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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Macro?«
    »Gar nicht, verdammt nochmal.« Macro schlüpfte hinten aus dem Wagen. »Warte, Herrin. Ich bin gleich zurück. Nun …« Er spähte durchs Dämmerlicht den Weg entlang. Vier dunkle Gestalten näherten sich der schmalen Jochbrücke. »Erst einmal müssen wir uns mit diesem Haufen befassen. Dann versuche ich es noch einmal mit der Kette. Notfalls schneide ich den verdammten Ring aus dem Boden heraus. Alle in den Wald. Da lang.«
    Macro führte Boudica und die Kinder vom Wagen fort in den Schutz der Bäume. Sie traten über die Leiche des jungen Druiden hinweg und kauerten sich in der Nähe der Pferde nieder, die Prasutagus an einen Kiefernstamm gebunden hatte.
    »Schwerter raus«, sagte Macro leise. »Folgt mir.«
    Er führte Cato und Prasutagus zu einer Stelle fünfzig Schritte vor dem Wagen; dort kauerten sie sich nieder und erwarteten das Auftauchen der Druiden. Die Zugpferde standen so still und ruhig da wie die Leiche ihres Herrn auf dem Kutschbock. Die drei Männer im Hinterhalt lauschten angestrengt nach dem ersten Hinweis auf das Kommen der Druiden. Dann war das Poltern der Hufe auf den Brettern der Jochbrücke zu hören.
    »Ihr rührt euch nicht vor mir«, flüsterte Macro. Beim Anblick von Prasutagus’ verwirrter Miene versuchte er es mit einer einfacheren Formulierung: »Ich kämpfe zuerst, dann kommst du. Verstanden?«
    Prasutagus nickte, und Macro wandte sich an Cato.
    »Gut, mach es kurz, und mach es blutig. Wir müssen sie alle erwischen. Keiner darf entkommen und Alarm schlagen. «
    Einen Moment später erblickten die Druiden den Wagen und riefen den Kutscher an. Als keine Antwort kam, riefen sie erneut. Das Schweigen machte sie vorsichtig. Hundert Schritte vor dem Wagen zügelten sie ihre Pferde und unterhielten sich leise.
    »Mist!«, zischte Macro. »Die kaufen uns das nicht ab.«
    Der Zenturio wollte aufstehen, doch Cato tat das Undenkbare und hielt seinen Vorgesetzten mit einer Geste zurück.
    »Warte, Herr. Einen Augenblick noch.«
    Macro war so erstaunt über die Unverschämtheit seines Optios, dass er einen Moment lang erstarrte, und da war auch schon das leise Gelächter der Druiden zu hören. Die vier Reiter setzten ihre Pferde wieder in Bewegung. Cato packte seinen Schwertknauf fester und spannte jeden Muskel an, bereit, sich in Macros Gefolge auf den Feind zu stürzen. Durchs unregelmäßige Netzwerk der tief hängenden Zweige beobachtete Cato die Druiden, die in einer lang gezogenen Linie hintereinander herritten. Neben ihm fluchte Macro; unter diesen Umständen mussten die drei Angreifer sich verteilen und konnten sich nicht unbemerkt auf die Feinde stürzen.
    »Überlasst mir den hintersten«, flüsterte Macro.
    Der erste Druide ritt an ihnen vorbei und rief dem Kutscher etwas zu. Offensichtlich machte er sich über ihn lustig. Prasutagus reagierte mit einem breiten Grinsen auf die Bemerkung, und Macro stieß ihn heftig in die Seite.
    Der zweite Druide passierte sie ebenfalls, doch im selben Moment rief der Anführer wieder etwas, diesmal viel lauter. Dies erschreckte eines der Zugpferde, das nun scheute und rückwärts ging. Der Wagen drehte sich leicht, und die Leiche des Kutschers kippte langsam zur Seite und fiel auf den Weg.
    »Jetzt!«, brüllte Macro und sprang mit einem Kampfruf aus dem Hinterhalt. Cato folgte seinem Beispiel und warf sich auf den zweiten Druiden. Zu seiner Rechten schmetterte Prasutagus sein Langschwert in einem weiten Bogen gegen den Kopf seines Gegners. Die Klinge drang mit einem widerlichen Knirschen ein, und der Getroffene sackte im Sattel zusammen. Cato setzte sein Kurzschwert bestimmungsgemäß ein und stieß es seinem Opfer in die Seite. Ein Luftschwall drang aus der Lunge des Getroffenen. Cato zerrte den Druiden an seinem schwarzen Umhang vom Pferd herunter zu Boden, wo er die Klinge herausriss und dem Gegner die Kehle durchschnitt.
    Ohne das Röcheln des Sterbenden zu beachten, blickte er sich mit stoßbereitem Schwert um. Prasutagus stürmte auf den Anführer zu. Der hatte inzwischen sein Schwert gezogen und sein Pferd gewendet. Er stieß ihm die Fersen in die Flanken und stürmte geradewegs auf den Iceni-Krieger zu. Prasutagus war gezwungen, zur Seite zu springen und dem unmittelbar folgenden Schwerthieb auszuweichen. Fluchend gab der Druide seinem Pferd erneut die Fersen und galoppierte auf Cato zu. Der Optio hielt mit erhobenem Schwert die Stellung. Mit wutverzerrtem Gesicht stürmte der Druide auf den tollkühnen Mann zu, der einem

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