Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
berittenen, ein Langschwert schwingenden Feind nur mit dem Kurzschwert der Legion bewaffnet entgegentrat.
    Cato hämmerte das Blut in den Ohren, als er das Pferd auf sich zuschießen sah, dessen Reiter zum tödlichen Hieb ausholte. Als er das warme Schnauben des Pferdes spürte, riss Cato die Klinge hoch und schmetterte sie dem Pferd über beide Augen, bevor er sich zur Seite warf. Einseitig geblendet und mit zertrümmerter Schädeldecke schrie das Pferd außer sich vor Schmerz auf. Es warf seinen Reiter ab und schoss über die Ebene davon, mit jedem Kopfschütteln dunkle Blutstropfen versprühend. Cato sprang auf und rannte auf den Reiter zu, der verzweifelt die Waffe hob. Mit einem scharfen Klirren der sich kreuzenden Klingen parierte Cato und stieß dann dem Druiden das Schwert in die Brust. Der Angriff versetzte die beiden reiterlosen Pferde in Panik, und sie galoppierten in die Dämmerung davon.
    Cato drehte sich nach Macro um, um sich zu vergewissern, wie weit er mit dem letzten Druiden gekommen war. In dreißig Schritten Entfernung spielte sich ein ungleicher Kampf ab. Der Druide hatte sich von seiner Verblüffung über den Angriff erholt, bevor Macro ihn erreichte. Mit dem Langschwert hieb er jetzt auf den untersetzten Zenturio ein, der sich um ihn herumgearbeitet hatte, um ihm den Weg zur Brücke abzuschneiden.
    »Ich könnte Hilfe gebrauchen!«, schrie Macro und riss das Schwert hoch, um einen weiteren Schlag abzufangen.
    Prasutagus war bereits auf dem Weg zu ihm, und Cato schoss ihm hinterher. Doch bevor einer der beiden den Zenturio erreichte, stolperte dieser und fiel. Der Druide nutzte die Gelegenheit, beugte sich tief vom Pferd herab, um auch ja sicher zu treffen, und hieb mit dem Schwert nach dem Gestürzten. Die Klinge traf mit einem dumpfen Laut auf und glitt an Macros Schädel ab. Macro sackte lautlos zusammen, und einen Moment lang war Cato einfach starr vor Schreck. Ein Wutgeheul aus Prasutagus’ Kehle brachte ihn wieder zu sich, und fest entschlossen, den Druiden dafür bluten zu lassen, griff er an. Doch der Druide war klug genug, sich nicht mit zwei Gegnern gleichzeitig anzulegen, und wusste zudem, dass er Hilfe holen musste. Er riss sein Pferd herum, preschte zur Festung davon und brüllte nach seinen Gefährten.
    Cato steckte sein blutiges Schwert in die Scheide und fiel neben dem bewegungslos daliegenden Macro auf die Knie.
    »Herr!« Cato packte Macro bei den Schultern, sah zusammenzuckend die schreckliche Wunde an der Schläfe und wälzte den Zenturio auf den Rücken. Das Schwert des Druiden hatte ihm einen großen Streifen Kopfhaut abrasiert und den Schädelknochen freigelegt. Macros lebloses Gesicht war blutverschmiert. Cato schob eilig die Hand unter seine Tunika. Das Herz des Zenturios schlug noch. Prasutagus kniete neben ihm und schüttelte mitfühlend den Kopf.
    »Los, komm! Pack ihn bei den Füßen. Bring ihn zum Wagen.«
    Sie schleppten gerade den leblosen Zenturio zurück, als Boudica mit den beiden Kindern an der Hand aus dem Wald kam. Als sie Macro sah, blieb sie stehen. Das kleine Mädchen an ihrer Seite zuckte bei dem Anblick zurück.
    »O nein …«
    »Er lebt noch«, schnaufte Cato.
    Sie legten Macro vorsichtig hinten im Wagen ab, und Boudica holte einen Schlauch mit Wasser unter der Kutschbank hervor. Beim ersten genaueren Blick auf die Wunde des Zenturios erbleichte sie, zog dann den Stöpsel aus dem Schlauch und goss Wasser über die blutige Masse aus Haut und Haar.
    »Gib mir dein Halstuch«, befahl sie Cato, der es eilig aufband und ihr reichte. Mit einer Grimasse schob Boudica die abgetrennte Kopfhaut wieder an ihren Platz auf dem Schädelknochen zurück und wickelte das Stück Stoff fest um die Wunde. Dann nahm sie Macro das blutdurchtränkte Halstuch ab und band auch das noch darum. Der Zenturio war noch immer bewusstlos, und sein Atem ging flach.
    »Er stirbt«, sagte Cato.
    »Nein«, entgegnete Boudica heftig. »Nein. Hörst du? Wir müssen ihn hier wegschaffen.«
    Cato wandte sich an Herrin Pomponia. »Wir können nicht weg. Nicht ohne dich und die Kinder.«
    »Optio«, erwiderte Herrin Pomponia sanft, »nimm deinen Zenturio und meine Kinder und geh. Bevor die Druiden zurückkommen.«
    »Nein.« Cato schüttelte den Kopf. »Wir fliehen gemeinsam. «
    Sie hob den Fuß mit der Kette. »Ich kann nicht. Aber ihr müsst meine Kinder wegschaffen. Ich flehe euch an. Für mich könnt ihr nichts mehr tun. Rettet sie.«
    Cato zwang sich, ihr ins Gesicht zu sehen. Ihre

Weitere Kostenlose Bücher