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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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werden die große und bedeutende Stadt Palmyra nicht verlassen, welche gemeinen Drohungen die feigen Feinde Seiner Majestät auch immer ausstoßen. Gemeinsam werden wir die Zitadelle halten, bis der Statthalter Syriens mit seiner Armee eintrifft und die Aufständischen vernichtet!«
    Bevor Sempronius sich gesetzt hatte, war eine andere Gestalt unmittelbar hinter Prinz Amethus aufgestanden. Der Mann hatte eine breite Brust und verbarg unter den Falten seiner feinen, bestickten Gewänder offensichtlich einen mächtigen Körperbau. Er verbeugte sich vor dem König und wandte sich dem römischen Botschafter zu.
    »Dürfte ich unseren römischen Verbündeten fragen, wie lange wir warten müssen, bis die Armee des Cassius Longinus bei uns eintrifft?«
    Sempronius blieb bei seiner Antwort sitzen, eine kalkulierte Abfuhr und Ausdruck seiner Verachtung für den Sprecher.
    »Der Kommandant der Entsatztruppe hat mir berichtet, dass der Statthalter in wenigen Tagen eintreffen wird, Krathos.«
    »Tage? Wie viele Tage genau?« Der Blick des Mannes heftete sich auf Macro, und er hob die Hand, um Sempronius zum Schweigen zu bringen, als dieser zur Antwort ansetzen wollte. »Ich richte meine Frage an den Centurio. Nun, wie viele Tage?«

    Macro rutschte nervös auf seinem Stuhl herum, als aller Augen sich auf ihn richteten. Er blickte zu Sempronius, und der nickte und murmelte: »Sei ehrlich, Centurio.«
    Macro schluckte und rechnete angestrengt nach, wie viel Zeit der Statthalter wahrscheinlich benötigen würde, um seine Truppen zu versammeln und durch die Wüste nach Palmyra zu marschieren. Für den Tross würde die Strecke ein hartes Stück Arbeit bedeuten. Macro holte tief Luft und gab seine Antwort:
    »Mindestens noch fünfzehn Tage. Vielleicht sogar zwanzig, Herr.«
    »Zwanzig Tage?«, wiederholte Krathos mit Nachdruck.
    Sempronius beugte sich ein wenig dichter zu Macro und zischte: »Nicht dermaßen ehrlich, Macro. Bei allen Göttern!«
    »Zwanzig Tage!« Krathos breitete die Arme aus. »Wie soll diese Zitadelle noch zwanzig Tage durchstehen?«
    »Wir halten schon jetzt länger aus als gedacht«, konterte Sempronius. »Da schaffen wir es auch noch weitere zwanzig Tage.«
    »Aber mit welchen Mitteln denn?«, schoss Krathos zurück. »Die Wasservorräte sind nahezu aufgebraucht, und die Nahrungsvorräte halten auch nicht viel länger. Dank der Ankunft des Prinzen Balthus, seiner Freunde und unserer römischen Verbündeten haben wir jetzt weitere tausend Mäuler zu füttern, ganz abgesehen von den Hunderten von Pferden, die sie mitgebracht haben. Diese Römer sind keineswegs unsere Rettung, sondern haben die Situation sogar noch verschlimmert! Bis die Armee des Statthalters bei uns eintrifft, sind wir verhungert und
verdurstet, und Prinz Artaxes und seine Rebellen wühlen zwischen unseren Knochen.«
    »Nun gut«, unterbrach ihn Thermon und stieß seinen Stab auf die Bodenfliesen. »Was sollen wir deiner Meinung nach tun, Krathos?«
    »Mit den Rebellen verhandeln. Eine Vereinbarung treffen, damit die, die in der Zitadelle Schutz gesucht haben, verschont werden.«
    »Selbst wenn das bedeutet, dass Seine Majestät abdanken muss? Und dass wir unseren Vertrag mit Rom brechen?«
    »Auch dann.« Krathos nickte. »Meine Loyalität gegenüber Seiner Majestät ist grenzenlos, aber er muss einsehen, dass die Fortsetzung seiner Regierung Palmyra spalten würde. Das Gleiche gilt für Artaxes, sollte er die Zitadelle einnehmen und sich zum König erklären. Wie ich es sehe, gibt es nur einen einzigen Ausweg aus dieser Situation. Wir müssen dem Volk von Palmyra einen Kompromiss anbieten: Einen Herrscher, der weder Rom noch dem Partherreich verpflichtet ist. Wir müssen dem Volk Prinz Amethus als seinen neuen König vorstellen.« Er trat einen Schritt vor und legte dem Prinzen die Hand auf die Schulter. Amethus fuhr zusammen und sah sich rasch um. Krathos schenkte ihm ein beruhigendes Lächeln, und Amethus nickte glücklich und starrte wieder ins Leere.
    Krathos räusperte sich und fuhr fort: »Lasst Prinz Amethus das Machtgleichgewicht zwischen den großen Reichen wahren, zwischen denen wir gefangen sind. Möge Seine Majestät zugunsten seines ältesten Sohnes und Erben vom Thron zurücktreten. Dann kann Prinz Amethus unserem Königreich Frieden bringen.«

    »Frieden!«, schnaubte Prinz Balthus, der aufstand und Krathos ansah. »Unter meinem Bruder würde es keinen Frieden geben, und das weißt du. Amethus ist ein Dummkopf. Er ist leicht zu

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