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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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zur Centurie zurückzukehren.«
    Lentulus nickte, ging in die Hocke und richtete den Blick auf den heranrückenden Feind. Der Centurio drehte sich um und ging ein paar Schritte auf die Furt zu, dann blieb er stehen, um das Südufer der Tamesis in Augenschein zu nehmen. Auf dem Pfad, der das gegenüberliegende Ufer entlangführte, war kein Lebenszeichen zu erkennen. Dann bemerkte Macro ein Glitzern in weiter Entfernung und starrte konzentriert darauf. Vor der grünbraunen Landschaft konnte er einen schwachen Schimmer und im Himmel darüber einen dünnen Schleier ausmachen. Das musste die Dritte Kohorte sein. Noch ganze drei Meilen von der Furt entfernt!
    Caratacus würde den Übergang als Erster erreichen.
    Da Lentulus noch in Hörweite war, biss Macro die Zähne zusammen, um einen unbedachten Wutschrei zu unterdrücken, während er alle ihm bekannten Flüche der weit – zu weit – entfernten Kohorte entgegenzischte, die durch die flirrende Landschaft auf die Furt zukroch. Er warf ihr einen letzten sehnsüchtigen Blick zu, dann eilte er die Böschung zur Tamesis hinunter.
    Als er sich der Furt näherte, verlangsamte er den Schritt und holte Luft. Er wollte seine Männer auf keinen Fall weiter beunruhigen, daher bemühte er sich, so viel Ruhe und Selbstvertrauen wie möglich auszustrahlen.
    »Das reicht!«, rief er den Männern zu, die nach wie vor Holzpfähle in den Flussboden rammten. »Zurück zur Insel. Bewaffnet euch! Wir kriegen Gesellschaft.«
    Die Legionäre ließen die übrig gebliebenen Holzpfähle liegen und wateten mit der Strömung auf dem sicheren Pfad zur Lücke in der Barrikade.
    »Nicht rennen!«, rief Marco ärgerlich. »Wenn sich einer von euch auf einem Pfahl aufspießt, überlasse ich ihn den Briten.«
    Unter größter Willensanstrengung und aus Furcht vor dem Zorn ihres Centurio zwangen sich die Männer, langsamer zu gehen.
    Macro folgte ihnen gemessenen Schritts und achtete dabei auf die spitzen Enden der Pflöcke, die sie in den Boden getrieben hatten. Vor sich sah er, wie sich seine Männer hinter der Barrikade formierten, hastig die Helme aufsetzten und die Speere und Schilde aufhoben, die sie neben dem ausgetretenen Pfad abgelegt hatten, der über die kleine Insel führte. Macro stieg tropfend aus dem Wasser und sah sich um. Sein Blick fiel auf einen großen, drahtigen Legionär.
    »Fabius!«
    »Herr!« Der Mann richtete sich gerade auf, als Macro auf ihn zukam.
    »Zieh die Rüstung aus. Ich brauche einen Boten.«
    »Jawohl, Herr.« Eilig löste Fabius die Lederbänder, die den Schienenpanzer zusammenhielten, während ihm Macro seinen Auftrag erklärte.
    »Centurio Maximius nähert sich von Süden her. Er ist noch etwa drei Meilen entfernt. Du läufst so schnell du kannst zu ihm. Sag ihm, dass Caratacus den Fluss an dieser Furt überqueren will. Sag ihm, dass er sofort einen Reiter zum Legaten schicken soll, der ihm Bericht erstattet. Nein, warte … « Macro konnte sich gut vorstellen, wie diese Botschaft in den Ohren des empfindlichen Kohortenkommandanten klingen würde. »Sag ihm, dass ich mit allem gebotenen Respekt vorschlage, einen Reiter zum Legaten zu schicken. Und schließlich sagst du ihm, dass Caratacus näher an der Furt ist als seine Truppen und dass er die Kohorte so schnell wie möglich hierherbewegen soll. Nein, noch schneller!«
    »Jawohl, Herr.« Fabius grinste, während er sich aus der Rüstung befreite und sie am Wegesrand ablegte.
    »Worauf wartest du noch?«, knurrte Macro. »Beweg dich!«
    Fabius rannte zum Fluss hinunter und watete so schnell durch die Furt, dass es spritzte. Macro sah ihm einen Augenblick lang hinterher, dann wandte er sich zu seinen Männern um. Die meisten hatten sich bewaffnet und waren gefechtsbereit. Geduldig wartete Macro ab, bis sich auch der letzte Mann den Kinnriemen seines Helms geschnürt hatte. Keine leichte Aufgabe, wenn ihn seine Kameraden und sein befehlshabender Offizier ungeduldig dabei beobachteten. Schließlich sah der Legionär schuldbewusst auf und stand stramm. Macro räusperte sich.
    »Stillgestanden!«
    Die Legionäre stellten die Schilde und Speere vor sich ab und bildeten auf dem Pfad unter den Weiden eine geschlossene Linie.
    »In weniger als einer Stunde wird Caratacus mit seiner Armee über diese Furt herfallen. General Plautius ist vermutlich direkt hinter ihm, um ihm das Schwert tief in den Arsch zu stecken.«
    Diese grobe Bemerkung brachte die Männer zum Kichern. Macro gönnte ihnen diesen Augenblick der Heiterkeit,

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