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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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seid in Sicherheit.«
    Cato trat zur Rückseite des Wagens und blickte in den düsteren Innenraum. Dort kauerte eine Frau, die Arme um die Schultern eines kleinen Jungen und eines geringfügig älteren Mädchens gelegt, die beide die Augen aufgerissen hatten und vor Entsetzen wimmerten. Ihre Kleidung war einmal von bester Qualität gewesen, jetzt aber dreckig und zerlumpt. Die drei hätten Bettler auf der Straße sein können, wie sie so verschreckt im Wagen kauerten.
    »Herrin Pomponia.« Cato bemühte sich, beruhigend zu klingen. »Ich bin ein Optio der Zweiten Legion. Dein Mann hat uns auf die Suche nach dir geschickt. Hier ist mein Zenturio.«
    Cato trat zur Seite, und Macro stellte sich neben ihn. Der Zenturio machte Prasutagus ein Zeichen, den Weg zur Festung zu bewachen.
    »Sind alle unverletzt?« Macro sah die Frau und die beiden Kinder an. »Gut! Dann los. Bevor die Bande zurückkommt. «
    »Ich kann nicht«, antwortete Herrin Pomponia und hob ihren zerlumpten Rocksaum an. Ihr nackter Fuß war mit dem Knöchel an einen Eisenring im Wagenboden gekettet.
    »Die Kinder?«
    Herrin Pomponia schüttelte den Kopf.
    »Also gut, Kinder, dann runter vom Wagen, damit ich mich mit der Kette eurer Mutter befassen kann.«
    Die beiden drängten sich nur noch enger an ihre Mutter.
    »Los, tut, was er euch sagt«, forderte Herrin Pomponia sie freundlich auf. »Diese Leute sind hier, um uns zu helfen und zu eurem Vater zurückzubringen.«
    Das Mädchen rutschte zögernd über die schmuddeligen Bodenbretter zum Ende des Wagens und ließ sich in Boudicas Arme gleiten. Der Junge vergrub das Gesicht am Körper seiner Mutter und verkrallte die kleinen Fäuste fest in den Falten ihres Umhangs. Macro runzelte die Stirn.
    »Schau mal, Junge, wir haben keine Zeit für diesen Unsinn. Raus jetzt mit dir!«
    »So wird das nichts«, brummte Boudica. »Der Junge ist ohnehin schon völlig verängstigt.«
    Sie setzte sich das Mädchen auf die Hüfte und streckte die Hand nach dem Jungen aus. Seine Mutter versetzte ihm einen kleinen Schubs, und der Junge ließ sich vom Wagen herunterheben. Er umklammerte Boudicas Bein und beobachtete Cato und Macro ängstlich.
    Der Zenturio stieg in den Wagen und untersuchte die Verbindung von Fußfessel und Kette.
    »Mist! Es ist ein Verschluss mit Eisenstift – es gibt kein Schloss.«
    Der dicke Metallstift musste mit einem besonderen, spitzen Werkzeug entfernt werden. Macro zog sein Schwert und setzte die Schwertspitze vorsichtig auf das Stiftende. Herrin Pomponia sah erschreckt zu und zuckte instinktiv zusammen.
    »Du musst stillhalten.«
    »Ich versuche es. Sei vorsichtig, Zenturio.«
    Macro nickte und drückte behutsam auf das Stiftende. Als der Stift sich nicht bewegte, verstärkte er den Druck, wobei er darauf achten musste, dass das Schwert nicht abrutschte. Zähneknirschend und die Armmuskeln aufs Äußerste angespannt arbeitete er an der Fessel. Die Klinge glitt ab und fuhr unmittelbar neben Herrin Pomponias schmuddeligem Fuß in den Bretterboden.
    »Tut mir Leid. Ich versuch es noch mal.«
    »Beeil dich bitte.«
    Prasutagus rief etwas, und Cato blickte auf. Der Iceni-Krieger rannte zum Wagen zurück und stieß hastig etwas hervor. Boudica nickte.
    »Er sagt, dass sie kommen. Zu viert. Sie reiten im Schritt hierher zurück.«
    »Wie weit sind sie noch?«, fragte Cato.
    »Noch eine Viertelmeile von der Brücke entfernt.«
    »Dann bleibt uns nicht mehr viel Zeit.«
    »Ich versuche, sie so schnell wie möglich hier rauszubekommen«, schnaufte Macro, der dem Stift erneut mit der Schwertspitze zu Leibe rückte. »Da! Gerade hat er sich ein bisschen bewegt.«
    Cato eilte zur Vorderseite des Wagens. Er zerrte die Leiche des dicken Druiden in eine sitzende Position und klemmte ihm die Peitsche zwischen die Beine. Dann bedeutete er Prasutagus, den jüngeren Druiden zwischen die Bäume zu schleppen. Prasutagus hob sich die Leiche mühelos auf die Schulter. Dann trabte er vorne an den Zugtieren vorbei und warf die Leiche in den Schutz der Bäume.
    »Führe unsere Pferde außer Sichtweite! Wo ist Boudicas Pferd?«
    »Erledigt«, rief Boudica. »Der Sturz hat der Stute das Rückgrat gebrochen. Ich musste sie zurücklassen.«
    »Drei Pferde …« Cato wurde von kaltem Entsetzen gepackt. »Wir sind zu siebt. Zwei Reiter pro Pferd, das geht, aber drei?«
    »Wir müssen es versuchen«, erklärte Boudica fest und drückte die beiden Kinder beruhigend an sich. »Wir lassen keinen zurück. Wie geht es mit der Kette,

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