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Cato 03 - Der Zorn des Adlers

Titel: Cato 03 - Der Zorn des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Lärm zurück und brachte beim Weitermarsch den Kopf hinter dem Schild in Deckung. Aus den Reihen der Legionäre stiegen nun mehr Schreie auf, da die Entfernung sich verringerte und die Schleuderer genauer zielen konnten. Die Lücke zwischen der Kohorte und der Sperre aus gefällten Bäumen wurde immer kleiner, bis die Männer der vordersten Reihe endlich den wirren Gestrüpphaufen erreichten. Auf der anderen Seite hatten die Gegner den Beschuss eingestellt, schwenkten Schwerter und Speere in der Luft und schrien den Römern ihre Kriegsrufe ins Gesicht.
    »Halt! Räumt die Sperre weg! Gebt den Befehl weiter!«, schrie Macro, dem klar war, dass seine Stimme bei dem Lärm nicht weit trug.
    Die Legionäre steckten eilig ihr Schwert in die Scheide, packten zu und bemühten sich verzweifelt, das wirre Geäst auseinander zu zerren. Während die Männer mit dem improvisierten Verteidigungswall der Durotriges beschäftigt waren, schallte plötzlich hinter der Zenturie wildes, vielstimmiges Gebrüll durchs Tal. Cato warf einen Blick zurück und erblickte eine dunkle Masse von Kämpfern, die über den Schnee hinweg auf die zwei hinteren Zenturien der Karreeformation zustürmten. Hortensius gab diesen beiden Zenturien mit dröhnender Stimme den Befehl, sich umzudrehen und der Bedrohung entgegenzustellen.
    »Hübsche Falle!«, knurrte Macro, während er einen dicken Stamm aus der Barrikade wuchtete und an den Mann hinter ihm weiterreichte. »Schaff das Zeug so schnell wie möglich weg!«
    Während die Durotriges von hinten gegen die Formation anrannten, zerrten die Legionäre vorne wie wild die Barriere auseinander, denn ihnen war verzweifelt bewusst, dass die Kohorte der Vernichtung entgegenging, wenn es nicht gelang, den Weg nach vorn freizuräumen. Langsam gelang es, den Wall auseinander zu zerren und kleine Lücken zu öffnen, durch die ein Mann sich hindurchschieben konnte. Macro verbot den Männern eilig, den Feind auf eigene Faust anzugreifen. Alle mussten sein Kommando abwarten. Einige der Durotriges waren nicht so vernünftig und stürzten sich auf die Römer, sobald eine Öffnung sich auftat. Sie bezahlten teuer für dieses Ungestüm und wurden, kaum auf der römischen Seite angelangt, sofort niedergemetzelt. Doch zumindest gelang es ihnen noch im Tod, die Römer aufzuhalten. Schließlich waren einige Öffnungen entstanden, die jeweils mehreren Männern Raum zum Durchmarsch boten, und Macro rief den Befehl, sich mit gezogenen Schwertern hinter den Lücken aufzustellen.
    »Cato! Du gehst zur linken Flanke und übernimmst dort das Kommando. Sobald ich den Befehl erteile, marschiert ihr durch, und du formierst die Männer auf der anderen Seite so schnell wie möglich neu. Kapiert?«
    »Ja, Herr.«
    »Dann marsch!«
    Der Optio schob sich durch die Reihen der Zenturie nach hinten und rannte dann zum linken Rand der Formation.
    »Platz da! Platz!«, schrie Cato und drängte sich nach vorn durch. Schräg vor sich erblickte er eine Lücke in der Barrikade. »Sammelt euch um mich! Beim Befehl des Zenturios rücken wir gemeinsam vor!«
    Die Legionäre schlossen die Reihen um ihren Optio und hielten die Schilde dicht an dicht, um den Waffen des Gegners beim Vordringen möglichst keine Angriffsfläche zu bieten. Dann warteten sie mit gezogenen Schwertern und lauschten im lärmenden Kriegsgeschrei der Durotriges angestrengt auf Macros Befehl.
    »Sechste Zenturie!« Die Stimme des Zenturios drang wie aus großer Ferne heran. »Vorwärts!«
    »Jetzt!«, schrie Cato. »Bleibt dicht bei mir!«
    Cato hielt den Schild etwas weiter vom Körper weg, um Hiebe und Stöße besser ausgleichen zu können, und marschierte los, wobei er darauf achtete, dass die anderen dicht neben ihm blieben und den Schildwall aufrechterhielten. Zwar hatten die Legionäre die größeren Stämme und Äste beiseite gezerrt, doch der Boden war mit Resten des Walls übersät, und bei jedem Schritt war Vorsicht geboten. Sobald die Durotriges den römischen Vorstoß bemerkten, schwoll ihr Kriegsgeschrei zu noch größerer Wut an, und sie warfen sich auf die Legionäre. Cato spürte, wie jemand seinen Schild rammte, stieß eilig mit dem Schwert zu, merkte, dass er den Feind gestreift hatte und riss die Waffe zurück, um für den nächsten Stoß bereit zu sein. Auf beiden Flanken schoben die Männer der Zenturie sich durch, drängten von hinten nach und stießen tiefer in die dunkle Masse der Briten auf der anderen Seite der Barrikade vor.
    Offensichtlich hatten die

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