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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Frauen?
    Boudica lächelte über Catos verwirrte Miene. »Ich meine das wirklich so, Cato. Aber dass er anziehend ist, reicht nicht. Er ist Römer, ich bin eine Iceni, und der Unterschied ist zu groß. Prasutagus kommt jedenfalls aus einem bedeutenden Adelsgeschlecht und wird eines Tages vielleicht zum König meines Volkes. Er hat schon etwas mehr zu bieten als das Quartier eines Zenturios. Also muss ich mich dem Willen meiner Familie fügen, Prasutagus heiraten und meinem Volk treu bleiben. Und ich muss hoffen, dass Rom sein Wort hält und den Königen der Iceni weiter die Herrschaft über ihr Volk lässt. Wir sind ein stolzes Volk und können das Bündnis, das unsere Ältesten mit Rom ausgehandelt haben, nur ertragen, solange wir als gleichrangig behandelt werden. Sollte jemals der Tag kommen, an dem man uns auf irgendeine Weise entehrt, werdet ihr Römer lernen, wie schrecklich unser Zorn sein kann.«
    Cato sah sie mit unverhohlener Bewunderung an. Als Offiziersgattin wären ihre Talente wirklich verschwendet. Wenn überhaupt jemals eine Frau dazu geboren war, Königin zu sein, dann Boudica, obwohl Cato die beiläufige, zynische Art, mit der sie Macro abtat, sehr schmerzte.
    Boudica gähnte und rieb sich die Augen.
    »Genug geredet, Cato. Wir brauchen Schlaf.«
    Während er Holz nachlegte, hüllte Boudica sich in ihren dicken Reitumhang und drückte ihren Proviantbeutel zu einem bescheidenen Kopfkissen zurecht. Zufrieden mit ihren Bemühungen zwinkerte sie Cato zu, kehrte dem Feuer den Rücken, rollte sich zusammen und schlief ein.

    Am nächsten Morgen aßen sie etwas Zwieback und bestiegen dann steifbeinig ihre Pferde. Die beiden Packpferde brauchten sie nicht mehr, deshalb ließen sie sie frei. Mehrere Meilen weiter südlich stieg ein dünner Rauchschleier träge zum klaren Himmel auf, und darunter waren in einer Flussbiegung die dunklen Silhouetten von Hütten zu sehen. Dort hatten die Druiden die Nacht verbracht, erklärte Prasutagus. In der Ferne war ein Trupp Reiter zu sehen, die einen geschlossenen Wagen eskortierten. Cato hatte noch immer keine Vorstellung, wie sie es zu viert mit einer viel größeren Druidenschar aufnehmen sollten. Macro seinerseits war verstimmt, weil sie dem Feind nur tatenlos folgen konnten und passiv darauf warten mussten, dass sich eine Gelegenheit für einen Rettungsversuch bot. Dabei näherten sich die Druiden mit jedem Schritt den uneinnehmbaren Wällen der Großen Festung.
    Prasutagus führte sie Stunde um Stunde über schmale Pfade, von wo aus sie die Reiter und ihre Wagen zwar im Blick behielten, die Entfernung aber nur verringerten, wenn keine Gefahr bestand, entdeckt zu werden. Die erforderliche Wachsamkeit war äußerst anstrengend. Am späten Nachmittag waren sie noch immer ein Stück hinter dem Feind zurück, doch nahe genug, um zu sehen, dass der Wagen von zwanzig berittenen Druiden in ihren unverkennbaren schwarzen Umhängen begleitet wurde.
    »Scheiße«, sagte Macro, der angestrengt Ausschau hielt. »Zwanzig gegen drei ist kein gutes Verhältnis.«
    Prasutagus zuckte nur die Schultern und lenkte sein Pferd auf einen halb zugewucherten Pfad, der einen Hang hinaufführte. Die Druiden verschwanden für kurze Zeit hinter einer Baumreihe. Im Trab folgten die anderen Prasutagus bis zu einem Pfad, von dem sie, von der Hügelkuppe gedeckt, die Druiden unten in der Ebene weiter nach Südosten reiten sehen konnten. Macro ritt als Letzter, die Augen auf die Druiden geheftet, und als Cato plötzlich sein Pferd anhielt, musste Macro heftig am Zügel reißen, um nicht auf Catos Tier aufzureiten.
    »He! Was soll der Blödsinn?«
    Doch Cato achtete nicht auf seinen Zenturio.
    »Verdammt …«, murmelte er, beeindruckt von dem Anblick, der sich vor ihnen auftat.
    Als Macro sein Pferd neben Cato lenkte, erblickte auch er das riesige System von Befestigungswällen, das vor ihnen aus der Ebene aufragte. Mit seinem inzwischen für solche Schanzarbeiten geschärften Blick begutachtete Cato die versetzt angeordneten Rampen vor dem äußersten Tor und die klug angelegten Redouten, die jeden Angreifer dem Flankenfeuer von Pfeil-, Speer- und Schleudergeschosssalven aussetzten. Der höchstgelegene Ring der Hügelfestung war von einer soliden Palisade gekrönt. Nach Catos Schätzung maß die Festung von einer Seite zur anderen mindestens eine halbe Meile. Unterhalb der Festung wurde die hügelige Waldlandschaft von einem Flüsschen durchzogen.
    »Das war’s dann wohl«, erklärte Macro

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