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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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Balthus sofort. »So. Zufrieden?«
    Macro schnaubte höhnisch. »Also, das beweist doch gar nichts, mein Freund. Wenn weder du noch einer aus deinem Gefolge ihn getötet hat, wer dann?«
    »Warum nicht ein Römer?« Balthus lächelte schwach. »Vielleicht du selbst.«
    Macro schlug sich mit der Hand auf die Brust. »Ich?«
    »Wenn der König keine Erben hat, wird es Rom nach dem Tod meines Vaters leichter fallen, Palmyra zu annektieren. Das genügt als Motiv. Das bedeutet natürlich, dass ihr dafür sorgen müsst, dass auch ich ermordet werde.«

    »Und du hast wohl gar nichts vom Tod deines Bruders zu gewinnen?«, entgegnete Macro. »Außer der Tatsache, dass er dein einziger Mitbewerber um die Krone war.«
    »Das genügt, Centurio Macro!«, unterbrach Sempronius ihn barsch. »Sei still. Du machst die Dinge nicht besser.« Er wandte sich Balthus zu und mäßigte mit Mühe seinen Tonfall. »Prinz, akzeptieren wir vorläufig, dass keine der beiden Parteien beim Tod deines Bruders die Hand im Spiel hatte. Wir können es uns nicht leisten, uns von dieser Frage entzweien zu lassen. Nicht jetzt, da wir von einer feindlichen Armee umzingelt sind. Vielleicht meinst du, guten Grund zu haben, uns zu verdächtigen, so wie wir guten Grund haben, dich zu verdächtigen. Und vorläufig hat es den Anschein, dass der König alle und jeden verdächtigt. Wir müssen die Frage hintanstellen, bis die Belagerung vorbei ist.«
    »Die Frage hintanstellen?«, überlegte Balthus. Er wandte sich Thermon zu. »Was sagst du, alter Mann? Seit ich mich erinnern kann, bist du der Ratgeber meines Vaters. Glaubst du, er wird die Frage, wer seinen Sohn ermordet hat, hintanstellen?«
    Thermon dachte nach und antwortete dann: »Seine Majestät wird einige Tage von Trauer erfüllt sein. Dann, nach der Bestattung des Prinzen Amethus, so glaube ich, wird der König nicht rasten und nicht ruhen, bis er den Mörder gefunden und seinen Sohn gerächt hat.«
    »Gut«, sagte Sempronius. »Dann haben wir also ein paar Tage Aufschub. Hören wir auf, uns gegenseitig zu verdächtigen. Nach der Beerdigung werden wir alle dem König helfen, den Mörder zu finden. Einverstanden?«
    Balthus nickte. »Und jetzt, wenn ihr gestattet, würde
ich gerne in mein Quartier zurückkehren, um allein zu trauern.«
    »Natürlich.«
    Balthus verabschiedete sich mit einem kurzen Nicken von Cato und Macro und wandte sich dann Julia zu. »Meine Dame, ich zähle darauf, dass wir einander besser kennenlernen, wenn dies alles hier vorbei ist.«
    Julia zwang sich zu einem Lächeln. »Das hoffe ich, Prinz Balthus.«
    Er ergriff ihre Hand, führte sie nach oben, senkte den Kopf zu einem Handkuss und ließ die Lippen auf ihrer Haut verweilen. Julia verharrte bewegungslos, bis er ihre Hand freigab, dann trat sie einen Schritt zurück.
    »Ich wünsche euch allen eine gute Nacht«, sagte Balthus ruhig, drehte sich um und ging zu seinem Quartier zurück.
    Sie sahen ihm kurz hinterher, bevor Cato sanft Julias Hand ergriff und leise fragte: »Alles in Ordnung?«
    Sie zitterte. »Dieser Mann ist mir unheimlich.«
    »Du hast deine Sache gut gemacht, Tochter«, sagte Sempronius mit ruhigem Stolz. »Er kann deine Gefühle unmöglich erraten haben.«
    »Es wäre mir egal, wenn er sie erraten hätte.«
    Macro blähte die Wangen auf und kratzte sich am Hinterkopf. »Und? Glaubt ihr, dass er es getan hat? Hat er seinen Bruder ermordet?«
    Sempronius dachte darüber nach und antwortete dann: »Keine Frage. Balthus muss der Täter sein.«
    Cato nickte. »Und in diesem Fall haben wir ein Problem. Ein großes Problem. Wir haben einen Feind vor den Toren, einen Mörder innerhalb unserer Mauern und
einen Verbündeten, der uns des Mordes an seinem Sohn verdächtigt. Die Wetten stehen gegen uns.«
    Macro gluckste grimmig. »Seit wann hast du dich aufs Glücksspiel verlegt, mein Junge?«
    Cato schwieg einen Moment und zuckte dann die Schultern: »Seit ich dir begegnet bin, Herr.«

KAPITEL 25
    W as haben sie deiner Meinung nach vor?«, fragte Macro, der mit zusammengekniffenen Augen zum Händlerplatz auf der anderen Seite der Agora spähte und das Treiben dort zu erkunden versuchte. Cato stand neben ihm im Torhaus und sah, die Augen gegen die Sonne abschirmend, in dieselbe Richtung. Hundert Schritt entfernt waren die Aufständischen eifrig beschäftigt, und von jenseits der Mauern des Händlerplatzes kamen die Geräusche von Sägen und Hämmern.
    »Vielleicht ein zweiter Rammbock«, schlug Cato vor. »Sie haben

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