und deine Männer ziehen.«
    »Verpiss dich, Herr!«, schrie Macro zurück. »Wenn du die Truhe willst, musst du um sie kämpfen!«
    »Hör mich an, Zenturio! Wenn du mich warten lässt, habt ihr keine Gnade zu erwarten. Wir werden euch überrennen und alle töten. Rück die Truhe heraus, dann bleibt ihr am Leben. Darauf gebe ich dir mein Wort.«
    »Sein Wort?« Cato hob die Brauen. »Für wie dämlich hält der uns eigentlich?«
    »Das sehe ich genauso, Optio«, knurrte Macro.
    »Macro!«, rief der Tribun. »Ich gebe dir jetzt Bedenkzeit, damit du dich mit deinen Männern beraten kannst. Dann hast du die Wahl; entweder du zögerst das Unvermeidliche hinaus, dann müsst ihr alle sterben, oder du übergibst mir die Truhe, und ihr kommt mit dem Leben davon.«
    Macro wandte sich an seine Männer. »Was meint ihr?«
    »Er wird uns auf keinen Fall am Leben lassen«, sagte Pyrax entschieden. »Ganz gleich, wie wir uns entscheiden. «
    »Du hast Recht.« Macro nickte. »Also, was machen wir? Ein Ausfall kommt nicht in Frage.«
    »Es sei denn, wir greifen sie von zwei Seiten gleichzeitig an«, schlug Cato vor.
    »Und wie sollen wir das anstellen?«
    Cato wälzte sich herum und stützte sich auf einen Ellbogen auf, so dass er in die Richtung zeigen konnte, die er meinte.
    »Ein paar von uns gehen den Weg zurück. Das Gras am Rand steht hoch, das sollte euch eigentlich ausreichend Deckung geben. An der Stelle, wo es morastig wird, schwimmt ihr in einem weiten Bogen wieder zurück, bis ihr im Rücken des Gegners angelangt seid. Dann nehmen wir sie in die Zange – hoffentlich reicht das Überraschungsmoment aus, sie eine Weile am Schießen zu hindern. «
    Als Cato geendet hatte, bemerkte er, dass die

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