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Cato 08 - Centurio

Cato 08 - Centurio

Titel: Cato 08 - Centurio Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Scarrow
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frei ließ. »Das verkompliziert die Situation etwas.«
    »Wirklich?« Macro verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich hätte gedacht, dass es die Dinge einfacher macht. Nachdem nun ein Sohn mit seinem Vater verfeindet und der andere tot ist, ist der Weg zum Thron für Prinz Balthus frei. Was ihn zum wahrscheinlichsten Verdächtigen macht, denkst du nicht auch?«
    »Durchaus.«
    Cato dachte ans Ende des Banketts zurück und schüttelte den Kopf. »Nein, Balthus war einer der Letzten, die gegangen sind. Unmittelbar vor uns, und er ist zusammen mit einigen der Adligen aufgebrochen. Er kann es nicht getan haben. Er hätte nicht die Zeit dazu gehabt.«
    »Mag sein«, räumte Macro ein. »Aber trotzdem ist
die Sache offensichtlich. Er hat sich ein Alibi geschaffen, während jemand anders die Tat auf sein Geheiß ausgeführt hat. Balthus ist unser Mann. Er hatte zweifellos ein starkes Motiv. Erinnerst du dich, was er uns auf dem Weg hierher gesagt hat, Cato? Er war erpicht darauf, den Thron an sich zu reißen und sich mit unserem Segen seines Bruders zu entledigen. Es sieht so aus, als wäre er nicht bereit, noch länger zu warten.«
    Cato nickte langsam, während er sich die Sache durch den Kopf gehen ließ. »So hat es zweifellos den Anschein.«
    »Den Anschein?« Macro runzelte die Stirn. »Wer könnte denn deiner Meinung nach sonst hinter der Sache stecken?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Habt ihr jemanden geschickt, um dem König Bescheid zu geben?«, fragte Sempronius.
    »Nein«, antwortete Cato. »Wir hielten es für das Beste, zuerst dir davon zu erzählen. Damit du vorbereitet bist.«
    »Vorbereitet?« Sempronius zog die Augenbrauen hoch. »Auf was denn vorbereitet? Ihr glaubt ja wohl nicht, dass ich etwas mit der Sache zu tun hatte?«
    »Das haben wir nicht angenommen, Herr. Aber es ist immer gut, wenn man Zeit hat, eine Situation zu durchdenken, bevor man darauf reagieren muss.«
    »Mag sein. Jedenfalls geben wir dem König jetzt besser Bescheid. Präfekt, ich möchte, dass du Thermon aufsuchst. Berichte ihm, was geschehen ist, und sage ihm, dass er den König sofort informieren soll. Dann möchte ich, dass du einen deiner besten Leute vor Prinz Balthus’
Quartier postierst. Er soll sich unauffällig verhalten. Ich möchte, dass der Prinz überwacht wird, damit wir sehen, ob er sich irgendwie verdächtig verhält, verstanden?«
    »Jawohl, Herr.«
    »Dann geh.«
    »Julia.« Sempronius legte seine Toga ab und warf sie zur Seite. »Hilf mir, die Leiche zu säubern. Ich denke nicht, dass der König sie so sehen sollte.«
    »Ja, Vater.« Julia drehte sich nach Cato um und begegnete seinem Blick, bevor dieser sich zur Tür wandte. Sie schüttelte bedauernd den Kopf über die verlorene Gelegenheit, und Cato nickte verständnisvoll. Dann drehte er sich um und eilte aus dem Wachraum.
    Thermon war noch immer vollständig bekleidet, als er auf Catos lautes Klopfen hin die Tür seines Gemachs öffnete.
    »Präfekt? Was ist los?«
    Cato deutete mit einem Nicken auf den Wächter, der ihn vom Eingang des Königsbaus herbegleitet hatte. »Unter vier Augen.«
    Thermon schickte den Wächter weg, und als sie allein waren, legte er den Kopf schief und fragte: »Nun, was ist los?«
    »Prinz Amethus ist tot. Ermordet.«
    »Ermordet?« Thermon rang die Hände. »Was ist geschehen?«
    »Jemand hat ihm die Kehle durchgeschnitten. Ich habe die Leiche gefunden.« Cato stockte und ergänzte ein Detail, um jeden Verdacht zu zerschlagen. »Die Tochter des Botschafters und ich haben Amethus gefunden. Unten im Signalturm. Jemand muss ihm gefolgt sein, als
er das Bankett verließ, ihn bewusstlos geschlagen und dorthin geschleppt haben, bevor er ihn ermordet hat.«
    »Woher willst du das wissen?«
    »Amethus hatte keinen Grund, dort zu sein, und er lag in einer Blutpfütze. Es gab keine Blutspuren außerhalb des Turms.«
    Thermon nickte bei der Erklärung. »Hat schon jemand dem König Bescheid gegeben?«
    »Nein. Deswegen bin ich hier. Sempronius dachte, dass besser du ihm die Nachricht überbringst.«
    »Da hat er wahrscheinlich Recht. Ich erledige das sofort. Wo liegt die Leiche?«
    »Im Wachhaus neben dem Tor.«
    »Wer befindet sich im Moment bei ihr?«
    »Centurio Macro, der Botschafter und seine Tochter.«
    »Dann suche den Kommandanten der königlichen Leibwache und Prinz Balthus auf. Sie sollen sich dort mit uns treffen.«
     
    Prinz Balthus traf als Letzter ein. Er trug ein einfaches Nachthemd und befand sich in Begleitung seines

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