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Cato 02 - Im Auftrag des Adlers

Titel: Cato 02 - Im Auftrag des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Weg ins Depot.
    Hinter einem kurzen, ansteigenden Strandstreifen erhob sich das schwer befestigte Tor, und von dort zog sich der Erdwall mit der Palisade in beide Richtungen. Auf der einen Seite des Nachschublagers erstreckten sich lange Reihen von Getreidespeichern, auf niedrigen Backsteinsockeln errichtet. Daneben standen, sorgfältig voneinander abgegrenzt, verschlossene Amphoren, die mit Öl, Wein oder Bier gefüllt waren. Andere Bereiche waren für Kleider- und Waffendepots abgeteilt, wo Speere, Schwerter, Militärsandalen, Tuniken und Schilde lagerten.
    In einem von Palisaden umgrenzten kleinen Pferch hockten zahlreiche britische Gefangene, schon seit Tagen der prallen Sonne ausgesetzt. Zu gegebener Zeit würde man sie in den Frachtraum eines nach Gallien zurückkehrenden Schiffes führen, bis sie nach einer langen Reise auf dem großen Sklavenmarkt in Rom enden würden.
    Ein kurzes Stück außerhalb der Wälle des großen Depots stand das Feldschlachthaus, wo Schweine und Ochsen von Berufsmetzgern geschlachtet wurden. Neben der Anlage türmte sich ein riesiger Haufen von Eingeweiden, Organen und anderen nicht verwertbaren Teilen der geschlachteten Tiere. Der Haufen schimmerte im strahlenden Sonnenschein, und ein Schwarm Seemöwen und anderer Aasfresser stopfte sich unter wildem Geflatter und schrillen Schreien voll. Das Gezeter wurde vom Wind aufs Meer hinausgetragen, und diese Brise führte leider auch den Gestank des Abfallhügels mit sich.
    Der widerliche Gestank verstärkte sich noch, als das Frachtschiff sich der Anlegestelle näherte, und mehr als einem von Macros Männern drehte sich fast der Magen um. Doch als sie sich der Mole auf etwa hundert Fuß genähert hatten, wehte der Wind nicht mehr direkt vom Abfallhaufen herüber, und die Luft war wieder leichter zu atmen. Cato hielt sich an der Holzreling fest und holte ein paar Mal tief Atem, um seine Lunge zu reinigen. Mit geübter Hand wendete der Rudergänger das breite Blatt des Steuerruders am Achterschiff, und der Frachter glitt herum und näherte sich der Anlegestelle längsseits.
    »Riemen einziehen!«, brüllte der Kapitän durch trichterförmig gewölbte Hände, und die Mannschaft zog die Riemen eilig Handschlag um Handschlag ein und verstaute sie an Deck. Am Bug und am Heck standen Matrosen mit aufgerollten Tauen, und als das Schiff sich der Anlegestelle langsam näherte, warfen sie diese den Männern zu, die schon an den Pollern warteten und das Lastschiff so dicht heranzogen, dass es sanft anstieß, bevor sie es mit den Tauen festlegten.
    Gleich darauf wurde eine klappbare Landungsbrücke angelegt, und vom steilen Hang hinter der Anlegestelle, wo es von Verwundeten auf Tragen nur so wimmelte, kam ein rangniederer Tribun an Bord geeilt. Einige spanische Hilfssoldaten hockten in der Nähe. Der Tribun schaute sich an Deck um, erblickte Macro und trat rasch auf ihn zu.
    »Zenturio! Was hast du da für eine Fracht?«
    »Meine Zenturie und einige aus medizinischen Gründen Entlassene, Herr.« Macro salutierte und nahm ein Klapptäfelchen aus Wachs aus dem Proviantbeutel an seinem Gürtel. »Hier ist mein Befehl, Herr. Wir sollen den Ersatz für die Zweite Legion abholen und mit ihm zur Tamesis marschieren.«
    Der Tribun warf einen Blick auf das Täfelchen und nickte angesichts des Siegelabdrucks der Zweiten Legion im Wachs.
    »Schön, bring deine Männer an Land und begib dich zum Hauptquartier. Dort versorgt man euch mit Zelten und Essensrationen für die Nacht. Wegtreten.« Er winkte ungeduldig und stand dann, mit den Fingern aufs Geländer trommelnd, am Rand der Landungsbrücke, bis der letzte Mann aus Macros Zenturie an Land gestapft war. Cato hörte, wie der Tribun einen Befehl rief, und sah zu, wie die Hilfstruppen mit dem Ausladen der langen Reihe von Krankentragen begannen. Viele Verwundete hatten da, wo Arme oder Beine sein sollten, nur noch verbundene Stümpfe, während ein Mann, dessen Kopf mit einem blutbefleckten Tuch umwickelt war, in voller Lautstärke vor sich hingeiferte, völlig bedeutungsloses Zeugs, das er den Umstehenden an den Kopf schleuderte. Cato starrte den Mann schaudernd an.
    »Von der Sorte wird es noch mehr geben, bevor der Feldzug vorbei ist«, sagte Macro ruhig.
    »Ich glaube, da wäre ich lieber tot.«
    Macro sah zu, wie der Mann plötzlich wild um sich schlug, bis er mitsamt Tragbahre und Trägern fast zwischen dem Schiff und der Anlegestelle ins Wasser gefallen wäre. »Ich auch, Junge.«
    Seine Tragestange

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