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Cato 05 - Beute des Adlers

Cato 05 - Beute des Adlers

Titel: Cato 05 - Beute des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Gefühlswallungen gewöhnen würde, die einen vor jedem Kampf ergriffen.
    »Ein Mann aus dem Lager!«
    Die Stimme war von so weit her gekommen, dass Cato ihre Richtung zunächst nicht ausmachen konnte. Er sah, wie die Köpfe herumwirbelten und blickte ebenfalls hinter sich. Der Aussichtsposten, den Macro zur Bewachung des Lagers abgestellt hatte, winkte und deutete auf die Rauchsäule. Niemand regte sich. Ein einzelner Mann stellte keine Gefahr dar. Jetzt galt es abzuwarten, was es mit der sich nähernden Gestalt auf sich hatte.
    Der Aussichtsposten drehte sich wieder um. »Es ist einer von unseren!«, rief er schließlich.
    Cato lief es eiskalt den Rücken hinunter. Wenn es nun Maximius war? Oder Felix? Das wäre so tödlich für ihn wie ein gegnerischer Schwerthieb. Ärgerlich ermahnte er sich, dass seine Furcht völlig unbegründet war. Schon lange, bevor der Mann die Hügelkuppe erreichte und zur Barrikade lief, wusste er, um wen es sich handelte.
    »Herr!«, rief der Aussichtsposten den Verteidigern zu. »Es ist Nepos.«
    Tullius wandte sich Cato zu. »Centurio Cato, du kommst mit.«
    Sie kletterten von der Barrikade und gingen Nepos entgegen, der gerade den Fuß des Hügels erreicht hatte.
    Tullius baute sich vor ihm auf. »Erstatte Bericht! Was ist im Lager geschehen?«
    Nepos rang nach Atem, leckte sich über die Lippen und warf Cato einen kurzen Blick zu.
    »Erzähl ihm, was passiert ist«, sagte Cato.
    »Herr, die Dorfbewohner … sie haben das Lager geplündert … es in Brand gesteckt … ich bin aus dem Zelt gegangen … um nachzusehen. Sie haben mich bemerkt … verfolgt … ich wollte zurück zu Maximius … aber ich kam zu spät.«
    Tullius warf Cato einen entsetzten Blick zu. »Was ist mit Maximius? Und mit Felix?«
    Nepos senkte den Kopf und schnappte nach Luft.
    »Was ist mit ihnen?« Tullius packte Nepos ’ Arm. »Sprich!«
    »Sie sind tot, Herr. Ich konnte nichts für sie tun. Die Dorfbewohner sind mir gefolgt. Ich musste rennen … «
    Der Mann war völlig erschöpft. Mehr gab es auch nicht zu sagen. Tullius ließ ihn los und richtete den Blick auf die Rauchwolke, die über dem Tal hing.
    »Die armen Schweine.«
    »Ja, Herr.« Cato nickte. »Woher hätten wir denn ahnen können, dass die Dorfbewohner das Lager angreifen?«
    »Wir hätten sie nicht dort zurücklassen sollen.«
    »Herr, das konnten wir unmöglich wissen. Außerdem mussten wir uns Caratacus ’ Angriff stellen.« Cato sprach langsam und ruhig, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. »Niemand trägt die Schuld dafür. So etwas geschieht im Krieg nun mal. Da kann man nichts machen, Herr.«
    Centurio Tullius sah ihn einen Augenblick lang schweigend an. »Nein. Nichts.«
    »Herr«, fuhr Cato fort, »Wir sollten zur Barrikade zurück. Der Feind bereitet bereits den nächsten Angriff vor. Nepos?«
    »Ja, Herr?«
    »Such dir Ausrüstung zusammen und melde dich bei mir auf der Palisade.«
    »Ja, Herr.«
    Tullius sah Nepos hinterher, der den Gefallenen in der Nähe Schwert, Helm und Schild abnahm. »Ich will hoffen, dass er uns die Wahrheit gesagt hat.«
    »Selbstverständlich, Herr. So, wie Maximius mit den Dorfbewohnern umgesprungen ist, wundert es mich nicht, dass sie die erste Gelegenheit zur Vergeltung genutzt haben. Hättest du anders gehandelt? Hätten wir es nicht genauso gemacht?«
    Tullius sah Cato fragend an. »Hast du mir nichts zu sagen?«
    Cato hob die Augenbrauen. »Ich verstehe nicht, Herr.«
    »Was hast du … «
    Bevor Centurio Tullius seine Frage beenden konnte, ertönte ein Ruf von der Palisade.
    »Feind im Anmarsch!«

KAPITEL 40
    D ieses Mal ging der Feind vorsichtiger vor. Caratacus war es gelungen, seinen Männern Vernunft beizubringen. Die Krieger, die sich nun der Barrikade näherten, trugen Schilde vor sich her. Statt des üblichen keltischen Ansturms hatten sie es nun mit einem Gegner zu tun, der langsam und bedächtig vorging, wobei er sichtlich Mühe hatte, die ungewohnte Formation zu halten. Die Krieger hielten sich die Schilde über die Köpfe, eine unbeholfene, doch unverkennbare Nachahmung der Schlachtordnung, mit der Caratacus die Tamesis überquert hatte. Wenn die Barbaren weiterhin so schnell lernten, überlegte Cato, würden die Römer in wenigen Jahren alle Hände voll zu tun haben.
    Septimus sah seinen Centurio schief an. »Wenn das so weitergeht, können wir sie glatt als Hilfstruppe anheuern.«
    »Ja, als Verbündete wären sie mir gerade auch lieber«, murmelte Cato. Er spähte über den

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