Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Cato 04 - Die Brüder des Adlers

Titel: Cato 04 - Die Brüder des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
Vom Netzwerk:
über die Schulter zurückzuwerfen. Unmittelbar hinter ihm, keine sechs Fuß entfernt, holte ein Durotrige mit dem Speer zu einem tödlichen Wurf in Catos Rücken aus. Seine Züge waren von einem raubtierhaften, triumphierenden Grinsen verzerrt. Doch plötzlich prallte etwas dumpf auf. Der Mann erstarrte und Cato bemerkte den gefiederten Schaft eines Pfeils, der aus seinem Schädel ragte. Der Getroffene taumelte zurück und Cato warf sich durch das nur einen Spalt weit geöffnete Tor und brach drinnen auf dem Boden zusammen. Sofort drängten die Verteidiger von innen gegen das Tor und stemmten es genau in dem Moment zurück, in dem die ersten Durotriges von der anderen Seite dagegenkrachten. Doch die Zahl dieser Angreifer war zu klein, um etwas auszurichten, und gleich darauf wurde der Riegel wieder sicher und fest in seine Halterung zurückgeschoben. Cato kauerte noch immer auf allen vieren, und rang mit hängendem Kopf um Atem.
    Eine dunkle Gestalt beugte sich über ihn.
    »Du siehst ja ganz schön übel aus, Junge«, meinte Macro kichernd. »Wo warst du denn den ganzen Tag?«
    Cato holte tief Luft, um überhaupt antworten zu können. »Freu mich auch, dich zu sehen … Tincommius?«
    »Nichts von ihm zu sehen. Komm, ich helf dir hoch.«
    Macro packte Cato fest unter den Armen und zog ihn auf die Beine. Im flackernden Licht einer Fackel sah Cato, dass auch Macro völlig verdreckt war und einen großen, blutdurchtränkten Verband um den Oberschenkel trug.
    »Alles in Ordnung mit dir ?«
    Macro war gerührt von der Sorge im Gesicht seines jungen Kameraden. »Ist nicht der Rede wert. Irgendein Drecksack dachte, er könnte mir eins ins Bein versetzen, um mich aufzuhalten.«
    »Schlimm?«
    »Du solltest den Burschen mal sehen«, erwiderte Macro lachend. »Ohne Kopf wird er wohl kaum weit kommen. Ich kann aber nicht behaupten, dass du dir für deine Rückkehr einen besonders guten Zeitpunkt ausgesucht hast.«
    »Wie viele sind zurückgekommen?«
    »Die meisten Legionäre. Figulus war der Erste.«
    »Und die Kohorten?«
    Macro schüttelte den Kopf. »Sieht nicht gut aus. Bisher kaum zweihundert. Ein paar werden noch draußen sein, aber viele wohl nicht mehr. Sie haben den größten Teil ihrer Ausrüstung auf der Flucht weggeworfen. Außer deinem Standartenträger.«
    »Mandrax?«
    »Genau der. Kam kurz vor dir zurück und trug noch immer die Standarte. Von seiner Sorte könnten wir noch ein paar brauchen. Jedenfalls habe ich Silva Ersatzausrüstung aus dem Depot herbringen lassen. Er ist da drüben bei dem Wagen. Du solltest dir neue Sachen geben lassen. Irgendwie habe ich das Gefühl, dass du die brauchen wirst. Ich bin jetzt oben auf der Palisade.«
    Als Macro zum Verteidigungswall hochstieg, schaute Cato sich um, um sich ein Bild von der Lage zu machen. In den Gassen, die in der Nähe des Tors lagen, hatten einige Häuser Feuer gefangen, und kleine Gruppen von Stadtbewohnern bemühten sich, die Flammen eilig zu ersticken, bevor sie außer Kontrolle gerieten. Silva, der altgediente Quartiermeister, verteilte Ersatzausrüstungen an die Überlebenden der Wölfe und Keiler. Als er Cato sah, empfing er ihn mit einem Gruß.
    »Zenturio! Es hieß, wir hätten dich verloren. Dachte schon, du wärest auf einen Rekord aus.«
    »Rekord?«
    »Die kürzeste Zenturionatskarriere der Legion.«
    »Sehr komisch. Ich brauche Ersatz für meine Ausrüstung. «
    »Was brauchst du?«
    »Alles. Außer dem Schwert.«
    »Gab es da nicht mal den Spruch, dass ein Soldat entweder mit seinem Schild zurückkehrt oder auf seinem Schild?«
    »Manchmal ist es wichtiger, den nächsten Kampftag zu erleben.« Cato warf einen Blick in den Wagen, der mit Helmen, Schwertern, Dolchen, Schwertgurten, Wurfspeeren, Schilden und allem möglichen anderen beladen war. »Hast du einen Kettenpanzer?«
    »Tut mir Leid. Die sind alle weg. Jetzt gibt es nur noch das hier.« Er klopfte auf einen der neuen Schienenpanzer, die in der Legion immer beliebter wurden. »Den oder keinen, Herr.«
    »Na gut.« Cato nahm den Panzer entgegen und legte ihn über der Tunika an. Silva half ihm, die Riemen zuzuschnüren, während der Zenturio sich statt des verlorenen Helmfutters einen Fetzen Stoff um den Kopf band.
    »So.« Silva trat zurück. »Hast du schon einmal so einen Panzer getragen, Herr?«
    »Nein.«
    »Du wirst feststellen, dass er durchaus bequem ist. Der einzige Nachteil besteht darin, dass er das Speerwerfen erschwert. Ansonsten trägt er sich aber sehr gut und ist

Weitere Kostenlose Bücher