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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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flussabwärts. Endlich fiel er zur Seite und verschwand, als er durch das Gewicht der Rüstung in die Tiefe gezogen wurde.
    »Armer Kerl«, flüsterte jemand.
    »Ruhe im Glied!«, rief Macro. »Ruhe!«
    Die grässliche Anspannung verstärkte sich noch und zerrte an den Nerven der Legionäre, die auf die Hauptstreitmacht des Feindes warteten. Es sollte nicht lange dauern. Zuerst hörte man entferntes Grollen, das stetig lauter wurde, dann legte sich ein Nebel über die Stelle, wo der Pfad hinter der Hügelkuppe verschwand. Schließlich zeichneten sich die Silhouetten von Standarten, Speeren, dann Helmen und schließlich auch die der Soldaten vor dem Horizont ab.
    Macro ließ den Blick über die Vorhut von Caratacus ’ Armee schweifen. Zu Tausenden kamen sie die Böschung auf die Furt zugestürmt. Dann drehte er sich um und hielt wütend nach einem Zeichen von Maximius und dem Rest der Kohorte Ausschau. Doch jenseits der gemächlich dahinfließenden Tamesis war alles ruhig.

KAPITEL 11
    U nd Macro hat wirklich gesagt, dass es die Hauptstreitmacht ist?«
    »Ja, Herr«, antwortete der Bote.
    »Also gut. Geh rüber zum Decurio.« Maximius deutete auf die Reiter an der linken Flanke. »Sag ihm, dass er Vespasian sofort Bericht erstatten soll. Los!«
    Der Läufer salutierte und rannte zu den Spähern. Maximius rief seine Centurionen zusammen. Sofort eilten sie die stillstehende Kolonne entlang auf ihn zu. Maximius wartete, bis sich auch Cato, der am weitesten zu laufen hatte, zu ihnen gesellte. Dann überbrachte er ihnen die Neuigkeiten.
    »Caratacus kommt auf unsere Furt zu. Er hat einen Vorsprung. Seht dort.« Der Kohortenkommandant deutete auf die gegenüberliegende Seite des Flusses. Ein feiner Schleier, den Cato bisher nicht bemerkt hatte, hing über dem Ufer der Tamesis.
    »Wo ist Macro?«, fragte Tullius.
    »An der Furt. Er bereitet die Verteidigung vor.«
    »Verteidigung? Versucht er etwa, die Furt zu halten?« Tullius hob ungläubig die Augenbrauen.
    »So lauten unsere Befehle.«
    »Aber, Herr, das ist glatter Selbstmord.«
    »Ich hoffe nicht. Weil wir uns ihm nämlich anschließen werden.«
    Antonius und Felix tauschten verwunderte Blicke aus.
    Cato drängte sich vor. »Herr, wir sollten so schnell wie möglich aufbrechen.«
    »Recht hast du, Cato. Zurück zu euren Einheiten. Wir marschieren mit doppelter Geschwindigkeit. Keine Rücksicht auf Nachzügler.«
    Die Centurionen kehrten zu ihren Männern zurück. Maximius gab den Befehl zum Gewaltmarsch. Die Kolonne setzte sich unter dem schnellen, donnernden Rhythmus trampelnder Stiefel in Bewegung. Aus den Augenwinkeln bemerkte Maximius, wie der Bote, den Macro geschickt hatte, von den Spähern zurückkehrte. Hinter ihm wirbelte eine Staubwolke um einen Reiter herum auf, der in vollem Galopp über sein Pferd gebeugt war. Der Bote schlenderte neben Maximius her und wartete auf neue Befehle. Dieser musste zugeben, dass der Mann über eine außerordentliche Kondition verfügte.
    »Schaffst du es zurück zu Macro?«
    »Natürlich, Herr«, antwortete der Bote, dessen Brustkorb sich mit jedem Atemzug hob.
    Der Kohortenkommandant senkte die Stimme. »Sollte er noch dort sein, wenn du die Furt erreichst, dann sag ihm, dass wir mit höchster Geschwindigkeit auf dem Weg zu ihm sind. Und wenn er nicht mehr da ist, dann kehrst du um und warnst uns. Verstanden?«
    »Nicht mehr da?«, sagte der Bote leise. »Herr, meinst du … «
    »Du weißt genau, was ich meine«, zischte Maximius. »Marsch!«
    Der Läufer salutierte und rannte auf dem Pfad entlang der Furt davon. Maximius sah sich um. Alle fünf Centurien hatten an Geschwindigkeit zugelegt und marschierten nun gleichmäßig voran. Er holte tief Luft und brüllte den Befehl zum Laufschritt, den die Männer viele Male geübt hatten und den sie über eine Stunde lang durchhalten konnten. Wenn genug Zeit blieb, würde sie Maximius kurz verschnaufen lassen, bevor er sie in die Schlacht warf – sie sollten schließlich noch in der Lage sein zu kämpfen.
    Am Ende der Kolonne folgten Centurio Cato und seine Männer dem Tempo, das die Centurie vor ihnen vorgab. Die Ausrüstung klimperte und klirrte, während sie über den Pfad trabten. Die Männer keuchten schwer unter der Last ihrer Waffen. Hin und wieder ermahnte ein Centurio oder ein Optio die Männer brüllend, nicht zurückzufallen, gefolgt von einem Schwall aus Flüchen und der Androhung schwerer Strafen. Cato entfernte sich einige Schritte von seiner Centurie und ließ sich

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